Kapitel 9 - Deal?

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"Und was willst du mit mir bereden?" Mein Atem geht unregelmäßig und schwer. Kann er nicht weiter weg von mir? Das macht mich verrückt.

"Ich hatte dich damals verletzt. Dein Blick heute, als ich dich danach gefragt hatte...er hat so viel ausgesagt. Und ich weiß, ich bin ein Arsch, okay? Und ich bin es gerne. Verdammt gerne. Es gefällt mir wie ich lebe und wie ich mit den Mädchen umgehe. Und damals hatte ich dich verarscht, schon klar. Nur jetzt....will ich was ganz anderes von dir." Erklärt Luke und kommt mir näher.

"Und was?" Hauche ich und schaue auf seine Lippen. "Dich. Ich will, dass du mir gehörst. Ich will, dass nur ich dich anfassen darf. Ich will, dass du meins bist. Und du wirst es auch sein. Denn wie du weißt, habe ich ein hübsches Video von dir und du willst ja nicht, dass es im Netz landet."

Erschrocken über seine Worte, schaue ich ihm in die Augen. Er grinst mich an. "Luke, ich kann das nicht." Flüstere ich. "Doch, du kannst. Du musst, eher gesagt."

Was will er damit bezwecken? Mich als seins bezeichnen und mich anfassen....er will doch nicht...

Nein, das glaube ich nicht. Auf keinen Fall.

"Wieso ich?" Frage ich nach und starre in seine schönen braunen Augen. Luke grinst und stemmt den anderen Arm auch noch neben mir ab.

"Weil es Spaß macht mit dir zu spielen, Babe." Säuselt Luke und schaut auf meine Lippen, denen er immer näher kommt. "Gehst du freiwillig drauf ein? Oder muss ich andere Seiten von mir aufziehen?" Fragt er und ich spüre leicht, wie er beim Reden meine Lippen streift.

"Andere Seiten von dir? Welche?" Frage ich nervös, über die Nähe. "Glaub mir, Süße. Die willst du nicht kennenlernen." Ich nicke hastig.

"Also, wie siehts aus? Gehst du auf den Deal ein?" Fragt er. "Was habe ich davon, wenn es ein Deal ist?" Frage ich nach. Luke fängt an zu grinsen. "Du hast mich, Babe." Erwidert Luke und wandert mit seinem Kopf Richtung Hals, dem er feuchte Küsse gibt. Ich lehne meinen Kopf leicht nach hinten. "Ich...ähm..." Verzweifelt versuche ich einen Satz zu bilden, doch seine Küsse an meinem Hals, lenken mich vollkommen ab.

"Luke, i-ich...ich sage dir in....in der Pause morgen...Bescheid." Bekomme ich aus mir raus und Luke hört auf. Er schaut zu mir auf. "Gut."

Als er näher kommt, befürchte ich, dass er mich küssen will. Doch er drückt mir bloß einen sanften Kuss auf die Wange. "Morgen in der großen Pause bei der Turnhalle. Ich warte auf dich."

Er weicht von mir zurück, sodass ich zur Seite gehen kann. Er öffnet die Tür und dreht sich, kurz vorm Gehen, nochmal zu mir. "Denk dran, Babygirl." Hinter sich schließt er die Tür.

Erleichtert atme ich aus und fahre mit einer Hand durch meine Haare. Das war gerade echt heftig. Luke ist so komisch. Erst ist er amüsiert, dann verzweifelt, dann wieder nett, dann sauer und schlussendlich wieder amüsiert. Ganz toll.

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Müde ziehe ich meine Schuluniform an, die aus einem karierten roten Rock und einer weisen Bluse besteht. Dazu Strümpfe und Schuhe.

Fertig gerichtet gehe ich aus meinem Zimmer in die Küche und nehme mir eine Wasserflasche, welche ich in meine Tasche mache.

Ich wende mich zur Tür, schreie ein "Bye Mum! Bye Dad!" durch die Wohnung und gehe raus.

Auf dem Weg zur Bushaltestelle, denke ich über Luke nach. In knappen 2-3 Stunden muss ich ihm sagen, ob ich es mache oder eben nicht. Aber wenn ich es nicht mache, will ich nicht wissen was dann passiert. Ich muss mich wohl oder übel freiwillig an seine Forderungen gewöhnen.

Ich steige in den Bus, hole meine Kopfhörer raus und stecke sie in mein Ohr, woraufhin ich mein momentanes Lieblingslied anhöre.

Die Zeit im Bus vergeht wie im Flug und ich komme an der Schule an. Ich steige aus und sehe schon Ryan, auf den ich zu gehe. Ich setze ein Lächeln auf.

Als er mich sieht, wendet er sich von seinen Kumpels ab und läuft mir entgegen. Er umarmt mich lange. "Hey Joanna." Begrüßt er mich und lässt mich los. "Hey, na?"

"Wie geht es dir?" Fragt Ryan und ich zucke mit den Schultern. "Gut. Wie immer." Meine ich und schaue zu Ryan. Er mustert mich unglaubwürdig. "Ryan. Egal was Luke macht, es ändert doch nichts daran, wie es mir geht." Erkläre ich seufzend.

"Doch das tut es, wenn du verletzt bist." Protestiert Ryan. "Hat er nicht." Meine ich sicher. "Damals schon." Wirft Ryan ein. "Und damals ist Vergangenheit, Ryan. Können wir das jetzt lassen?" Frage ich. "Na gut." Ich lächle ihn an. "Mir gehts gut, Großer. Mach dir keine Sorgen." Ergänze ich noch und schaue über den Hof, als ich Luke mit seinen Kumpels sehe.

Sein Blick weicht ebenfalls zu mir. Er nickt mir zu und ich schaue schnell wieder weg. "Lass uns reingehen."  Ertönt Ryan und ich nicke.

Bald ist es soweit. Ich kriege schon jetzt Panik und der Unterricht hat noch nicht mal angefangen.

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