Hurting memories

777 33 2
                                    

Kapitel 1.

„Es kommt nicht darauf an, dem Leben mehr Jahre zu geben, sondern den Jahren mehr Leben zu geben.“

Das unangenehme piepen meines Handyweckers ließ mich aus meinem leichten Schlaf schrecken. Ich drehte mich einmal im Bett herum und griff nach dem Störenfried, schnell schaltete ich den Wecker aus und blickte auf die Uhr. 

7:30 Uhr 

… höchste Zeit aufzustehen. Langsam versuchte  ich mich aufzurappeln, ich war nie eine Frühaufsteherin gewesen, aber in letzter Zeit fiel es mir besonders schwer. Mich plagten schlimme Alpträume, wegen denen ich momentan nachts kaum ein Auge zu tat. Doch wenn ich so darüber nachdachte waren diese Alpträume eher Erinnerungen gewesen, Erinnerungen aus einer Zeit die ich am liebsten verdrängen würde, aber es gelang mir einfach nicht. Sie schlichen sich immer wieder in meine Gedanken und ließen mich dadurch alles immer und immer wieder erleben. Ich stand auf und lief direkt ins Badezimmer, welches zwischen Scarletts Zimmer und meinem lag. Scarlett war meine Mitbewohnerin und beste Freundin, ich kannte sie zwar noch nicht besonders lange, aber wir hatten uns auf Anhieb sehr gut verstanden. Sie war die Einzige die alles über mich wusste, für mich da war und mich so gut es ging immer versuchte aufzumuntern. Ich war unglaublich froh sie an meiner Seite zu haben, sie gab mir den Halt den ich momentan brauchte, auch wenn es nur ein leichter Halt war. Schnell sprang ich unter die Dusche und genoss die wohltuende Wärme des Wassers auf meiner Haut, beim Duschen konnte man manchmal echt gut abschalten. Es war beinahe so, als würde das Wasser ein wenig der Sorgen die ich hatte, wegspülen. Nach dem duschen zog ich mir meinen Bademantel an, frühstückte eine Kleinigkeit und stellte mich dann vor den Kleiderschrank um etwas zum Anziehen zu finden.  Ich entschied mich für eine schwarze Leggins und einen gemütlichen Hoodie, welchen mir Scar geschenkt hatte. Ich blickte in den Spiegel, während ich mir meine langen, hellblonden Haare bürstete. Danach schminkte ich meine Eisblauen Augen, von denen manche sagten sie waren wunderschön und andere sie seine „gruselig“, weil sie so kalt wirkten. Vielleicht wirkten sie ja auch nicht nur so, vielleicht war ich wirklich nach all der Zeit und den Geschehnissen „eiskalt“ geworden. Vielleicht auch nur gegenüber Typen die sich für mich interessierten, aber ich wollte keine Beziehung… nicht mehr, nicht nach all dem was passiert war. Nicht die Dinge die mir mein Vater angetan hatte, sondern die, die mir meine erste große Liebe angetan hatte. Er hatte mir mein ohnehin schon kaputtes Herz noch einmal gebrochen und das in abertausende von kleine Stückchen so, dass es sich anfühlte als würden sie in meinem Brustkorb stecken. Er hatte mich so sehr verletzt, dass es sogar wehtat seinen Namen nur zu lesen, hören oder zu sagen, weshalb ich es vermied über ihn zu sprechen oder nachzudenken. Ich holte meine Tasche und verließ dann die Wohnung um mich auf den Weg zur Arbeit zu machen.

Ich stieg aus dem Taxi mit welchem ich fast jeden Tag zur Arbeit fuhr. Früher konnte ich mir das nicht leisten, seit einigen Monaten jedoch arbeitete ich für eines der erfolgreichsten Magazine ganz Londons. Mein Beruf war momentan das Einzige das mir wirklich Spaß machte und Shoppen nicht zu vergessen. Bevor ich hier angefangen hatte, besuchte ich die Journalistenschule hier in der Stadt und wegen ihres guten Rufes wurde ich schnell bei dieser Redaktion hier angenommen. Der leichte Nieselregen den es sehr oft hier in England gab, fiel auf meine frisch gewaschenen Haare, weswegen ich mich so schnell wie möglich in das Gebäude vor mir begab. Ich stieg in den Lift und drückte auf die Nummer 3, also der dritte Stock indem sich mein Büro befand. Momentan musste ich mir dieses noch mit Catherine, einer Journalisten teilen die 2 Jahre älter als ich war, also 21. Wir beide konnten uns absolut nicht ausstehen, was wahrscheinlich daran lag das Ende des nächsten Monats eine von uns  befördert werden würde. Schon seit circa 3 Wochen führten wir einen Kopf an Kopf Wettstreit um zu zeigen wer von uns beiden die bessere Journalistin war. Catherine war vielleicht besser darin Klatsch und Tratsch zu schreiben und zu verbreiten, aber ich konnte mich mit ernsten und wichtigeren Themen befassen und auseinandersetzen, wovon sie absolut keine Ahnung hatte. Ich war mir manchmal sogar fast sicher, dass sie den IQ einer Erbse besaß. Das sollte jetzt nicht beleidigend klingen, aber manchmal stellte sie sich wirklich dumm an, oftmals bestimmt auch mit Absicht. Sie lebte nach dem Motto „Sei schlau, stell dich dumm.“ Ich persönlich fand das einfach nur lächerlich, aber das war ihre Sache und nicht meine. Ich stellte meine Tasche neben dem Schreibtisch ab und schaltete meinen Computer ein. Zum Glück war Cat, wie sie eigentlich von allen genannt wurde, noch nicht da. Ich machte mich an die Arbeit denn ich musste einen Artikel über die Hungersnot in Ghana schreiben und das war kein besonders schönes Thema, aber darüber zu berichten könnte Leute ja dazu anregen etwas zu tun. Deswegen setzte ich mich an diese Arbeit mit besonders viel Willen und Ehrgeiz. 

Ich saß jetzt schon seit etwa 20 Minuten an meinem Artikel, als Cat plötzlich durch die Tür hineingestürmt kam. „Verdammt, ich bin zu spät. War Miss Patricks schon hier?“ Miss Patricks war unsere Chefin gewesen, ich persönlich fand sie sehr nett, aber ich wusste das Cat sie am liebsten mal verprügelt hätte. „Nein, sie kommt heute erst später, weil sie noch einen Arzttermin hat, soweit ich weiß.“ Außer Puste setzte sich Cat an ihren Schreibtisch gegenüber. Sie kramte einen Spiegel und Schminke aus ihrer Handtasche um sich offensichtlich frisch zu machen. „Catherine würden sie sich bitte zuhause schminken.“ Kam es plötzlich von unserer Chefin die nun doch früher gekommen war. Schnell warf Cat ihre Sachen zurück in die Tasche und antwortete: „Natürlich Miss Patricks, ich bitte um Verzeihung.“ „Schon gut.“ Dann drehte sie sich zu mir und sagte: „Freya würdest du mir vielleicht kurz in mein Büro folgen?“ Überrascht nickte ich und folgte ihr ins Büro. „Setz dich doch bitte.“ Verwies sie mir und zeigte auf einen der zwei Stühle vor ihrem Bürotisch. „Danke, worum geht es denn?“ Sie schwieg für einen kurzen Moment, setzte sich dann auch hin und blickte mich lächelnd an. „Sie arbeiten doch gerade an ihrem Bericht über Ghana, richtig?“ „Ja, das stimmt!“ Sie nickte munter. „Ich weiß nicht ob sie das mitbekommen haben, aber One Direction hat bei einer Spendenaktion für Ghana mitgemacht und sind sogar im Namen des Red Nose Day dorthin geflogen um sich ein Bilder der Lage die dort herrscht zu machen.“ „Ja, davon habe ich gehört, aber was hat das mit meinem Bericht zu tun?“ Hakte ich nach. „Ich möchte, dass sie ein längeres Interview mit den Mitgliedern führen und sich über ihre Eindrücke und Gedanken austauschen und diese in ihrem Bericht einarbeiten. Wenn sie das gut machen, wird die Story eine Titelstory und wenn diese ankommt, dann ist ihnen ihre Beförderung schon fast sicher. Also was sagen sie Freya?“  

Meinungen? :)♥

Xoxo Saskia

Strong. (Niall Horan FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt