MeyerxGoretzka

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Bevor ihr das lest, möchte ich sagen, dass ich Homosexualität keinesfalls ekelhaft finde! (Sonst würde ich ja keine Geschichten darüber schreiben.) Ich wollte nur nicht, dass ihr das denkt, weil in diesem und im letzten OneShot auch schon sowas vorkam, dass Leute gesagt haben das wäre ekelhaft. Also viel Spaß mit dem OneShot 🙈

Goretzka P.O.V.

Ekelhaft! Das fiel mir ein, wenn ich an meinen ehemaligen "besten" Freund dachte. Wir waren ein Herz und eine Seele, unzertrennlich. Und dann, eines Abends als wir bei mir chillten und ein paar Bier getrunken hatten - gesteht er mir seine Liebe! Ich meine, hallo?! Er soll verdammt nochmal auf Mädchen stehen, wie man es nun mal tut, wie ich es auch tue. Ich war zwar noch nie verliebt, und oft habe ich auch keine Mädchen zuhause, aber im Grunde bin ich hetero.

Nach seiner Beichte konnte ich erstmal gar nichts sagen, bin nur hoch in mein Schlafzimmer und ins Bett. Als ich irgendwann wach wurde und runter ging, war er weg. Ich kann nicht sagen, dass es mich nicht irgendwie fertig macht, dass wir nicht mehr miteinander sprechen, er war schließlich mein bester Freund. Trotzdem kann ich ihn nicht mehr um mich haben, ich habe immer ein komisches Gefühl wenn er dabei ist, es zieht echt in meinem Bauch, ich glaube, das ist der Ekel.

Nach dem Training gingen wir duschen und ich stellte mich extra an die gegenüberliegende Seite von Max. Ich wollte nicht, dass er mir nackt sieht und vor allem wollte ich ihn nicht nackt sehen. Dann steckt er mich nämlich manchmal an mit seiner Krankheit und ich kann mich nicht konzentrieren.

"Kann ich vielleicht dein Shampoo haben? Ich habe meins vergessen." Eine leise Stimme drang an mein Ohr, doch ich hätte sie unter Tausenden erkannt. Als ich mich umdrehte, sah ich, dass wir alleine waren, Wut kam in mir auf. Wieso denkt er, er dürfte mich ansprechen? "Was erlaubst du dir? Du bist ekelhaft, du bist abstoßend! Hast du eine Ahnung, wie ich mich vor dir ekele? Nimm mein scheiß Shampoo aber ich will's danach nicht wieder anfassen!", fuhr ich ihn an. Zugegeben, das war vielleicht etwas hart. Aber in dem Moment kam all der Frust und die Trauer über die verlorene Freundschaft aus mir heraus gesprudelt. Ich warf ihm mein Shampoo vor die Füße, band mir mein Handtuch um die Hüften und wollte gerade rausstürmen als ich von einer Hand aufgehalten wurde. Es war Bene, ich hatte mich wohl getäuscht und wir waren doch nicht ganz alleine gewesen. Sein Gesichtsausdruck machte mir Angst, denn ich hatte Bene noch nie so sauer gesehen wie jetzt gerade. Sein Blick zeigte Wut, Trauer und Unverständnis. Er schüttelte mich leicht, als wolle er mich wachrütteln. "Was ist kaputt bei dir? Das ist dein bester Freund, der da weinend unter der Dusche steht. Du machst ihn fertig dafür, dass er schwul ist, dabei sieht man auf 100 Meter Entfernung, dass du ebenfalls stockschwul bist. Ich weiß, dass deine Eltern sehr streng waren, aber du darfst nicht blind alles übernehmen, was sie gesagt haben! Hör auf deinen Bauch Leon, und dein Herz. Ich bin mir sicher, dass dein Herz Max gehört."

Damit ließ er mich stehen, verwirrt und verwundert. Schwul sein, ich? Nie hätte ich das in Betracht gezogen, wieso auch, meine Eltern hätten das nie in meinem Leben akzeptiert und ich wollte sie nicht enttäuschen. Langsam drehte ich mich um zu Max. Das erste Mal seit seinem Geständnis sah ich ihm richtig in die Augen. Da waren sie, die Augen meines besten Freundes, die ich insgeheim so vermisst hatte. Und mit den Augen seine wunderschönen Lippen. Und sein Körper, der plötzlich nicht mehr abstoßend war, sondern perfekt geformt. Mit leicht offenem Mund stand ich vor den Duschen und sah ihm zu, wie er langsam in meine Richtung kam. Dann stand er vor mir, nicht einmal hatten wir den Augenkontakt unterbrochen. Ohne Vorwarnung drückte er seine Lippen auf meine, löste sie aber schnell wieder, als hätte er Angst, dass ich ihm wehtun könnte. Obwohl der Kuss keine drei Sekunden dauerte, explodierte es in meinem Bauch. Es war aufregend, kribbelnd, es fühlte sich an, wie wenn ein kleines Kind lacht und man ohne Grund glücklich ist. Hatte Bene nicht gesagt, ich solle auf meinen Bauch hören? Mit dem Gedanken nahm ich Max'Gesicht in meine Hände und küsste ihn, wie ich noch nie vorher ein Mädchen geküsst hatte. Und von dem Moment an wollte ich nie wieder in meinem Leben ein Mädchen küssen. Ach was, ich wollte nie wieder jemand anderen küssen als ihn. Wir lösten uns, ich sah ihm in die Augen und wusste, dass er das Wichtigste in meinem Leben sein würde - und vielleicht immer schon war.

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