Kapitel 10.

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„Hinter der Tür ist doch bestimmt ein Badezimmer oder?", fragte ich ihn. Er nickte und sah mir leicht enttäuscht hinterher. Ich verschwand schnell im Badezimmer und schloss die Tür hinter mir zu. Ein leises klicken war von der Tür zu hören und ein raues Lachen folgte von Liam. „Hast du Angst das ich rein komme?", fragte er mich. „Jaaa!", schrie ich ihm zu. Wieder lachte er. Ich sah mir erstmal sein Badezimmer an. Es war groß und in weiß-blau gehalten. Rechts in der Ecke stand eine große quadratische Dusche. Daneben, auf der linken Seite eine große Badewanne, wohl eher ein Whirlpool. Links neben der Badewanne, in einer Wandnische, die man mit einer Tür schließen konnte, stand eine Toilette. In der Mitte lag ein Teppich. Rechts von mir war das Waschbecken, über das ein großer Spiegel hing. Daneben hingen Handtücher. Links an der Wand, also zwischen Dusche und Waschbecken war noch eine schwarze Tür. Was wohl dahinter für ein Raum ist? Ich stellte mich auf den Teppich und zog mich dort schnell um. Meine Klamotten faltete ich zusammen und verließ das Badezimmer.

Liam lag auf dem Bett und wartete auf mich. Ich legte meine Klamotten auf seinen Schreibtisch und ging zum Bett. Er hatte sich auf die Seite gelegt, auf den Ellbogen gestützt und betrachtete mich mit einem Lächeln im Gesicht. Seine Klamotten waren mir zu groß und das weiße T-Shirt war durchsichtig, sodass sich mein BH darunter genau abzeichnete und der V-Ausschnitt war zu groß. Der Ausschnitt lag genau am Rande meines BH, also hatte er schöne Sicht auf mein Dekollté. Er checkte mich von oben bis unten ab und blieb kurz bei meinem Ausschnitt hängen. Sein Lächeln wurde noch breiter und ich setzte mich auf die Bettkante. Er hielt mir mein Handy hin.

„Irgendjemand versucht dich die ganze Zeit anzurufen.", sagte er und ich nahm ihm das Handy ab. Ich setzte mich auf das Bett, mit dem Rücken zu ihm und blickte auf mein Display 30 verpasste Anrufe von meinem Vater. „Mist!", fluchte ich leise. Er rief wieder an und ich nahm den Anruf entgegen:

„Ava, was soll der Blödsinn? Du schreibst mir, dass du zu Toni gehst und gehst dann nicht mehr an dein Handy? Ich hab dich 30-mal versucht anzurufen.", schrie mich mein Vater an.

„Es tut mir leid...", flüsterte ich, doch mein Vater unterbrach mich.

„Das ist mir egal! Komm sofort nach Hause oder ich lass dich holen!!! Heute Abend ist eine Veranstaltung, auf die du mich begleiten musst...", sagte er streng, doch dann unterbrach ich ihn.

„Nein! Nein! Nein! Ich werde nicht nach Hause kommen und ich werde dich auch nicht heute Abend begleiten!", machte ich ihn an.

„Was fällt dir ein so mit mir zu reden! Wenn du jetzt nicht sofort nach Hause kommst, wird das schmerzhafte Folgen haben!", sagte er bedrohlich.

„Ist mir doch Scheiß egal!", schrie ich in das Handy und legte auf.

Ich schalte mein Handy aus. Mitten im Gespräch war ich vom Bett aufgesprungen und war durch das Zimmer getigert. Liam hatte sich aufgesetzt und das alles Aufmerksam mit seinen Augen verfolgt. Er sah mich leicht besorgt an. „Alles okay?", fragte er vorsichtig. „Nein!", seufzte ich. „Komm her.", sagte er sanft. Ich ging zu ihm und er zog mich ins Bett und hielt mich fest umschlugen. „Wer war das denn?", fragte er neugierig. „Mein Vater.", flüsterte ich. Er küsste mir aufs Haar und sagte: „Ihr habt anscheinend nicht das beste Verhältnis." Ich schüttelte nur leicht den Kopf und seufzte. „Ich hab ein paar Fragen an dich.", sagte ich leise. „Dann stell sie doch.", antwortete er. „Also zuerst mal... Dieses Bild an der Wand, dass passt überhaupt nicht zu dir. Das passt einfach nicht zu einem Typen wie dir, das erinnert mich an ein Mädchenzimmer. Im Badezimmer ist so eine Tür... Was ist dahinter für ein Raum?", fragte ich leise. „Das Zimmer hier war früher gar nicht meins... Und wegen der Tür dahinter ist mein Arbeit-und Musikzimmer.", flüsterte er mir zu. „Wem gehörte das Zimmer den früher?", fragte ich nach. „Meiner Schwester.", sagte er sehr leise. Ich sagte nichts mehr zu dem Thema, da ich merkte wie er sich verspannte. Was war mit seiner Schwester und wo war sie überhaupt?

Ich spürte seine Wärme, die mich umfing. Sein unglaublicher männlicher Duft, der in der Luft lag. Er roch so unglaublich gut! Er hatte mich auf sich gezogen und so lagen wir da. Ich auf ihm! Okay, dass hört sich voll falsch an, aber so war es halt. Ich lag auf dem Bauch auf ihm, mein Kopf lag in seitlicher Lage auf meiner Hand. Die ruhte wiederum auf seiner durchtrainierten Brust. Meine andere Hand malte ihm Unendlichkeitszeichen auf die andere Brust. Ich hörte seinen Herzschlag, der mich beruhigte und sein regelmäßigen Atem. Meine Beine lagen irgendwie mit seinen verschlungen da. Die eine Hand von ihm lag auf meinem Rücken und die andere spielte mit meinem Haar herum. Wir beide schwiegen, doch es war nicht unangenehm, wir hingen einfach unseren Gedanken nach.

Mit einer schnellen Bewegung drehte er uns beide. Ich lag nun unter ihm. Er lag nicht auf mir, sondern saß eher rechts neben mir. Seine Hände links und rechts neben meinem Kopf gestemmt. Ich blickte zu ihm hoch mit angsterfüllten Augen. Er lächelte mich an, strich mit seinem Daumen über meine Unterlippe und automatisch öffnete ich meinen Mund leicht. Seine grün Augen funkelten mich an und er sagte: „Du brauchst keine Angst vor mir zu haben, lass uns Spaß haben, Ava!"

Spaß haben?

The bad Boy wants MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt