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Ich weine Nachts oft.

Ich weiß nicht wieso. Mein Leben ist doch eigentlich gut. Bis auf das ich hässlich bin und dadurch mich jeder Junge meidet wie die Pest ist doch alles in Ordnung. Ich habe eine Liebevolle Familie, eine gemütliche Wohnung und bin relativ beliebt in meiner Klasse.
[Ich bin in einer Mädchenklasse]

Und trotzdem weine ich nachts.

Das hat vor einem Jahr angefangen. Dieses bedrückende Gefühl im Herzen, das Bedürfnis den anderen statt einer Antwort auf ihre Frage, ein unechtes Lächeln zu schenken. Ich habe mal viel und gerne geredet.
Jetzt nicht mehr.
Ich habe mal gelächelt und es war echt. Jetzt nicht mehr.

Früher habe ich einfach geweint, wenn ich traurig war, oder mir etwas weh tat. Jetzt weine ich schmerzvoller. Ich vergrab meine Hände in meinen Haaren und öffne meinen Mund als würde ich schreien, aber ich darf nicht -niemand darf mich hören.

Manchmal gibt es gute Tage. In letzter Zeit weniger. Fast gar keine. Ich hatte früher Halt bei Freunden. Aber jetzt, wo ich die wirklich bräuchte -wo ich nicht mehr die Kraft habe,ihnen hinterher zu laufen, sind sie plötzlich weg.

Ich will nicht mehr zur Schule. Ich weiß schon, dass dieses unschöne Gefühl sich in mir wieder ausbreiten wird. Das Ziehen im Herzen, welches zu Tränen in den Augen führt.
"Oh mein Gott! Weinst du etwa?"
-"Nein. Nur was im Auge."

Ich bin unzufriedener mit mir.

Ich weiß. Damit sollte man erst gar nicht anfangen und das habe ich auch nicht vor, aber ich fange mich in letzer Zeit immer mehr für Ana an zu interessieren. Ich möchte zwar abnehmen, aber auf halbwegs normalem Weg.
[Manchmal habe ich mich nicht unter Kontrolle und esse viel zu viel. Das möchte ich dann halt nicht in mir behalten.]
Aber in letzter Zeit tut mein Bauch immer weh, wenn ich was esse, deshalb werde ich mich wohl erstmal nicht mehr übergeben.

Ich muss oft schmunzeln, wenn ich an den Tod denke.

Ich habe nicht vor mich umzubringen -keine Sorge! Ich möchte definitiv noch etwas länger leben. Dennoch ist der Gedanke ,manchmal einfach zu gehen, schön.
Ich hatte gestern wieder dieses Gefühl. Als ob sich irgendetwas auf mich legen würde und das Gewicht der Traurigkeit hätte mich nach unten gezogen.

Ich brauchte das irgendwie. Also habe ich mir einen spitzen Gegenstand gesucht. Nur ein spitzes Geodreieck gefunden. Also bin ich damit oft und feste über meine Haut gegangen - und es war so entspannend!
Im Nachhinein brennt es, aber so entspannt war ich lange nicht wie in diesem Moment.

Auf Instagram gibt es doch Beiträge die einen triggern..

Ich war auf traurigen Seiten. Dann habe ich einen Beitrag gesehen. Auf dem Bild waren Punkte abgezeichnet, die auf Depressionen hinweisen und jeder einzelne Punkt stimmte mit meiner Lage überein.
Aber ich bin doch nicht depressiv, oder?
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Ich will wieder glücklich sein, aber wie?

"Autsch."Where stories live. Discover now