[ABGESCHLOSSEN] Fight, Love, Apocalypse. ~Taddl FF~

Kapitel 14

      Im Prinzip verlief die Probezeit ganz normal. Die beiden Machos ließen ab und an mal ein paar dumme Sprüche los, aber im Endeffekt waren auch ein paar lustige Momente dabei. Wir verabredeten uns zur gleichen Zeit am gleichen Ort und gingen dann erstmal getrennte Wege in die Mittagspause. Alex und ich saßen wieder auf der Bank, jedoch schwiegen wir uns an. Nach einer Weile unterbrach Alex die Stille. "Wie...machen wir das dann, wegen übernachten? Weil..ich hab ja meine Sachen hier und Naja..."er schaute ein bisschen verlegen zum Boden. Aber ich konnte ihn beruhigen. "Du wohnst doch mit Moritz und Jonas in der WG, richtig? Ich hab mein Auto beim Starbucks stehen, da können wir erst zu dir gehen, deine Tasche mitnehmen und dann zu mir fahren, wenn du nix dagegen hast." Ich lächelte ihn an. Doch dann fiel mir etwas ein.
      "Ehm..Alex? Ich weiss das kommt jetzt ein wenig unpassend, aber weisst du was aus Taddl geworden ist?" Er schaute mich ruhig an und überlegte. "Ich weiss noch, dass er zwei Wochen nachdem du wegziehen musstest aus seiner Wohnung rausgeschmissen wurde. Mit seinem Mitbewohner.. die beiden haben hier in der Umgebung nichts gefunden und sind dann zu ein paar Freunden nach Hamburg glaube ich gefahren. Naja, und dann musste ich ja auch weg.." ich glaub, man sah mir die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Naja, gerade erfreut war ich über die Nachricht ja auch nicht wirklich. "Es tut mir leid Stormy.. wirklich..aber ich bin ja wieder da, wenn wir dann Ferien haben, machen wir uns auf die Suche nach ihm, okay?" Alex lächelte mich aufmunternd an und sofort musste ich auch Lächeln. Es fiel mir schwer - aber nur bei ihm und Taddl! - zu widerstehen.. aber genau deshalb liebte ich die beiden so sehr.

      "Wir sollten lieber mal wieder reingehen. Die Lesung geht in fünf Minuten los und wir müssen quer über den Campus. Ich glaub da müssen wir uns ein wenig beeilen....."....und schon war ich losgerannt. Ich glaube, er war noch garnicht fertig mit reden, denn er blieb verdutzt stehen und schaute mir hinterher, bevor er geschnallt hatte was er gerade gesagt hatte und mir hinterher hetzte. Als wir im nächsten Gebäude ankamen, konnte ich mein Lachen nicht mehr unterdrücken und mein bester Freund stimmte mit ein. Nachdem wir uns einigermaßen beruhigt hatten, liefen wir entspannt in den Saal und setzten uns auf unsere Plätze neben Moritz, Jonas, Max und Lili.

      Heute war die erste Vorlesung in der Richtung Psychologie und ich kam aus dem Staunen nicht mehr raus. Die Professorin war zwar nicht mehr die Jüngste, aber sie wusste verdammt viel über menschliche Psyche, Jugendliche mit Problemen und allem was dazu gehört. Es war so spannend, dass ich Lilis Kommentare einfach ignorierte. Ihr Vortrag fesselte mich so sehr, dass ich glatt vergaß, Notizen zu machen. Eins war klar für mich. Ich werde den Kurs Psychologie belegen, egal ob mir etwas dazwischen kommt.

      Als es - leider - zu Ende war und wir nun - endlich - Schluss hatten, wurde unsere Gruppe von einer anderen - bestimmten - Gruppe aufgehalten. Ich hörte, wie eine jung klingende Stimme meinen Namen rief und drehte mich nichtsahnend um. Dort sah ich die "Gang" - wie Lili und ich sie nannten - genau auf mich zu. Aber ich kannte nur die Namen von ihnen, jedoch konnte ich mir nie merken wer wer war. Den Rest wusste Alex wohl, der neben mich getreten war, denn er rief: "was willst du Felix?" Doch nicht dieser 'Felix' antwortete, sondern Ardian, als er vor uns stand. "Wir wollten euch wegen eurer Nummer Fragen, Madame Duby hat gesagt wir sollen uns mal in unserer Freizeit treffen beziehungsweise sie sagte dass die Zeit in der Uni nicht reichen würde. Also?"
      Alle seine Freunde schauten uns neugierig an und liessen, zu meinem Erstaunen, keinen dummen Spruch fallen. Nach einem Blickaustausch mit meinem Schauspielbruder schrieb ich meine Nummer auf einen Zettel und gab ihn an den BadBoy.
      Als Alex ihn auch gegeben hatte, drehten wir uns um und liefen gerade aus zu unserer Gruppe. Ich hörte nur Pfiffe hinter mir und einen Kommentar von diesem Marius. "Geiler arsch!". Ich atmete genervt aus und verdrehte die Augen.
"Was wollten die denn von euch?" fragte Lili mich neugierig. "Sie wollten unsere Nummern, wegen dem Theaterstück." Ich wusste schon was als nächstes kommen würde also fügte ich gleich hinzu: "und ja, wir haben sie ihnen gegeben." Sie schaute mich empört an, was die Jungs zum Lachen brachte - mich im Endeffekt auch. Sie hielt mir einen Vortrag dass sie das nur erreichen wollten und mich jetzt zuspamen werden weil sie mich Heiss finden würden und blablabla. Ich hab garnicht immer zugehört. Dann waren wir schon beim Starbucks angelangt und wir verabschiedeten uns von Max und Lili, die in ihre Wohnung gingen. Sie wohnen zusammen in einem Mehrfamilienhaus mit kleinen Kindern. Abends rief Lil mich manchmal an und sagte mir, wie nervig die ganzen kleinen Kinder unter ihnen waren. Ich fand es lustig, aber empfand auch Mitleid fuer meine beste Freundin.

      Ich glaubte, Moritz und Jonas wussten noch nicht, dass ihr Mitbewohner die Nacht bei mir verbringen wuerde, da sie mich überrascht ansahen, als ich Alex hetzte damit er seine Tasche holen ging. "Er pennt die Nacht bei mir, hatte er euch das nicht erzählt?" Die beiden schauten sich verwirrt an, fingen dann aber an zu grinsen. Bevor ich irgendwas erwidern konnte, kam mein bester Freund schon aus der Wohnung gestürmt, mit einem Rucksack über der Schulter. "Bis morgen frueh Leute, man sieht sich."
Mit diesen Worten verabschiedeten wir uns und liefen zu meinem Auto.

      "Nice Karre hast du da, wo hast du die denn her?"staunte mein Mitfahrer, als er sich auf den Beifahrersitz setzte. "Zum 21. Geburtstag bekommen" erklärte ich ihm stolz und fuhr los.
Jedoch fuhren wir nicht lang, bis wir in einen Stau gerieten. Während der Wartezeit redeten wir über das Theaterstück und über unsere Rollen. "Willst du wirklich diese Rolle mit Thaddeus durchziehen?" Ich zuckte die Schultern während ich nervös mit meinen Fingernägeln auf dem Lenkrad klimperte. "Mir bleibt ja nix anderes übrig oder?" Er schaute mich an, was ich jedoch nur im Augenwinkel wahrnahm. "Ja schon aber...er ist mir nicht ganz geheuer." Ich drehte meinen Kopf kurz zu ihm und sah seine ernste Miene, was mich zum Schmunzeln brachte. "Mach dir keine Sorgen Alex. Es wird schon nix passieren!" "Hoffentlich.."

      Nach dreissig Minuten waren wir wieder auf einer freien Strasse und ich fuhr in die Tiefgarage. Auf meinem eigenen Parkplatz angekommen, stiegen wir aus. "Du wohnst also im etwas reicheren Viertel, nh? Ich hätte hier auch hinziehen koennen, aber ich wollte mit zu den Jungs. Bin gespannt, wie deine Wohnung aussieht, bestimmt so wie sie mir meine auch gezeigt hatten." Er grinste mich an und schon stiegen wir bis in den letzten Stock.

      Vollkommen ausser Puste kamen wir an meiner Haustür an und ich suchte den Schlüssel in meiner Handtasche. "Wie schaffst du das jeden Tag bis hier hoch?" Ich lachte nur und schloss die Tür auf. Wir gingen in meine Wohnung und als Alex alles sah, bekam er große Augen.
"Also wenn ich so eine Wohnung hätte, dann würde ich auch gern die ganzen Etagen hochsteigen." Ich fing an zu grinsen und er schmiss sich aufs Sofa. "Möchte der Herr denn ein heisses Erfrischungsgetränk?"
"Also wenn du auch noch so eine Hightech Kaffeemaschine wie Moritz hast, dann zieh ich hier ein. Du bekommst mich nie wieder hier raus. Aber klar. Einen Kaffee bitte."
      Ich machte uns beiden einen Kaffee und ich schmiss mich zu ihm auf die Couch. Bei Einem Warmen Kaffee schauten wir den restlichen Tag nur fern und dann kam ich auf die Idee ein wenig zu zocken. Ich hatte noch nicht in die Games geschaut.
Als ich den Einfall geäußert hatte und er meine PS4 entdeckte, schaute er mich an und lachte: "ich liebe dich".

Das bedeutete wohl, dass er spielen wollte und ehe ich mich versah, hockte er vor den Games und schmiss eins in die Konsole.