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Einige Stunden später im Hauptquartier der Candor...


„In zehn Minuten komme ich wieder, bis dahin habt ihr euch voneinander verabschiedet", verkündet Four kalt und verlässt daraufhin den Raum.









ZEHN


„Eric." Sofort eilst du zum Gepiercten, der zusammengesunken gegen die Wand gelehnt sitzt, und sich keuchend die Stelle, dort, wo Tris ihm ein Messer in die Haut gerammt hat, hält. Blut sickert aus der Wunde zwischen seinen Fingern hervor und du beeilst dich, dich deines Oberteils zu entledigen. Jetzt sitzt du nur noch im BH vor ihm. Als du ihm daraufhin dein Top auf das Loch in seiner Schulter drückst, stöhnt er gequält auf, weshalb du das einzig Vernünftige tust und ihn abzulenken versuchst. „Eric", flehst du, „komm, sieh mich an."


Träge hebt er den Kopf und bei seinem Anblick stellst du voller Entsetzen fest, wie dreckig es dem Gepiercten gerade geht. Durch den Blutverlust ist er innerhalb von wenigen Sekunden erbleicht und du fürchtest, dass er nicht mal mehr fünf Minuten durchhalten wird, wenn er nicht bald ärztliche Hilfe bekommt. „Eric", wiederholst du den Namen deines Freundes und gibst alles in deiner Macht stehende, um nicht wie das verängstigte Häschen, das du gerade bist, zu klingen. „Wieso hast du Mistkerl mich nicht einfach gehen lassen? Wieso musstest du mich unbedingt suchen gehen? – Sieh nur, was du angerichtet hast."


Deine Stimme zittert immer mehr und der Vorwurf, den du ihm machst, ist dabei nur an dich selbst gerichtet. Du hast ihm das angetan. Nur wegen dir egoistischem Miststück ist er dir bis zu den Candor gefolgt, wo er in Jeanines beschissene Mission, die Divergenten der Candor zu schnappen, mit hineingezogen wurde. Genau wie du. Dabei hast du nur Cameron retten wollen, der ebenfalls dank deiner Naivität in die ganze Sache hineingeraten ist. FUCK!



NEUN


„Ich habe es dir Miststück doch erklärt", setzt Eric angestrengt an und bringt es erstaunlicherweise auch noch fertig, dich gelangweilt anzusehen, „Ich werde dich nie wieder ohne Erlaubnis alleine irgendwohin gehen lassen." Dir entfährt etwas, das sich wie eine Mischung aus Schluchzen und spöttischem Lachen anhört. „Und ich habe dir Mistkerl gesagt, dass ich deine scheiß Erlaubnis für rein gar nichts brauche." – „Ich weiß."


Auf der Stirn des Zwanzigjährigen schimmert ein feiner Schweißfilm und seine Augen liegen in tiefen Höhlen, wodurch das Grau seiner Iriden nun völlig schwarz erscheint. „Trotzdem bist du verdammt naiv, wenn du glaubst, dass ich mich zurückhalten werde, wenn du deinem entflohenen Strolch -Cameron, richtig?- hinterher jagst." – „Halt die Fresse, er ist mein bester Freund", fährst du den Gepiercten halbherzig an, ohne es ernst zu meinen, worauf dieser genervt die Augen verdreht.



ACHT


Du schniefst. „Es tut mir leid. Bitte verzeih mir. Das ist alles meine Schuld. Einfach alles. Das Ganze wäre nie passiert, wenn ich von Anfang an bei den Ken geblieben wäre." – „Was schwallst du da?", murrt Eric ärgerlich. „Wärst du noch eine Woche länger bei denen geblieben, wäre ich da höchstpersönlich erschienen und hätte dich zurück nachhause geschleift." Du willst etwas erwidern, doch die Tränen laufen dir unaufhörlich über die Wangen und du schaffst es nicht, dich am Riemen zu reißen, geschweige denn eine Erwiderung hervorzubringen.

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