18 | fairy tales

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„Vorzeiten war ein Schneider, der drei Söhne hatte und nur eine einzige Ziege."

Die Seite wird umgeblättert.

Die Augen geöffnet.

Ich sehe überall weiß. Und Gardinen mit einem schrecklichen Muster.

„Aber die Ziege, weil sie alle zusammen mit ihrer Milch ernährte, musste ihr gutes Futter haben und täglich hinaus auf die Weide geführt werden."

Meine Augen fällt es schwer offen zu bleiben.

Und mein Brustkorb schmerzt.

Ich spüre eine Nadel in meinem Arm und etwas liegt auf meiner Stirn. Es ist kalt und nass.

„Einmal brachte sie der älteste auf den Kirchhof."

Ich versuche zu verstehen wo und was und wann ich bin. Ich schwebe irgendwo im Nichts.

Mein Kopf dreht sich ganz langsam und beschwerlich nach rechts.

Und dort sitzt er und liest mir aus einem Märchenbuch vor.

„Wo die schönsten Kräuter standen, ließ sie da fressen und herumspringen."

Harry. Er heißt Harry Styles und er ist mein Ehemann.

Seine Haare wachsen langsam wieder etwas. Er musste sie kurz schneiden für die Rolle in Dunkirk.

„Abends, als es Zeit wurde, heimzugehen, fragte er: Ziege, bist du satt? Die Ziege antwortete: Ich bin so satt, ich..."

Er seufzt.

Dann schaut er zu mir.

Seine Augen werden groß.

Ich erwarte, dass er etwas sagt, doch es kommt nichts aus seinem Mund.

Er klappt das Buch zu und legt es auf den Tisch neben meinem Bett.

Dann greift er über mich und drückt einen Knopf.

„Harry", krächze ich. Ich weiß immer noch nicht so ganz wieso ich hier bin und will Harrys Hand halten.

Nahe bei ihm sein.

Ins Zimmer kommen zwei Frauen gepoltert. Sie sind weiß gekleidet, soweit ich das sehen kann, während ich Harry anstarre.

Dieser steht nun etwas weiter entfernt am Fenster und runzelt die Stirn. Er schüttelt den Kopf.

„Alles ist soweit in Ordnung, Mister Styles. Ihr Ehemann braucht nur noch etwas Ruhe. Hat er schon gesprochen?"

Ich schließe und öffne meine Augen wieder.

„Nicht viel", antwortet Harry. Er hält die Arme verschränkt.

„Gut, melden Sie sich, wenn er etwas möchte. Essen, Trinken etc."

Die Tür schließt sich hinter den Damen wieder und Harry kommt langsam auf mich zu.

Er konnte das schon immer besser als ich. Diese Eleganz.

Während ich poltere und Mist baue und ausrutsche, hat Harry diese Eleganz.

Wenn er wütend ist.

Ich schlucke und leider ist da nicht viel was ich schlucken kann.

„Brauchst du etwas Wasser?" Er gibt mir wortlos ein Glas und ich versuche es zu halten. Harry merkt, dass das nicht allzu klug war und entscheidet sich dazu mich zu füttern.

Ich trinke ein paar Schlucke und falle wieder zurück auf das angehobene Kissen.

„Kannst du dich an etwas erinnern, Louis?" Seine Stirn liegt in Falten und so sieht er aus wie Mitte dreizig und nicht Anfang zwanzig.

wonderland | larry ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt