Du meinst doch wohl nicht Petyr Baelish?

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"Arya, hör auf mit deinem Essen zu spielen!"

"Kann ich nicht einfach zu Gendry gehen?"

"Wir essen immer zusammen und das weißt du auch."

"Aber-"

"Kein aber!" Wütend starrte Catelyn auf ihre jüngste Tochter hinab.

"Dein Vater und Bruder sind extra früher von der Arbeit gekommen damit wir alle zusammen sein können."

Mit einem letzten widerwilligen Blick ergab sich Arya ihrem Schicksal und widmete ihre Aufmerksamkeit wieder ihrem Teller zu.

Alle saßen schweigend am Tisch während Catelyn dem Rest der Familie ihr Essen auftat. Sansa lief alleine beim Geruch schon das Wasser im Mund zusammen. Niemand konnte einen besseren Braten machen, als ihre Mutter. Sie konnte sich nicht vorstellen was auf dieser Welt wichtiger wäre als ihr Abendessen.

Und außer Arya schienen ihr alle zuzustimmen.

Robb rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her und fixierte das Essen, welches gerade auf seinem Teller platziert wurde und Bran trommelte mit seiner Gabel auf den Tisch ein.

Als letztes tat ihre Mutter ihrem Mann auf während dieser seine Krawatte lockerte.

Ned und Robb waren erst vor wenigen Minuten zu Hause angekommen und wurden sofort von Catelyn auf ihre Plätze am Esstisch gezogen.

Ihr Bruder sah besonders erschöpft aus. Strähnen von seinem braunen Haar fielen ihm wild ins Gesicht und er hatte bereits leichte Augenringe, die in den letzten Tagen aufgetaucht haben. Die Ärmel seines Anzugs waren hochgezogen und er rieb sich wiederholte sein Gesicht mit beiden Händen, als würde er verzweifelt versuchen wach zu bleiben.

Sein Vater sah besser aus, wenn auch nicht perfekt ausgeruht. Sansa erinnerte sich daran wie er am Anfang, als er den Job übernommen hatte, nach Hause kommen und sofort im Schlafzimmer verschwinden würde.

Zu dieser Zeit hatte sie ihn alle kaum gesehen. Doch er hatte sich an das Leiten einer Firma gewöhnt und schien jetzt um einiges besser mit dem Job zurechtzukommen.

Sein Sohn musste da noch aufholen.

Nachdem sie alle ihr Essen vor sich hatten setzte sich ihre Mutter hin. Das war das Signal, dass sie anfangen durften.

Ihre beiden Brüder verschwendeten keine Zeit und stürzten sich wie hungrige Wölfe auf ihre Beute und sogar Arya schien sich vom Geruch des Bratens verführen zu lassen.

Während ihre gesamte Familie aß stocherte Sansa verträumt auf ihrem Stück Fleisch herum.

Was ist los? Vor wenigen Augenblicken war ich noch der Meinung ich würde gleich verhungern.

Sie wusste natürlich was los ist. Ihre Gedanken waren zu ihren Hausaufgaben gewandert. Und zu ihm. Um genau zu sein zu diesem Moment. Die Erinnerung von seinem Mund gegen ihrem Ohr, seinen Händen an ihrer Hüfte jagte ihr immer noch einen Schauer über den Rücken.

Noch immer konnte sie seine Augen sehen, seine sonst grau-grünen, schelmischen Augen, waren schwarz wie die Nacht gewesen. Sie versuchte mit all ihrer Körperbeherrschung die Gänsehaut zu unterdrücken, welche sich wieder auf ihrer Haut auszubrechen drohte.

Warum hatte er das getan? Machte es ihm einfach Spaß sie unangenehm zu sehen? Hatte er sie nur für ihre Unaufmerksamkeit bestrafen wollen? Wenn ja, war das eindeutig nicht der beste Weg gewesen.

Nein, entschied Sansa. Sein Blick, seine Körperspannung... Was auch immer das zwischen ihnen gewesen war, es war nicht gespielt gewesen. Von keinem der beiden. Von mir erst Recht nicht.

The day I met youWhere stories live. Discover now