T wie Tee
"Milly, wir müssen reden.", Linus hielt sie am Arm fest, doch Milly riss sich los. "Ich wüsste nicht, worüber wir reden müssten.", sie gab sie trotzig von sich und ging einfach weiter.
Doch Linus wollte nicht so schnell aufgeben. "Mandy hat mir von deinem Vater erzählt.", rief er ihr hinterher. Er bewegte sich nicht von der Stelle, da er sich sicher war, dass Milly zu ihm zurück kommen würde.
Jedoch blickte Milly nur kurz über ihre Schulter:" Ich wüsste dennoch nicht, weswegen wir reden sollten." Sie ging einfach weiter und bog um eine Ecke. Mit ihr verschwand der Geruch von Lavendel und etwas anderem, etwas warmen, holzig süßen zitronigen - ein Geruch, welcher er von Räucherstäbchen kannte - und ihr giftgrünes Haar.
Linus gab sich mit dieser Antwort nicht zufrieden und lief ihr nach. Er hatte sie falsch eingeschätzt. Er lief ihr hinterher auf den Parkplatz und wollte sie dort zu rede stellen, als er sah, wie ein Junge auf sie zukam und umarmte. Wieder überkam ihn dieses komische Gefühl der Eifersucht, dabei wusste er noch nicht einmal waren.
Die beiden redeten und er hier sich hinter ein paar Büschen versteckt. Er konnte nicht verstehen, was die beiden erzählten, doch es schien ihnen ziemlich ernst zu sein. Der Typ zog Milly ein zweites Mal in eine innige Umarmung, nach welcher sie zusammen in ein silbernes Auto stiegen. Der Motor wurde gestartet und das Auto führ Richtung Parkplatzausgang.
Obwohl Linus wusste, dass es falsch war lief er zu seinem eigenem Auto. Mit einem Klicken öffneten sich die Schlösser und er sprang hinein. Seine Tasche warf er achtlos auf den Beifahrer sitz und hoffte beim Starte des Autos, dass er die beiden nicht verlieren würde.
Als er vom Parkplatz herunter fuhr konnte er das silberne Auto einige Meter vor ihm erkennen.
Das Fahrzeug immer im Blick folgte er ihnen nach Norden, immer begleitet von einem gewissen Unwohlsein und dem Wissen, dass das was er tat falsch war, doch die ganze Aktion hatte schon längst seine Neugier geweckt. Als er erkannte, welchen Weg sie fuhren wurde ihm ein wenig schummerig und als sich dann auch noch ein Verdacht bestätigte warf das nur noch mehr fragen auf.
Er parkte ebenfalls sein Auto und lief den beiden mit großen Abstand hinterher. Linus kannte diesen Ort von seinem Studium, doch Milly hätte keinen Anlass haben dürfen hier zu sein. Sie brachte keine Medizin in ihrem Studium, doch sie betraten auch nicht das Gebäude für die Studenten, sondern das Krebszentrum.
Er hatte diesen Teil der Universitäts Klinik immer nur von Außen betrachtet, was ihm schon immer lieber gewesen war. Doch als er zum ersten Mal diesen Ort von innen sah wurde ihm mulmig.
Da er Milly und ihren Freund verloren hatte beschloss Linus in der Eingangshalle zu warten und holte sein Handy raus. Schnell schrieb er Jenna, dass er heute eventuell später nach Hause kommen würde und begann dann damit ein Spiel auf seinem Handy zu spielen.
Eine halbe Ewigkeit später ließ eine wohlbekannte Stimme ihn aufschrecken. "Linus? Was machst du denn hier?", Milly klang aufgebracht. Noch nicht ganz bei der Sache fing Linus an zu stottern: " Ich.. Ähm. Überraschung?". Milly schnaubte: "Eine grausige Überraschung."
Der Typ von vorhin kam auf Milly zugehechtet und sagte noch halb im laufen: "Milly, die Ärzte haben schlechte Nachrichten. Die Metastasen haben sich weiter ausgebreitet, nicht so schlimm wie vor der Behandlung, aber sie tun es immer noch.", der Typ schnaufte und Milly nickte nur leicht. "Micha, dass ist Linus. Linus, dass ist mein großer Bruder Michael.", stellte Milly die beiden vor. Michael blickte kurz verwirrt und hielt Linus dann die Hand hin, welche dieser kurz schüttelte. Milly jedoch blickte die beiden nur an und wandte sich dann Linus zu:" Jetzt haben wir einen Grund um zu reden.", sie blickte ihn Ernst an und drehte sich dann zu ihrem Bruder," Fährst du wieder zu Arbeit? Du musst mich nicht nach Hause bringen, ich habe hier noch etwas zu tun.", sie warf einen Blick zu Linus, welcher sich sichtlich unwohl unter Michaels und Milly Blicken fühlte. Michael nickte nur und umarmte Milly, ehe er Linus noch einen bösen Blick zuwarf und dann ging.
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Donut
Ficção AdolescenteMilly freut sich riesig, als sie erfährt, dass sie ein Stipendium an der Universität in Hamburg bekommt. Jedoch trifft sie schon am ersten Tag auf einen etwas merkwürdigen Jungen. Einen Jungen voller Spott und Arroganz. Er scheint anders zu sein, do...