Gabriel's PoV
Leise schleiche ich mich durch die alten Schlossgänge zum Dachboden. Ja, ich lebe in einem Schloss mit vielen weiteren Leute. Um genau zu sein, sind alle Vampire und dieses Schloss ist ein Internat. Sogar ganz offiziell. Naja, das Internat ist offiziell, das mit den Vampiren nicht wirklich. Nun denn, im Dachboden angekommen öffne ich die Dachluke und klettere nach draussen auf das Dach. Dort angekommen nehme ich Anlauf und renne Richtung Dachkante. Noch zwei Schritte und Absprung. Lautlos und mit einem Affenzahn fliege ich über den Wald. Schade das Raffzahn das Fliegen verboten hat. Raffzahn ist der Internatsleiter. Ein gemeiner, verbitterter Altvampir, der nicht akzeptieren will, das es Tagbisse gibt. Tagbisse sind Leute wie ich und mein bester Freund Luk. Wir wurden am Tag gebissen, was zur Auswirkung hat, das wir zwei ohne Probleme das Sonnenlicht berühren können, ohne dabei in Staub zu zerfallen. Tja, da er glaubt, dass wir deshalb nicht vollwertige Vampire sind, kann das Leben im Internat ganz schön die Hölle sein. Tausende von Verbote gibt es. Nicht vor und nach Dämmerung raus, kein fliegen, kein essen in der Öffentlichkeit. Es ist echt nichts erlaubt. Und wenn man etwas Spass haben will, dann muss man eben gegen Regeln verstossen. Dreimal dürft ihr raten, warum ich kurz vor Abenddämmerung raus fliegen gehe. Raffzahn könnte mich beim besten Willen nicht verfolgen. Mittlerweile habe ich den Wald hinter mir gelassen und fliege über den Zuggleisen hinweg. Wie sieht es wohl in anderen Städten und Ländern aus? Wären ich noch so nachdenke kommt mir ein Schwarm Fledermäuse entgegen, obwohl ich Vortritt hätte. Natürlich bemerke ich sie viel zu spät. Plötzlich sind überall Fledermäuse. Vor Schreck verliere ich das Gleichgewicht und die Kontrolle über meine Flugkräfte und stürze ab. Voll in die Stromkabel der Eisenbahn. Unter meinem Gewicht, brechen die Halterungen an den Pfosten, und ich falle mit samt den Kabeln auf den Boden. Naja, immerhin kann ich nicht sterben, wenn ich geröstet werde... Schleunigst und immer noch unter Strom stehen renne ich den Weg zurück zum Internat. Wenn ich Glück habe, schaffe ich es noch vor Frühstück zum Internat zurück. Immerhin sind es gut zwei Stunden Marschzeit. Doch was ich zu dem Zeitpunkt noch nicht gewusst habe, ist, dass ich durch mein kleines Malheure das Zugnetz der ganzen Stadt lahmgelegt habe. Eine Schulklasse ist dabei hier stecken geblieben, obwohl sie noch drei Städte weiter in ein Lager wollten. Als ich atemlos durch den Haupteingang des Schlosses trat, begrüssten mich schon duzende Paare von Schuhe. Seit wann haben wir so viele Schuhe in der Eingangshalle stehen? Für gewöhnlich sind die doch auf unseren Zimmern oder an unseren Füssen.... Naja, wird seine Gründe haben. Schnell gehe ich in den Speisesaal. Pünktlich aufs Frühstück und kein Raffzahn in Blicknähe, dafür viele fremde Leute an einem zusätzlichen Tisch. Leise gehe ich an ihnen vorbei, wobei mir nicht entgeht, das dort Menschen sitzen. Rätselnd ging ich zum Buffet und will mir gerade Suppe schöpfen, als mich eine Hand daran hindert. "Entweder du hast nicht kapiert dass das Tomatensuppe ist, oder du bist unter die Vegetarier gegangen." Ich drehe meinen Kopf, nur um einen grinsenden Ole zu sehen. "Danke für den Hinweis" dankend nicke ich ihm zu und gehe zu Topf mit der Blutsuppe. Schnell schöpfe ich mir eine Suppe und gehe an meinen Platzt, zwischen Ole und Luk. Wobei, Luk fehlt... Sehr wahrscheinlich hat die Schlafmütze wieder verschlafen. Während ich anfange zu essen erzählt mir Ole alles über die Klasse die hier stecken geblieben ist und jetzt ihr Lager hier macht und Raffzahn schon deswegen auf schon deswegen auf 180 ist. Gott sei dank weiss der nicht, dass ich das Zugnetz zum Zusammenbruch gebracht habe, sonst wäre ich jetzt mehr als untot. Kaum habe ich meinen Gedanken zu Ende gedacht macht sich Raffzahn bemerkbar. "GABRIEL!!" Seine stimme hallt von den Wänden nieder, und jeden, aber auch jedem Vampir im raum läuft es kalt den Rücken runter. Jedes mal wenn Raffzahn meinen oder einen anderen Namen so rumschreit, bedeutet das Ärger. Deshalb mache ich mich möglichst klein. Alle schauen mich mitleidig an. Kein Wunder. Das ist sicher das dritte mal in diesem Monat, das er meinen Namen so rumbrüllt. Ängstlich schaue ich mich um. Jetzt erst bemerke ich, das sich einige von den Menschen zu uns an den Tisch gesetzt haben. Bevor ich die anderen fragen kann wieso Menschen bei uns am Tisch sitzen, kommt schon Raffzahn mit wehendem Mantel angerauscht. "Gabriel! Büro! JETZT!" Das der bis jetzt noch keine Stimmbänderentzündung gehabt hat, wundert mich von mal zu mal mehr. Jedenfalls schaut er mich mit seinen durchdringenden Blick an. Langsam erhebe ich mich und gehe noch langsamer auf ihn zu. Für seinen Geschmack anscheinen zu langsam. "Langsamer geht es nicht?!" keift er mich an. Starr vor Schreck schaue ich ihn an, bevor ich an ihm vorbei presche, die Treppe hinunter vor seine Büro und klopfe an, obwohl ich weiss, das keiner drinnen ist. Hinter mir taucht auch schon Raffzahn, welcher mich mit seinem eisernen Griff gnadenlos am Genick packt und mich in sein Büro schleift. Dort kettet er mich kurzerhand an die Wand. "So und jetzt sagst du mir auf der Stelle, wieso du heute Abend nicht in deinem Sarg warst, und zufälligerweise während deiner Abwesenheit das Zugnetz zusammengebrochen ist" mit seinem bösen Blick starrt er mich an. Doch ich sage kein Wort. Mich wird er nicht brechen können, komme was wolle. "Ich warte..." Das kann er noch lange. Wird er aber nicht. Raffzahn will schon wieder anfangen zu schreien, als die oberste klappe von der Eisernen Jungfrau, in der hinteren Ecke des Büros, aufgeht. "Oh hallo Gabriel, na, wieder mal auf besuch hier" Wem das jetzt zu schnell ging. In der Eisernen Jungfrau wohnt ein Geist, der, aus welchen Gründen auch immer, dort wohnt. Genervt geht Raffzahn auf das Eisengebilde zu und schlägt die Klappe wieder zu und kommt zu mir zurück. "Da du anscheinend nicht reden willst, werde ich wohl selber nachschauen müssen" Und schon spüre ich den ziehenden Schmerz den an spürt wenn jemand in dein Gedächtnis eindringt. Und Raffzahn ist nicht immer sehr zimperlich, wenn es darum geht, einem so viel Schmerzen wie möglich zuzufügen. Der Schmerz wird immer stärker, bis ich das Bewusstsein verliere.
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Vampirinternat
FantasíaTranssilvanien. Ein Internat. Ein Haufen verrückter Jungvampire und ein strenger Internatsleiter. Das Leben für Luk und Gabriel ist nicht einfach. Verachtet von ihren Familien, weil sie das Tageslicht berühren können, wurden sie aufs Vamperinternat...