Hubertus Hildebrandt war, wie sich im weiteren Verlauf des Tages herausstellen sollte, ein Poltergeist.
Und nicht irgendein Poltergeist, sondern der wahrscheinlich aggressivste, dem ich jemals begegnen würde.
Kaum hatte er das Verbotene Buch verlassen, war unsere ganze Schule auf den Kopf gestellt.
Alle Treppen des Schlosses waren mit klebrigem Teer bedeckt, die Betten der Jungenschlafsäle befanden sich plötzlich in der Küche, alle magischen Geschöpfe des Schlosses waren auf freiem Fuß und die Pulte waren in den Klassenräumen zu riesigen Pyramiden aufgestapelt worden.
Man hätte Stunden weiter auflisten können.Hubertus Hildebrandt war damals ein mordender, grausiger Ritter gewesen, der aufgrund seiner Taten, um 800 nach Christus im See Hogwarts ertränkt worden war.
Er starb, jedoch blieb sein Geist zurück, denn er wollte sich an den Menschen rächen die ihm das angetan hatten.So kam es dass er in den folgenden Jahren immer mal wieder in Hogwarts auftauchte und Chaos und Schrecken verbreitete.
Bald aber wurde es den Hexen und Zauberern zu viel und sie sperrten ihn mit einem Fluch in ein Buch ein.Nun ja.
Eben das Buch, das mich jetzt wahrscheinlich meinen Schulverweis kosten würde.
Es hatte die Lehrer über fünf Stunden und einige Nerven gekostet Hildebrandt wieder einzufangen und das ganze Chaos zu beseitigen.
Nun waren alle Lehrer inklusive Longbottom seit zwei Stunden in Longbottoms Büro und berieten sich darüber, was sie mit uns machen sollte.
Es war mittlerweile schon nach elf, aber keiner von uns war wirklich müde.
Erst jetzt wurde uns wirklich bewusst was dieser Schulverweis bedeuten würde und was für uns auf dem Spiel stand.
Langsam löste sich eine Träne aus meinem Augenwinkel als ich darüber nachdachte nie wieder hierhin kommen zu können.
Wie sehr würde ich sie alle vermissen.
Wie sehr würde ich das alles hier vermissen.In der ersten halben Stunde hatten wir uns gegenseitig noch Beleidigungen an den Kopf geworfen und versucht einen Verantwortlichen für die Sache zu finden, doch wir konnten nicht leugnen, dass alles nur eine Reihe aus unglücklichen Zufällen war.
Dennoch hatten Liv und ich uns bei einem Gang aufs Klo darauf geeignet dass wir die Konsequenzen auf uns nehmen würden, da uns bewusst war, dass es wenn auch nur indirekt alles unsere Schuld war.
Ich funkelte Shawn böse durch den Raum an, doch aus einem mir unerklärlichen Grund, musterte er mich nur.
Fragend guckte ich ihn an, doch er ging nicht auf mich ein.
Plötzlich ging die Tür auf und ich schreckte zusammen. Alle Blicke wandten sich in diese Richtung.
,,Kommt herein. Wir haben uns entschieden." sagte Longbottom und irgendwas in seiner Stimme, jagte mir eine eiskalte Schauer über den Rücken.
Mit wackeligen Beinen stand ich auf und folgte den Anderen in den großen Raum.
,,Setzt euch." forderte Longbottom uns auf und wir ließen uns langsam auf die Stühle in mitten des Raumes nieder.
Ungefähr zwanzig Lehrer saßen um uns herum und ich starrte nur auf meine Fußspitzen, während eine beklemmende Stille im Raum lag.
,,Nun gut." durchbrach Longbottom das Schweigen. ,,Ich denke, dass euch allen bewusst ist, warum ihr hier seid."
Wir nickten langsam.
,,Eure heutige Tat, war nicht nur absolut inakzeptabel und undurchdacht, sondern auch gefährlich und dumm.
Ihr habt nicht nur euch in furchtbare Gefahr gebracht, sondern ebenso jeden einzelnen Schüler, der in diesem Schloss wohnt.
Nicht auszudenken wenn einem der Schüler etwas passiert wäre.
Ich habe keinen blassen Schimmer und werde es wahrscheinlich auch niemals verstehen, warum ihr das heute gemacht habt, aber es wird Konsequenzen mit sich ziehen und darüber seid ihr euch hoffentlich im Klarem." Longbottom blieb direkt vor uns stehen und schaute jedem vom uns direkt in die Augen.
,,Auch wenn ihr es wahrscheinlich nicht verdient habt, möchte ich euch eine Chance geben das Ganze zu erklären und uns zu beweisen, dass ihr nicht komplett euren Verstand verloren habt."Keiner traute sich etwas zu sagen, deswegen ergriff ich das Wort und stand auf.
,,Es war alles meine Idee." sagte ich mit fester Stimme und erhielt dafür einen verwirrten Seitenblick von Liv.
Ich hatte mich dazu entschlossen dass wenigstens sie weiterhin auf Hogwarts bleiben sollte, denn sie war der wundervollste Mensch auf diesem Planeten und hatte es verdient.
,,Ich hab durch Zufall erfahren, dass die Jungs den Bibliotheksdienst übernehmen mussten und habe Liv überredet mit mir dorthin zu gehen um sie etwas zu ärgern.
Wir warteten bis keiner zu sehen war und schlichen uns leise an ihnen vorbei.
Ich wollte, dass sie Ärger bekamen, weil sie ihre Aufsichtspflicht verletzt hatten und schlich mich so mit starkem Protest von Livs Seite aus, zu den Verbotenen Büchern.
Johnson der zu dem Zeitpunkt ebenfalls in der Bibliothek war, musste uns gehört haben und sah nach uns.
Er versicherte mir ebenfalls, dass mein Plan nur scheitern konnte, doch ich war von meiner Idee nicht mehr abzubringen.
Also kletterte ich die Leiter hoch und wollte nur so tuen als stöberte ich in den Büchern herum, da ich wusste dass nach einer gewissen Zeit ein Alarm im Lehrerzimmer losging.
Wenn Sie und ihre Kollegen gekommen wären, wollte ich eigentlich erzählen, dass wir von den Jungs absichtlich in die falsche Abteilung geschickt worden waren.
Doch statt dass Sie kamen, rannten plötzlich die Jungs um die Ecke und verzauberten Johnson mit einem Stupor- Zauber.
Ich bekam einen solchen Schreck, dass ich mich aus Versehen vom Regal abstieß und mit dem zugällig gegriffenen Buch von Hubertus Hildebrandt auf den Boden fiel.
Den Rest haben sie alle dann ja mitbekommen."Ich atmete tief durch und blickte den anwesenden Lehrern jeweils ins Gesicht.
,,Es tut mir leid. Ich habe nicht nachgedacht.
Ich werde die ganze Schuld mit all ihren Konsequenzen auf mich nehmen."Liv war inzwischen purpurrot angelaufen und sah aus als würde sie vor Wut fast platzen.
Dann atmete sie aber tief durch, stand auf und sagte in einem überraschend neutralem Ton: ,,Es stimmt nicht, ich bin Schuld."
Ich verdrehte die Augen und wollte gerade widersprechen, doch Liv würgte mich mit einem bösen Blick ab.Auch Johnson schaute nun auf den Boden und erhob sich langsam von seinem Stuhl.
,,Ich bin auch Schuld." meinte er dann leise.
Ich schaute in überrascht aber dankbar an.
Ok... Das war wahre Freundschaft.Ich lächelte die beiden herzlich an und nahm Livs Hand.
,,Ich trage ebenso Schuld." vernahm ich plötzlich und dachte ich habe mich verhört.
Shawn war ebenfalls von seinem Stuhl aufgestanden und schaute mich mit einem undefinierbaren Blick an.
Ich zog die Augenbrauen zusammen, und schaute in seine Augen die ruhig auf mir lagen.
Ok. Wow.
Das hatte ich jetzt echt nicht erwartet.Ich musterte ihn noch kurz bevor ich ihm fast unmerklich zulächelte, doch er sah es, denn er lächelte, wenn auch nur für eine kleinste Sekunde, zurück.
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Expecto Patronum || Shawn Mendes Ff
Ficção Adolescente,,Es interessiert mich nicht, weil egal, was du wann auch immer getan haben magst; es liegt in der Vergangenheit." Er sah mir in die Augen und wieder einmal hätte ich alles dafür gegeben deine Gedanken lesen zu können. ,,Wenn das nur so einfach w...