Kapitel 15

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Luna Pov.
"Luna, du musst für die Wahrheit kämpfen. Mit dir wird ein ganz, ganz böses Spiel gespielt" redete eine Person, mit einem schwarzen Schleier vor dem Gesicht, auf mich ein.

"Wer bist du und von wo kennst du meinen Namen?" fragte ich mit ängstlicher Stimme. "Ich bin eine Person aus deiner Vergangenheit. Ich bin hier um dich zu warnen. Wenn du nicht aufpasst, dann wirst du vielleicht die nächste sein" zischte sie laut.

"Die nächste?" "Ja, die nächste" bestätigte sie mit einer furchteinflössenden Stimme und zog etwas unter ihrem Schleier hervor.

Meine Augen wurden gross. Es war ein blutverschmiertes Messer. Die Person kam einige Schritte auf mich zu, ich jedoch wich zurück.

Das ganze Spielchen lief so lange, bis mich eine Wand abfing. Mist. Die fremde Person stand mir unmittelbar gegenüber und hielt mir das mächtige Messer an die Kehle.

"Wi... Wieso tust d... du das?" stotterte ich verängstigt. "Weil deine Familie mein Leben zerstört hat und ich mir geschworen habe, jeden einzelnen von euch auszulöschen" schrie mich die dunkle Gestalt an.

Er drückte das Messer immer fester in meine Kehle, währendem ich lautstark schrie.

Ich schreckte hoch, mein Atem war schwer. Das war alles nur ein ganz schrecklicher Traum.

Plötzlich ging die Tür meines Zimmers auf und zwei verschlafene Jungs kamen in mein Zimmer.

"Luna, alles okay?" fragte mich mein Cousin und machte das Licht im Zimmer an. Ich sah ihn verwirrt an. "Du hast geschrien, als hättest du ein Gespenst gesehen" erklärte der andere Junge.

Matteo. Er hat heute bei Gaston übernachtet.

"Luna, alles okay?" fragte Matteo, als ich nichts erwiderte. Ich sah die zwei nur fassungslos an. Ich war nicht in der Lage etwas zu sagen.

"Hey Luna, so langsam machst du mir Angst" kam von meinem Cousin. Er kam auf mich zu und setzte sich neben mich aufs Bett. Ich schüttelte meinen Kopf.

"Nein, alles okay. Ich hatte einfach einen Alptraum" krächzte ich leise. Mein Blick lag auf meinen zitternden Händen.

"Okay, verstehe. Luna, es war ein einfacher Traum und entspricht nicht der Realität" beruhigte mich Gaston und legte eine Hand auf meine Schulter. Ich nickte nur Still.

"Ich hol dir ein Glas Wasser" fuhr mein Cousin fort und stand vom Bett auf. Er verliess das Zimmer, währenddem ich meinen Kopf auf meinen Händen fallen lies.

Ich merkte, wie ich von der Seite her gemustert wurde, weshalb ich kraftlos meinen Kopf hob. Meine Augen trafen die von Matteo. Er sah nachdenklich aus.

"Ist etwas?" fragte ich ihn und zog meine Augenbrauen zusammen. "Hatte der Traum etwas mit... nun ja, eh... deinen Eltern zutun?" fragte er mit einer unsicheren Stimme.

Ich biss mir auf die Lippen und schaute traurig nach oben. "Tut mir Leid, das war dumm. Vergiss es einfach" sagte Matteo, als er sah, wie mich seine Frage traf.

"Ich habe geträumt, dass der Mörder meiner Eltern vor mir stand. Er hatte einen schwarzen Schleier vor dem Gesicht und dann... dann zog er ein Messer hervor und wollte mich umbringen" erklärte ich mit steinernen Stimme.

Matteo kam mit vorsichtigen Schritten auf mich zu. Als er bei meinem Bett ankam, kniete er sich vor mich. Ich sah ihn das erste Mal, am heutigen Abend, genauer an.

Seine Haare waren verstrubbelt und er hatte tiefe Schatten unter den Augen. Ich war wohl nicht die einzige, die schlecht geschlafen hatte.

"Luna, ich versichere dir, dass du hier sicher bist. Niemand wird dir etwas antun, dafür werde ich persönlich sorgen" flüsterte er mit einer sanften Stimme. Ich nickte dankend.

"Und du Matteo?" fragte ich plötzlich. Der braunhaarige Junge sah mich verwirrt an und runzelte seine Stirn. "Wie geht es dir?"

"Gut, also... ja, gut" antwortete er mir. Ich sah ihn mit einem sanften Blick an. "Du willst mir nicht die Wahrheit sagen, oder?" fragte ich ihn und strich mir dabei eine Haarsträhne hinters Ohr.

"Ich mach mir in letzter Zeit einfach viele Gedanken, wegen einem gewissen Thema. Ich habe eine wichtige Entscheidungen vor mir" erklärte er mir mit einer leicht traurigen Stimme. Ich nickte verständnisvoll.

"Okay" murmelte ich leise. Wir sahen uns noch einige Sekunden lang in die Augen, als wir von einer Stimme unterbrochen wurden.

"Hier Luna, dein Wasser" sagte mein Cousin und gab mir das Glas. Matteo stand in zwischen wieder auf und ich sah, wie er dabei von Gaston ganz genau gemustert wurde.

"Wir gehen dann mal wieder in mein Zimmer. Wenn du noch etwas brauchst, du weisst ja wo du uns findest" sagte mir mein Cousin und lief schliesslich aus meinem Zimmer. Matteo wollte ihm gerade hinter her laufen, als er sich nochmals zu mir drehte.

Er schaute mich noch einmal nachdenklich an, bevor er sich umdrehte und den Raum verliess.

Seufzend legte ich mich wieder hin und versuchte einzuschlafen. Allerdings hatte ich einen viel zu vollen Kopf, weshalb ich noch lange dalag und nachdachte.

Nach Regen kommt Sonne! LutteoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt