Lockwood&Co. One-Shots

Türchen, Tee und Treppenstufen

Lucys P.O.V

"Aaachtung ich komme", brüllte ich und flitzte die Treppe hinunter. Stille. Vor der Küchentür hielt ich inne. "Wehe ihr habt-", setzte ich an und betrat den Raum. Leer. Ich klappte meinen Mund zu, um dann erleichtert zu seufzen. Ich weiß nicht genau, was ich erwartet hatte, doch irgendwie übertraf der leere Raum meine Erwartungen. Ich setzte ersteinmal Wasser auf und betrachtete meinen Kalender eingehend. Nein, es hatte sich niemand an dem kleinen Türchen mit der Nummer eins zu schaffen gemacht. Sehr gut. Denn es befand sich auch noch nichts darin.

"Was ist so schwer daran gesittet die Treppe herunterzulaufen WIE JEDER ANDERE NORMALE MENSCH. Vor allem wenn zwei drittel des Hauses noch im Tiefschlaf sind", meldete sich George, der ohne, dass ich es bemerkt hatte, die Küche betreten hatte. Ich drehte mich vorsichtig um und zuckte entschuldigend mit den Schultern. "Hupps."
"Hupps? Ich sag dir mal, was. Ich hab wunderbar geschlafen, bis jemand, hupps, du, wie ein Elefant die Treppe runtergetrampelt ist und-"

Ich wurde wütend. "Normalerweise seit ihr schon wach. Kann ich es riechen, dass Monsieur George noch im Bett verweilt. Verdammt nochmal, jetzt reg dich nicht so auf. Du wärst sowieso irgendwann aufgestanden-"
"Aber nicht jetzt! Und-"

"Aufhören. Alle beide!"

George und ich hielten inne. Er, mit verschränkten Armen und knallroten Ohren und ich, mit hochgezogenen Augenbrauen und einem Teebeutel in der Hand den ich wie einen Morgenstern geschwungen hatte.
Es war zu erwarten gewesen, dass Lockwood irgendwann kam. Dabei hatte ich mich gerade so schön in Rage geredet. Ich atmete ein und aus. Ein und aus. Nocheinmal ein und aus.

Dann schaute ich zu Lockwood, der uns nun wütend anfunkelte. Ich blickte leicht beschämt zu Boden. Stille. George brach das Schweigen und verschwand mit einem gemurmelten "muss aufs Klo" aus der Küche. Ich machte mich daran den Teebeutel in der dafür vorgesehenen Tasse zu versenken. Ich atmete tief ein und wollte gerade zu einer Erklärung ansetzen, als Lockwood mich auch schon unterbrach. "Nein. Kein Ton. Es ist mir egal. Aber ich erwarte eine Entschädigung dafür, dass ihr mir regelmäßig den Schlaf raubt. Kein Streit vor zwölf Uhr. Ich mach das echt nicht mehr mit!"

"Okay... Könntest du bitte kurz aus der Küche verschwinden?" Er verstand den Wink mit dem Zaunpfahl, nickte mir nocheinmal zu und verschwand dann unauffällig im Fechtkeller. Sobald er den Raum verlassen hatte, hechtete ich zu unserem Weihnachtsschrank. Der Name stammte von George, die Idee von Holly und der heutige Inhalt sollte eigentlich von mir stammen.

Ich bin sicher, viele Menschen besitzen einen "Weihnachtsschrank" und viele Menschen nennen ihn im Gegensatz zu George Adventskalender. Und viele Menschen handhabten es so, dass eine Person an einem Nachmittag vierundzwanzig Fächer befüllte.

In der Portland Row befüllten vier Personen täglich ein Fach. Und wie hatten uns die Tage zwei Wochen vor dem ersten Advent klar aufgeteilt. Und folglich unseres bei Karottenkuchen aufgestellten Plans war ich heute mit dem Befüllen an der Reihe. Der einzige, der noch nicht verstanden hatte, dass ich deshalb schreiend durch das Haus gerannt war, war George.
Ich öffnete das rot lackierte Schränkchen, das ursprünglich grün gewesen war, bis Holly am besagten Karottenkuchennachmittag beschlossen hatte es zu streichen. Es kamen keinerlei Einwände und es kam der Optik des wurmstichigen Schränkchens sehr zu Gute.

Vorsichtig verstaute ich ein Päckchen Kakao und eine Packung Marshmallows (in rot-weißer Zuckerstangenoptik) im Weihnachtsschrank und begann erleichtert den Tisch zu decken. Die Heizung wurde langsam warm, das Teewasser kochte und die Eisblumen, die sich am Fensterrand gebildet hatten, lösten sich langsam auf. Ich summte zufrieden vor mich hin und werkelte so eine Weile an den Zimtschnecken, die mir spontan eingefallen waren. Oder eben der Tiefkühlteig in die Hände.

Inzwischen hatte sich Lockwood wieder zu mir in die Küche gesellt und nippte an einer Tasse Tee während er versuchte die Zeitung zu lesen und gleichzeitig eine Notiz auf dem weißen Tuch zu machen. Seine noch leicht feuchten Haare kräuselten sich durch die Wärme des Raumes und als der Zimtschneckenduft sich im ganzen Raum verbreitete, erschien plötzlich George in der Tür und Holly stand hinter ihm.

"Oh mein Gott Lucy, das riecht ja fantastisch", brach sie mit ihrer klaren Stimme die Weihnachtsstille, die sich in der letzten Stunde wie ein warme Decke über die Räume der Portland Row gebreitet hatte. Plötzlich brach eine eilige Geschäftigkeit aus. Lockwood bot allen Tee an, George setzte sich an den gedeckten Tisch und Holly stellte ein Glas Spekulatiuscreme auf den Tisch. Ich stand grinsend neben dem Backofen, erfüllt von einer unglaublichen Glücksseligkeit die meinen ganzen Körper durchströmte. Das hier war mein Zuhause. Und bald würde Weihnachten sein und ich würde es mit all den Menschen verbringen, die ich lieb gewonnen hatte und schätzte.

Holy, 1,88K. What the hell is going on? Das sind fast 2k. Ihr seid unglaublich!!! Wie findet ihr Band 4? Darf ich in den nächsten Kapiteln Spoilern, bzw. auf die Inhalte aufbauen? [Oooh ich könnte 'ne Rezension schreiben *guckt komisch und macht dabei komische Geräusche*]

Okay, was war das für ein übermegahyperpositives Ende. Als wäre Weihnachten eine Entschuldigung für alles [naja... *schaut unauffällig nach links und rechts und nimmt sich noch ein Plätzchen*]
Ein bisschen kurz, aber ich hab noch lauter Ideen für Advents-/Winter-/Weihnachtskapitel.

Bin ich die einzige, die eine Lockwood & Co. Pinnwand auf Pinterest hat? Und kann Jonathan Stroud VERDAMMT NOCHMAL EINE VERDAMMTE DEUTSCHLANDTOUR ANKÜNDIGEN [*schließt frustriert seine Homepage und überlegt ihn auf tumblr zuzuspamen*]

[*merkt, dass sie das Passwort vergessen hat sowie das Passwort für ihren Pottermore Account UND die dazugehörige E-Mailadresse*]

[*versucht runterzukommen, indem sie Scorbus/ Albius FFs liest und Kuchenbilder pinnt*]

[*beschließt ihr Handy wegzulegen und Sport zu machen um dann festzustellen, dass morgen sowieso Training ist, und es zu kalt ist*]