Die Hufe des Pferdes. Das ist alles was ich höre. Meine Füße fordern es auf schneller zu reiten. Den Weg durch den Wald schneller zu finden.
„Schneller! Schneller!", schreie ich deswegen. Weiß nicht ganz, ob mich das Pferd versteht. Doch es wiehert wie wild geworden und galoppiert über den Waldweg als sei es geradewegs dabei sich von einer Klippe zu stürzen.
Ich halte mich mit beiden Händen an den Zügel fest, mein Körper liegt nun näher am Rücken des Tieres, wo es schneller wird.
„Gut so...", murmele ich und lenke das Pferd in die richtige Richtung.
Ich weiß nicht was mich hier her treibt. Ich weiß nur, dass ich einen Weg habe und ihn gehen muss.
Wie auch immer das passieren mag.
Das hellbraune Fell des Tieres ist immer wieder in meiner Sicht und es ist schwer sich bei einem solch schnellen Tempo auf das Ziel zu konzentrieren. Doch ich sehe es schließlich.
Es ist ein Turm in der Mitte des Waldes. Er steht auf einer einsamen Lichtung und erstreckt sich weit nach oben in den Himmel.
Ich bremse das Ross, welches wiehert und sich schüttelt. Langsam steige ich hinab, mein Blick immer noch auf den Turm gerichtet.
„Wo ist die Tür?", frage ich mich da und runzele die Stirn. Ich ziehe das Pferd sanft an den Zügeln mit mir und umkreise den Turm einmal zusammen mit ihm.
Ich merke, dass es außer Atem ist und trinken will. Da kommt mir die Taufe gelegen, die ich ebenfalls auf der Lichtung neben dem Turm entdecke.
Ich binde das Tier an einen Baum und lasse es trinken und grasen.
Immer noch nicht habe ich die Tür des Turmes gefunden und es stellt sich die Frage, wie ich ihn denn besteigen soll, wenn ich nicht herauf kann.
Ich habe selbstverständlich keine Leiter bei mir.
Ich fahre mir durch die braunen, kurzen Haare und kneife die Augen zusammen, um herauf zu sehen.
Dort ist tatsächlich ein Balkon. Eine Tür und ein Fenster sehe ich auch.
Nur ist dies alles weit oben.
Ich schüttle den Kopf. Unmöglich ist das hier mein Ziel. Es ist nicht möglich dort hinauf zu klettern ohne Seil oder Hilfen.
Der Turm ist glatt gebaut, ich werde weder Halt noch Sicherheit haben.
Ich drehe mich gerade wieder um und will mit meinem Pferd den weiteren Wald absuchen, da höre ich von oben eine Stimme.
Sie ist zaghaft. Dunkel. Und wunderschön.
Ich stocke in meinen Bewegungen und drehe mich um.
Ich sehe hinauf und sehe niemanden.
Meine Stirn ist schweißnass und mein Kopf tut entsetzlich weh.
Es kommt mir in den Sinn.
Ich kenne diesen Turm und ich kenne diese Geschichte.
Wieso ist es mir nicht eher aufgefallen?
Ich laufe in Richtung des Turms und nehme meine Hände als Sprachrohr an meinen Mund. „Rapunzel, Rapunzel, lass dein Haar herunter."
Die Stimme hört auf zu singen. Auch das Lied kommt mir bekannt vor.
Doch ich weiß es nicht ganz genau.
Ich höre wie sich oben die Tür zum Balkon ganz öffnet und dann sehe ich oben eine Gestalt.
Ich kann nicht erkennen, ob es eher ein Mann oder eine Frau ist. „Mein Name ist nicht Rapunzel und lange Haare habe ich auch nicht mehr, aber ich hole ein Seil."
Der Mensch verschwindet wieder und ich bin mir sehr sicher, dass es ein Mann ist.
Natürlich heißt er nicht Rapunzel. Rapunzel ist ein Märchen. Wie konnte ich nur so dämlich sein.
Ein langes Seil schlängelt sich die Seite des Turms hinab und ich schaue nur einmal noch nach hinten zu meinem grasenden Pferd, bevor ich mir das Ende packe und frage, ob ich nun anfangen kann zu klettern.
„Ja", kommt es herunter und ich beiße mir auf die Unterlippe.
Es ist schwer und ich halte es kaum aus. Die Sonne scheint heiß auf meine Kleidung, meine Hände sind schwitzig und rutschen ab. Doch ich besinne mich und halte durch. Ich muss es schaffen.
Das hier ist mein Ziel.
ich habe jetzt auch twitter... colourfuljamie heiße ich da. (folgt mir, ich folge zurück :D) habt ihr fragen zur story? jamie xx
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wonderland | larry ✔️
FanfictionIch war nicht immer hier. Ich war nicht immer der, der ich gerade bin. Und irgendetwas hier ist falsch. Wüsste ich nur was...