33 - Abschied

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P.o.V. Nabu

Nachdem ich mitten in der Nacht aufgewacht war und gemeinsam mit Francis meine Verwandlung durchgestanden hatte, schlief ich kurz darauf wieder ein, ohne dass ich überhaupt wusste wo genau ich jetzt eigentlich eingeschlafen war.

Allerdings wachte ich verwundert auf, als ich die Stimme von Herrn Saito vernahm, der versuchte seinen Sohn aufzuwecken, an dessen Schulter ich mich anscheinend in der Nacht gekuschelt hatte.

Ich hatte meine Augen noch geschlossen und beschloss es vorerst auch dabei bleiben zu lassen, so verärgert wie sich sein Vater anhörte, schien mir das die einzig richtige Entscheidung zu sein.

Dann regte sich mein Freund und brachte verschlafen ein fragendes ‚Chichi-ue?' heraus, woraufhin dieser mit unterdrückter Stimme tobte: „Sag mal Francis hast du sie noch alle? Doch nicht hier! Wärt ihr doch nach Hause gekommen!"

Herr Saito dachte also, dass wir miteinander geschlafen hatten. Es war ein sehr guter Witz, das musste ich zugeben, immerhin war ich mir nicht einmal sicher, ob ich überhaupt aufstehen konnte, ohne dass ich sofort vor Schmerzen ächzte.

„Was?!", ich spürte wie Francis sich ruckartig aufsetzte, wodurch er mich ein wenig zur Seite schob und sämtliche Wunden an meinem Körper anfingen wehzutun, weswegen ich mich zischend auf den Rücken drehte.

Francis erklärte zuerst seinem Vater in Kurzfassung die Umstände und wandte sich dann mir zu, wobei er sich über mich beugte, mit seinen Armen stützte er sich neben mir auf und er sah mich mit genau jenem Blick an, den ich während der Zeit bei Re'em so vermisst hatte.

Ich vernahm wie Herr Saito mit gleichmäßigen Schritten wegging, als ich schwerfällig meinen Arm hob um mit meiner Hand durch Francis schwarzen Haare zu streichen, bevor ich etwas heiser hervorbrachte: „Ich hab dich echt vermisst."

Den Schmerz der mich durchzuckte als ich ihn am Nacken näher zu mir zog um ihm zu küssen ließ mich beinahe inne halten, doch spätestens nachdem ich die zärtlichen Bewegungen seiner Lippen verspürte, war es als ob ich keine Wunden hätte.

Aber wie jeder schöne Moment, verging auch dieser und nachdem ich mich wieder von ihm löste, musste ich ein schmerzvolles Stöhnen unterdrücken, dennoch sah Francis anhand von meinem Gesichtsausdruck, dass ich Schmerzen hatte.

„Soll ich diese Aoi holen? Die hat doch gesagt dass sie deine Wunden heilen kann...", schlug Francis vor, setzte sich auf und half mir danach ebenfalls mich aufzusetzen, während er sprach konnte ich genau sehen, wie sein Blick kurz über meinen Oberkörper huschte.

Er stand kurz auf, lief um mich herum und sah meinen Rücken an, allerdings hörte ich wie er in die Knie ging und im nächsten Moment zuckte ich zuerst zusammen, als er mit seiner Hand vorsichtig über die Haut fuhr.

„Wenn du mich danach nach Hause tragen kannst.", witzelte ich und erinnerte mich daran, wie erschöpft ich letztes Mal war, nachdem Benjiro mein Horn geheilt hatte. Es würde sicherlich bei den Wunden nicht viel anders sein.

Francis flüsterte direkt neben meinem Ohr: „Wenn's sein muss trag ich dich bis ans Ende der Welt.", für einen Moment spürte ich seinen Atem neben meinem Ohr, dann jedoch stand er auf und lief davon, wahrscheinlich um Aoi zu holen.

Für einen Moment sah ich meinen Oberkörper an, über welchen sich kreuz und quer Wundschorf zog, der sich nach den etlichen Peitschenhieben gebildet hatte. Mein Blick wanderte zu meinem Oberarm, wo man mir etliche Spritzen gegeben hatte.

Ich fragte mich ob die Wunden je wieder komplett verheilen würden, oder ob sie Narben zurücklassen würden. Zwar würde es Francis bestimmt nichts ausmachen, wenn meine Haut vernarbt war, aber es würde mich jeden Tag daran erinnern, was man mit mir alles bei Re'em angestellt hatte.

Ein Horn zum Verlieben [Yaoi]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt