Kapitel 2: Alte Gefühle

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Solange ich schwieg lag sein Blick auf mir, er wartete anscheinend immer noch auf eine Antwort. Nach langem zögern nahm ich meinen Mut zusammen um ihm eine Antwort zu geben, es ist nämlich Zeit Klarheit zu stellen..

„Said.. du bist ein Arschloch, ein großes Arschloch. Aber trotz allem bleibst du in meinen Augen ein Engel, auch wenn du nicht mal ansatzweise einer bist.“,murmelte ich und schaute dabei auf meine Finger.

„Ganz ehrlich wieso glaubst du das, nach all der Zeit bin ich in deinen Augen immer noch dieses Arschloch! Was habe ich getan das du mir das ständig vorwirfst?“,fragte er mich aufgebracht, mit lauter Stimme.

Ich presste meine Lippen aufeinander und schüttelte leicht den Kopf, er hat es immer noch nicht verstanden. „Wieso kannst du mir jetzt keine Antwort darauf geben!?“,fragte er mich wieder wütend.

Langsam reicht es, jedes mal behandelt er mich so! Hat er seine Tage, oder weshalb diese komischen Stimmungsschwankungen!? Mal ist er so süß zu mir das ich ehrlich platzen könnte, aber dann gibt es solche Momente in denen er mich anschreit und total scheiße zu mir ist. Und um ehrlich zu sein tut das einfach nur weh, es verletzt mich. Er hat eine merkwürdige Persönlichkeit, das sagen viele, nur ist das Problem das ich diese Persönlichkeit liebe.

Ich liebe alles an ihm, wenn er wütend wird und seine Augenbrauen dabei zusammendrückt.

Wenn er lächelt und seine goldbraunen Augen dabei zusammenkneift.

Wenn er in Gedanken versunken ist und dabei mit meinen Händen spielt.

Es gibt vieles das ich an ihm Liebe und eine Sache die ich an ihm hasse, und zwar das er mich so im Griff hat. Er hat mich voll in der Hand und loskommen werde ich niemals von ihm, es ist einfach unmöglich.

„Du bist ein Arschloch, weil du mich verdammt noch mal voll in der Hand hast! Du kannst das nicht verstehen man, du bist ein Junge du hast doch keine Ahnung! Ich wünschte ich könnte dir sagen das ich fertig mit dir bin, das ich dich nicht leiden kann und das du bedeutungslos in meinen Augen bist.. aber nein. Das alles kann ich nicht, manchmal möchte ich das nicht mal obwohl es so besser wäre. Du hast mich so oft zum lachen gebracht, du hast mir so oft Mut gemacht und genauso oft hast du mich mit deinem Verhalten zum weinen gebracht. In deinen Augen bin ich vielleicht unreif und ziemlich dumm, tollpatschig und verplant. Aber das Problem ist, du hast nur diese Seiten von mir kennengelernt, nur diese Seiten gesehen! Du hast mir nie die Chance dazu gegeben zu zeigen, was ich für ein Mensch bin! Du bist ein Arschloch weil du mich behandelt hast wie eine Prinzessin, aber am ende dasselbe mit jedem anderen Mädchen gemacht hast.“,sagte ich und versuchte die entstandenen Tränen wegzuwischen, was mir schwer fiel da ich zu zittern begann.

Mir wurde plötzlich auch so kalt, obwohl es doch heute so warm ist. Verdammt wieso weine ich eigentlich? Und das auch noch vor ihm!

Ich wagte einen Blick in sein Gesicht, sein Mund war leicht und seine Augen waren weit geöffnet. Er starrte mich einfach an, was mich wirklich verrückt machte.

Beleidigt schaute ich weg und überlegte mir, wie ich dieser peinlichen Situation entfliehen könnte. Doch plötzlich setzte er sich neben mich, woraufhin ich ihn verdutzt anschaute.

„Was meinst du damit, das ich dasselbe mit jedem anderen Mädchen gemacht habe?“,fragte er mich in einem ernsten Ton.

„Du hast zu allen Mädchen gesagt das sie süß sind, bestimmt hast du auch zu jeder gesagt das du sie liebst und wahrscheinlich auch das jeder von ihnen deine 'Frau' ist. Ganz ehrlich Said, wieso sollte ich dich anlügen. Es hat weh getan, okay? Es hat weh getan zu sehen, das du mit jedem Mädchen so vertraut umgegangen bist wie mit mir.“,antwortete ich ihm, meine Stimme klang am ende nur noch wie ein piepsen.

Er lächelte schief und schüttelte dabei leicht den Kopf. „Du hast echt nichts begriffen oder?“,fragte er mich, weshalb ich ihn etwas verwirrt anschaute.

Was soll ich bitte nicht begriffen haben, er ist derjenige der keine Ahnung hat!

Er hat keine Ahnung davon was er mit einer Berührung bei mir auslöst, mit einem Lächeln bei mir bewirkt oder nur mit einem Blick an mir ändert.

„Wo habe ich bitte die anderen Mädchen so behandelt wie dich?“,fragte er wütend.

Meine Augen verengten sich und bildeten sich dabei zu schlitzen. „Das weißt du ganz genau, bei mir ging es nicht so weit, aber ich will gar nicht wissen wie viele Weiber du schon geküsst hast.!“,antwortete ich ihm frech und rutschte ein wenig von ihm weg. Er wiederum rutschte wieder ein wenig zu mir und schaute mir tief in die Augen.

„Ich bin mit diesen Mädchen niemals so umgegangen wie mit dir, ich hab sie vielleicht geküsst, war mit ihnen zusammen und habe ihnen ständig gesagt das ich sie liebe.. aber so wie ich dich angesehen habe, mit diesem Blick konnte ich all diese Mädchen niemals anschauen.“,sagte er sanft, wobei er mich leicht gegens Fenster drückte, neben dem ich saß.

„Du blöffst doch nur, du hast mit all den Mädchen geflirtet.“,nuschelte ich und schaute verlegen auf unsere Hände, die er ineinander verschränkt hat.

So wie damals.

„Ja das stimmt, aber mit dir flirte ich nicht in dich verliebe ich mich.“,flüsterte er und wendete dabei seinen Blick nicht von mir.

Mein Herz war kurz davor zu zerspringen, wie kann er nur so etwas sagen?

Ich biss mir auf die Unterlippe, mein Blick schweifte von seinen Augen zu seinen wohlgeformten Lippen.

Was geschieht hier nur?

I want him. Only him. No one else.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt