XVI = Der Herbstball =

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Draco und ich saßen noch bis spät in die Nacht unten am Kamin, verabschiedeten uns dann ganz normal und gingen jeder in sein Zimmer.
Weder ich noch er erwähnten noch einmal etwas anderes außer den Sachen die die Planung betrafen.

Schweigend lag ich wach und dachte über alles mögliche nach.
Morgen wollten wir mit Unterstützung von einigen Hauselfen anfangen die Räumlichkeiten für die Partys herzurichten.

Die erste und zweite Klasse sollten unten im ersten Stock in einem Klassenzimmer feiern, welches dafür extra magisch vergrößert wurde, dass es jetzt der Eingangshalle glich, wenn auch der Raum nicht ganz so hoch war.
Die dritte und vierte Klasse durften in der großen Halle bleiben, wobei noch nicht ganz klar war, ob die fünfte noch dazu durfte oder nicht, oder ob die siebte Klasse alleine feierte.
Grund war, dass drei Klassen in einem anderen Zimmer schlecht unterzubringen waren, vor allem nicht wenn nur noch die oberen Stockwerke zur Verfügung standen.
McGonagall hatte angeordnet, dass sich die ersten vier bis fünf Jahrgänge nicht zu sehr nach oben ausbreiten sollten.
Wo dann die sechste und siebte Klasse feiern sollte war noch nicht ganz klar...

Ich wusste nicht wie ich einschlafen sollte.
Jede Liegeposition war unbequem. Mal drückte es im Rücken oder der Arm stach mir in die Seite.
Schließlich saß ich aufrecht da.

Dann öffnete ich das Fenster, doch der graue Himmel verweigerte einen Blick zu den Sternen.
Schnell schloss ich es wieder.
Vergeblich startete ich einen weiteren Einschlafeversuch.

Irgenwann war es kurz nach zwei, dann halb drei...

Kurz nach um vier stand ich dann auf.
Es war nicht auszuhalten.
Ich machte mir einen Tee in einem Kessel am Kamin.
Das Feuer, das ich eben wieder entfacht hatte, loderte freudig und hell.
In meinem dünnen Nachthemd,  in welchem ich ordentlich fror schwankte ich zu dem Sessel, auf dem eine flauschige Decke lag und kuschelte mich in ihr ein.

Mein Magen rumorte weil ich Hunger hatte, also aß ich einen Apfel aus der Schale auf dem Tisch.
Ich nippte ab und zu an der Teetasse und fühlte die Wärme bis in meine Fingerspitzen kriechen.
Genießerisch schloss ich die Augen.
An einschlafen dachte ich jetzt zwar nicht mehr, aber an einem Buch konnte man nichts falsches tun.
Ich schlich die Treppe wieder nach oben und huschte in mein Zimmer um das Buch zu holen was ich gerade las.

Etwa gegen sechs färbte sich der Himmel dann zartrosa. Ich beobachtete eine Weile den Sonnenaufgang, dass ich nicht recht merkte wie Draco die Treppe hinunter kam.
Grinsend sah er mich an.
,,Auch schon wach?"
Ich nickte.
Zumindest fühlte es sich nicht so an als ob ich schlief.

Als er sich auf den Sessel neben mir fallen ließ, erfüllte augenblicklich ein mir bekannter
Apfel-Minze-Geruch die Luft.

Dann fiel mir ein dass ich unter meinem dünnen Nachthemd keinen BH oder ähnliches trug...
Ich stand auf und wand mich, rot im Gesicht, ab.

Schnell zog ich mich um und setzte mich wieder zu ihm.
Eine ganze Weile sagte niemand etwas.
Stumm musterte ich die aufgehende Sonne, die orange glühte, wie eine Mandarine.

,,Sagmal, Hermine... ", er brach ab.
,,Was ist?"
,,Äh, wo wolln wir feiern? Also die sechsten und siebten
Klassen."
,,Keine Ahnung..." ,die Müdigkeit überrollte mich und ich gähnte.
,,Hier?"
,,Hier, in diesem Turm? Eigentlich keine schlechte Idee..."
Draco schaute mich begeistert an.
Krummbein kam auf seinen Schoß gesprungen und rollte sich zusammen.
Verdutzt schaute er von der Katze zu mir und zurück.
,,Er mag dich..."
Und ich dich auch... ,
hätte ich am liebsten laut dazu gesagt.
Ich sah ihn verträumt an.
Unsicher fuhr er sich durchs Haar und guckte mich fragend an.
Dann klopfte es an der Tür.
Ich öffnete sie.
Fünf in Küchenhandtücher gekleidete Hauselfen standen davor, allen voran Dobby, der sechste Hauself, der jedoch Kleider trug. Dobby war ein freier Elf und er war froh darüber, das wusste ich.

Ich ließ sie herein und verteilte ihnen Zettel mit den Räumen darauf und Notizen, wie alles geschmückt werden sollte.

Draco und ich gingen mit den Elfen im Gepäck schließlich zu dem Klasssenzimmer im ersten Stock.
Der Raum war etwas schmutzig und düster, aber wir erklärten alles und ließen die fleißigen Helfer zurück um zu Frühstücken.

Ich war schnell ferig.

Ginny war gespielt beleidigt, weil wir frei hatten, zwinkerte mir aber zu und deutete zu Slytherintisch.
Ich wagte es kaum hinzuschauen, doch irgendwann warf ich einen schnellen Blick hinüber und sah noch wie sein Freund Blaise ihn auf mich aufmerksam machte.
Peinlich berührt hatte ich dann den Joguhrt mit Blicken durchlöchert und versucht Ginnys zuckende Augenbrauen zu ignorieren.

Dann ging es weiter mit der Raumgestaltung.
Bunte Girlanden, Lichterketten und Lampingiongs waren fertig aufgehängt.
Wir ließen noch unechte Spinnennetze in den Ecken entstehen und ließen ausgehöhlte Kürbisse nach oben schweben.
Den Boden, den die Elfen ordentlich geschrubbt hatten glänzte nun wieder und ich bedankte mich dafür bei ihnen, was sie mit erstaunten Mienen aufnahmen.

Der Vormittag neigte sich schon dem Ende, als wir zufrieden das Werk betrachteten.

,,Wor sind ein gutes Team.",raunte mir Draco zu.
Ich nickte, ganz befangen von dem schönen Anblick.
Tische und Stühle hatten wir aufgestellt und eine Sitzecke mit Kissen ausgelegt.

Ich sah zu Draco und er erwiderte meinen Blick.
Verlegen starrte ich weg.
,,Wollen wir... äh, hoch gehen... oder schon Mittagessen? "
Ich hatte einen Kloß in der Kehle sitzen.
Still hoffte ich er würde dafür sein, in den Turm zu gehen...

,,Wir können gerne nach oben gehen... wenn du willst?"

Ich ging bloß mit klopfendem Herzen an ihm vorbei zur Treppe und war kurze Zeit später oben.

Draußen sausten Leute auf Besen beim Quidditchfeld herum.

Ich ließ mich erschöpft in den Sessel fallen und schloss kurz meine schweren Augen. Kurz...

Und dann schlief ich ein.

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Was sind schon Hass und Liebe - DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt