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Linus

Nach diesem Nachmittag bei Milly war ich nachdenklich nach Hause zurück gekehrt. Jenna hatte wohl gemerkt, dass etwas nicht stimmte und hatte gefragt, doch ich war schweigend in mein Zimmer verschwunden und den restlichen Tag nicht mehr heraus gekommen. Etwas zwischen Milly und mir hatte sich an diesem Tag geändert doch ich konnte nicht genau sagen, was es war.

Wir verbrachten häufiger Zeit miteinander, teilweise mehr als Milly mit Jenna verbrachte. Ab und zu scherzte Jenna, wir wären ein Paar, was Milly jedoch immer bestritt. Doch um ehrlich zu sein, mittlerweile wünschte ich mir es wäre so. Denn Jenna hatte in einer Sache recht.

Ich habe mich in Milly verliebt, in ihren Optimismus und in ihre unbeschreiblichen Schimpfwörter. Immer wieder fragte ich mich wo sie die Ideen für diese hernahm. Ich habe mich in ihr Lachen und ihren Duft verliebt, in ihr Schicksal und ihr Leben. Ich würde alles tun, nur um sie glücklich zu machen.

Doch immer, wenn ich ihr vorschlug etwas von ihrer Liste zu machen sagte sie, es wäre noch zu früh. Doch ich sah in ihren Augen, dass sie sich selber nicht so sicher war, ob es stimmte. Zwar verbreiteten die Metastasen nicht weiter, doch die Krankheit war unberechenbar. Uns beiden war klar, dass ihr Leben früher enden wird, als es eigentlich sollte, auch wenn es erst in zehn oder zwanzig Jahren enden mag.


Letzte Woche erst waren wir auf einer Party, wir hatten reichlich getrunken und demnach war Milly sehr betrunken. Ich weiß nicht wie es da zu kam und ob sie sich noch daran erinnert, doch nach dieser Nacht hat sie den Kuss nicht mehr erwähnt.

In dem Moment, als ihre Lippen plötzlich auf meinen gelegen hatten war ich viel zu überrascht um etwas zu tun, doch ich hatte gespürt wie ein Glücksgefühl in mir aufgekommen war.

In letzter Zeit hat sie mich häufig überrascht, mit ihrem Verhalten und ihren Gedanken, mit ihren Stimmungschwankugen und ihren Worten.

Doch seit ein paar Tagen ging sie mir aus dem Weg. Ich hatte etwas falsches gesagt, war nicht optimistisch genug und nun war sie still und starrte mich nur noch böse an.

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