Ich schnappe aufgebracht nach Luft und huste stark. Ich nehme nichts wirklich wahr bis darauf, dass ich noch zu leben scheine.
Dann falle ich zurück in die Kissen.
Ich kann mich nicht mehr erinnern was passiert ist. Ich weiß nur noch, dass ich keine Luft mehr bekam und die Rettung zu spät war.
Nach ein paar Momenten, die ich damit verbringe Luft zu holen und meinen Herzschlag zu regulieren, setze ich mich im Bett auf.
Es ist groß, pompös und die Decken riechen frisch.
Ich wische mir den Schweiß von der Stirn und habe immer noch Probleme zu atmen als ich mich umsehe.
Ich bin in einem großen Zimmer. Die Sonne scheint durch die Vorhänge in das Zimmer.
Ich trage ein Nachtgewand und fühle mich... frisch.
Nach langer Zeit fühle ich mich frisch. Gewaschen gar.
Mein Gesicht ist nicht dreckig, meine Hände nicht schwitzig und meine Fingernägel sind gereinigt.
Ich stehe vorsichtig auf und merke, dass es mir besser geht. Ich kann mich nicht mehr so genau an die letzte Nacht erinnern, aber ich scheine sie nicht durchgeschlafen zu haben.
Ich gehe zum Fenster, öffne die Vorhänge und sehe entzückt in einen großen Garten, der von Angestellten gepflegt wird.
Mein Zimmer scheint hoch oben im Gebäude zu sein, denn sie sind ganz klein und ich kann meilenweit sehen.
Ich sehe einen Wald, eine Straße, Kutschen. Viele Menschen rennen unten gehetzt umher. Manche reden.
Es klopft an der Tür und ich drehe mich schlagartig um.
Ich schwitze wieder und die Schweißperlen treten mir auf meine Stirn. Ich kann mir nicht erklären wovor genau ich Panik habe, aber ich habe Angst.
Angst davor, dass er mich gefunden hat. Der Mann.
Langsam kommt es zurück und ich erinnere mich an den Mann, der mir den Apfel gab, die Zwerge. Es ist fast als hätte ich die letzten Tage zwei Realitäten gelebt. Eine hier im Schloss und die andere im Wald bei sieben Winzlingen.
Natürlich ergibt das keinen Sinn, aber es fühlt sich an als habe sich meine Zeit überlappt.
„Ja, bitte?", frage ich zögerlich. Meine Hände liegen hinter mir auf der Fensterbank.
Die Tür öffnet sich langsam und eine Frau in Arbeitskleidung steckt ihren Kopf durch den Spalt. „Prinz Louis, ich wurde gesandt um nach Eurer Gesundheit zu sehen. Wie gehabt es Euch?"
Ich weiß, dass das eine der Krankenschwestern ist.
„Komm herein", bitte ich sie deswegen und setze mich auf die Bettkante.
Ich lasse ihre zittrigen Hände ein paar Sachen untersuchen.
Wie schnell mein Herz schlägt, meine Körpertemperatur, meinen Husten und mein Wohlbefinden an sich.
Am Ende der Untersuchungen nickt sie und meint: „Ihr solltet Euch schonen, aber ein Spaziergang am Morgen und einen am Abend würde ich Euch empfehlen. Das lässt Euch auf andere Gedanken kommen und gesünder werden."
Ich lächle sie an und nicke. Sie verschwindet aus meinem Zimmer und das ist für mich das Zeichen, dass es an der Zeit ist mich fertig zu machen.
Ich hole mir Klamotten aus meinem Schrank. Etwas Unkompliziertes, das ich selbst anziehen kann. Dann schnüre ich mir die Schuhe zu, die ersten die ich finde, und verlasse mit grummelnden Magen das Zimmer.
Mein Weg führt mich einen Gang hinunter und dann zwei lange Treppen. Immer wieder sehen mich Angestellte, welchen ich zunicke und grüße.
Ich weiß, dass ich im ganzen Land als ein sehr netter Prinz bekannt bin.
Ich stehe dann schließlich im großen Essenssaal, wo das Personal den Tisch für das Mittagessen deckt. Es gibt mal wieder allerlei an Speisen. Fleisch, Gemüse, Reis, Früchte, Soßen. Alles was man sich nur vorstellen kann.
Ich setze mich auf einen der Stühle und eine Magd assistiert mir bei der Auswahl meiner Speisen. Sie bindet mir ein Tuch um den Hals, um meine Kleider zu schonen und so esse ich, bis mein Magen voll ist und ich gestärkt für den restlichen Tag. Es ist zwar schon mittags, aber ich kann immer noch nach draußen gehen und einen Spaziergang machen.
Nach dem Essen also folgte ich ein paar Arbeitern aus dem Schloss an die frische Luft. Ich atme tief ein und aus und spüre, das es mir weitaus besser geht.
Ich gehe einen sandigen Weg entlang. Vorbei an Bäumen, Büschen und Blumenbeeten. Immer wieder grüße ich das Personal. Meine Hände halte ich hinter meinem Rücken. Ich merke, dass ich mich etwas erhole. Der Gang tut mir gut. Die Bewegung und der Sonnenschein.
Als ich zwei Mädchen sehe, die mit einem goldenen Ball spielen, weiß ich wer sie sind. Es fällt mir plötzlich wieder ein, dass ich Schwestern habe.
Phoebe und Daisy. Sie sind Zwillinge und selbst ihr Kichern ist identisch.
„Louis!", rufen sie und winken.
Wieder werfen sie sich den Ball gegenseitig zu, als ich mich ihnen nähere.
Es kommt mir ewig vor sie gesehen zu haben.
Als ich bei ihnen bin, umarme ich erst die eine und dann die andere. Ich lache fröhlich und biete ihnen an mitzuspielen.
„Du bist doch krank, Brüderchen", sagt Daisy und sieht mich mit großen Augen an.
„Das trägt alles zu meiner Genesung bei." Ich nicke stolz. Fühle mich übermütig. Ich liebe Ballspiele. Schon als kleiner Junge habe ich es geliebt.
„Wirf mir den Ball zu, Phoebe", sage ich und stelle mich mit ihnen in das Dreieck. Direkt neben einen Brunnen.
Phoebe wirft und ich versuche den Ball zu fangen, doch ich merke, dass mir schwindelig wird und so rutscht der Ball mir aus den schweißnassen Händen und fällt in den Brunnen.
„Louis!", quengeln meine Schwestern. „Das war unser liebster Ball!"
„Hol ihn wieder raus!", jammert Daisy und verschränkt die Arme vor der Brust.
Und weil das wohl nicht zu reichen scheint, bricht Phoebe in gespielte Tränen aus.
„Ist ja gut, ich hole ihn euch wieder. Nur keine Angst." Ich lache nervös und drehe mich zum Brunnen.
Ich sehe hinunter und knirsche mit den Zähnen. Der Ball ist im Wasser versunken.
„Ich..." Ich schüttle den Kopf und dann sind da zwei Mädchen neben mir, die verärgert in den Brunnen und dann zu mir sehen. „Der Ball, Louis!", fordert Daisy kindlich. Sie weiß genau, dass ich nicht in den Brunnen tauchen kann.
Ich seufze. „Ich hole euch einen neuen. Hier muss es irgendwo einen Ball geben."
„Nicht einer, der unser liebster ist. Das war der beste, den wir hatten."
„Es tut mir leid, aber er ist versunken..."
Ich will mich schon fast in meinem Selbstmitleid vertiefen, da regt sich etwas im Brunnen. Kurz denke ich, dass es der Ball ist, der wieder an die Oberfläche schwimmt. Dann jedoch sehe ich einen Frosch aus der Oberfläche schauen.
Ich runzle die Stirn.
„Ich könnte dir den Ball wieder geben, Prinz. Wenn du mich mit ins Schloss nimmst."
Wenn es möglich ist, dann grinst der Frosch mich an.
quak lol. jamie xx
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wonderland | larry ✔️
FanfictionIch war nicht immer hier. Ich war nicht immer der, der ich gerade bin. Und irgendetwas hier ist falsch. Wüsste ich nur was...