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Kapitel 7

27. 11.2016

Nachdem Dean und Parker es, mehr oder weniger lebend, wieder ins Auto geschafft hatten und wieder im Haus waren, herrschte eisiges Schweigen zwischen ihnen.

Dean saß völlig angespannt auf dem Designer Sofa während Parker, in ihrer Decke eingewickelt vor dem Karmin hockte.
Man sollte meinen die Kälte würde sie nicht stören leider war, dass nicht der Fall.
Trotz des prasselnden Feuers fror sie noch immer, auch die Dusche zuvor hatte schon wenig gebracht.

Den Fernseher nahm sie nur im Hintergrund wahr, seit sie sich hier mit der Decke niedergelassen hatte, kroch der Köter immer wieder ein kleines Stückchen näher an sie heran.

Ob du wohl wieder an meinem Arm knabbern möchtest oder doch nur unter die Decke? Der Arm wäre mir ja lieber. Meine Decke will ich nicht teilen.

Ihre völlige Konzentration lag auf dem Vierbeiner, bis Parker dieses rumgegurke nicht mehr aushielt.

Resigniert hob sie die Decke an und klopfte leicht auf den Boden was den Hund freudig mit dem Schwanz wackeln ließ. Nach einigen Sekunden​ hatte der Hund die perfekte Position gefunden und lag nun mit der Schnauze auf ihrem Bein neben ihr.

"Verräter." Verblüfft sah Parker nach hinten.
"Was?" Wollte sie wissen und klang dabei so unschuldig wie es ihr möglich war, den Blick hatte sie wieder nach vorne gerichtete.

"Nichts, alles super."

Aber natürlich, wie schon die ganze Zeit über.

"Jetzt pass mal auf. Ich kann ja verstehen, dass du nicht gerne mit mir über deine Gefühle reden willst, und glaube mir, ich könnte mir auch besseres vorstellen aber umso schneller du dich mir öffnest umso schneller bist du mich auch wieder los. Das scheint ja auch zu sein, was du möchtest. Also, die Wahl liegt ganz bei dir." Parker hörte wie das Sofa leicht quietschte und als sie nach hinten sah war Dean weg.

Interessante Entscheidung.

Sachte fuhr sie mit ihren Fingern über das Fell des Hundes, wie in Trance starrte sie dabei einfach auf das Feuer im Karmin und dachte nach.

Ich musste so schnell wie möglich eine Lösung finden,
wenn das so weiter gehen würde, könnte es sein, dass ich ihn im Schlaf ersticke.

Erst als sie angestuppst wurde, kam sie wieder zurück ins hier und jetzt. Ohne etwas zu sagen drückte er ihr eine Tasse in die Hand, ließ sich neben ihr nieder dazu kam noch, dass er sich einen Teil der Decke klaute.

"Wieso machst du dass überhaupt?"
"Die Antwort wird dir vielleicht nicht gefallen." Verbessern würde die Antwort ihre Lage nicht unbedingt, doch wenn er es so haben wollte konnt er es auch bekommen

"Ist mir egal."
"Wenn ich nicht zugesagt hätte dir zu helfen, dann würde ich jetzt in der Hölle schmoren." Fest sah Parker ihm dabei in die Augen, sie hatte keine Ahnung wie sie Deans Ausdruck in seinen Augen deuten sollte. Erst sagte er nichts, nahm nur einen kleinen Schluck aus seiner Tasse und sah dann an ihr vorbei, ins Feuer.

"Ganz Ehrlich? Du kommst mir nicht vor wie ein schlechter Mensch." Tatsächlich brachte Parker das zum lachen, selten hatte sie etwas derartiges zu hören bekommen.

Immer wieder interessant was man so für einen Eindruck auf Menschen machte.

"Alles in schwarz und weiß zu sehen ist vielleicht auch nicht der richtige Weg dabei. Ich hab in einer Art grau Zone gelebt, an sich war ich nie wirklich schlecht, aber auch nicht gut. Ich hab vielen Menschen geholfen ihr Leben zu verbessern, hab aber auch einer Menge Menschen mit meiner Art geschadet. Ich hab Leute verprügelt damit sie getan haben was ich wollte, und ich habe Leute erpresst."
"Warum hast du das gemacht?"
"Ich hatte andere zu beschützen, und da wo ich herkomme sind diese Dinge nicht schlimm. Wenn du nicht so handeln kannst gehst du schnell unter."
"Du kommst also aus einer schlechten Gegend?"
"Tja, wo Crack Nutten und Meth Dealer an jeder Ecke stehen und deinen Namen bereits kennen, kommt nicht gerade das Gute vom Himmel gefallen , aber man kann es sich und seiner Familie so angenehm wie möglich machen. Was ist mit dir, kommst du von hier?"

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