Kapitel 26 - ausgebabet & Zweifel bei Rachel

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Dad sowie auch Rachel versuchten jeweils eine halbe Stunde, mit mir zu reden. Doch ich machte die Tür nicht auf, es gab einzig und allein einen Mensch, den ich jetzt bei mir haben wollte. Und dieser kam, als Rachel und Dad aufgegeben hatten und verschwunden waren.

Er klopfte nicht, wie die anderen. Ich hörte, wie er sich auf der anderen Seite der Tür hinhockte und seinen Kopf dagegen lehnte. Woher wusste er, dass ich genau da saß?!

„Babe, ich weiß. Es ist scheiße. Und ich kann dir da wahrscheinlich auch nicht helfen, aber... weißt du noch, als ich dir von meinem Dad erzählt hab? Oder von der Sache mit Chris? Du bist einfach nur dagesessen und hast zugehört. Und das werde ich jetzt auch tun. Wenn du reden willst, werde ich dir zuhören, solang du willst. Und wenn du nur weinen willst, werde ich einfach dasitzen und dich halten, weil du das so liebst. Oder wenn du wütend sein willst, werde ich mir anhören, was dich so sehr aufregt. Wenn du mich lässt. Lass mich da sein, bitte. Lass mich rein."

Ich sperrte ohne Zögern die Tür auf und ließ ihn rein. Ohne ein Wort zog er mich einfach in seine Arme. Er drückte mich fester an sich denn je und strich behutsam über meinen Rücken.

„Ich hab das nie gemerkt aber... er war nie da. Er war immer arbeiten, oder er war mit seinem eigenen Leben beschäftigt. Als das mit Kyle passiert ist, hab ich zu Hause geheult. Dad hat mich nicht mal gefragt, was los ist." Erzählte ich. Cole drückte mich noch enger an sich, sodass ich seinen Geruch riechen konnte, den ich so sehr liebte. Ich hörte sein Herz schlagen, so eng war ich an seine Brust gedrückt.

„Ich meine, ich brauche keinen Dad. Ich hab keine Mum, also wäre es auch schon egal, wenn ich keinen Dad hätte. Es ist nur... er interessiert sich überhaupt nicht. Weder für mich noch für irgendetwas anderes, das ihn nicht direkt betrifft." Fuhr ich unter Tränen fort.

Cole drückte mich so weit von sich weg, dass er mir in die Augen sehen konnte. Er legte seine Hände auf meine Wangen und sah mir tief in meine blauen Augen. „Es wird immer wieder Menschen geben die dich nicht behandeln wie du es verdienst, die egoistisch sind, die dir das Gefühl geben, nicht besonders zu sein." er atmete durch, bevor er fortfuhr.

"Aber das bist du. Du bist besonders und du verdienst das allerbeste, in jeder Hinsicht. Du musst diese Menschen ausblenden, die dich von deinem Weg abbringen, wenn auch unbewusst. Du bist stark, der stärkste Mensch den ich kenne, und du kannst es schaffen, deinen Weg zu gehen, egal wer dir folgt, an dir vorbeiläuft oder schon weit voraus ist." Er nickte selbstsicher, um seine Aussage zu bestärken.

„Ich weiß, dass es manchmal nicht einfach ist und man am liebsten aufgeben würde, aber Aufgeben ist keine Option. Entweder du gewinnst oder du verlierst. Und wenn du verlierst, ist das okay. Weil wir alle Menschen sind und Menschen verlieren eben manchmal. Aber du gibst nicht auf, das ist keine Möglichkeit. Denn aufgeben ist was für schwache Leute, die nicht so viel durchgemacht haben wie du. Die nicht geliebt werden und keine Freude am Leben haben. Aber du hast Freude am Leben. Du bist ein Sonnenschein und hast ein gutes Herz. Und für Leute wie dich ist Aufgeben nichts. Also nochmal: entweder du gewinnst, oder du verlierst. Aber aufgeben ist nicht."

Coles weise Worte haben mich echt überrascht, er hatte mir wirklich Mut gemacht, mich aufgebaut. Er hatte Recht, ich gab nicht auf. Ich würde nicht aufgeben, meinen Weg zu gehen. Auch wenn Dad sich nicht für mich interessieren würde, ich würde nicht aufgeben. „Du hast Recht." Meinte ich und lächelte. „Danke." Fügte ich an.

Wir begaben uns ins Bett, Cole saß an die Wand gelehnt und ich lehnte an seiner Brust. Seine Arme hatte er um meinen Hals gelegt und seinen Kopf auf meinen gestützt. „Heute ist viel passiert. Und weißt du was? Ich bin echt stolz auf dich." Murmelte er und ein Lächeln legte sich auf meine Lippen.

Call me BabeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt