Der schwarze Rauch bildete einen leichten Kontrast zum dunklen Himmel, an dem man nicht wusste ob es schlechtes Wetter am Tag war oder schlichte Dunkelheit am Abend. Gebannt auf den schwarzen Rauch, wanderten ihre blicke, der 11 Jährigen Eadlyn zum Ende der schwarzen Wolke.
Ihr Atem stockte. Ihr Herz blieb für eine Sekunde stehen. Verwirrung, darüber was sie sah, übernahm ihren Körper. Verwirrung, ob das was sich vor ihren Augen abspielte wirklich geschah.
Ihr Dorf.
Ein Teil ihres Dorfes stand in Flammen.Ihre Beine wurden schwer wie Blei und der Dunkle Wald, vor dem sie sich noch Fürchtete und das sich hinter Eadlyn befand, schien sie nicht mehr zu bedrücken. Sie sah den zerstörerischen Tanz der Flammen vor ihren Augen abspielen.
Von ihre Unsicherheit darüber was sie machen sollte und ihrer Angst, starrten abrupt ihre Augen auf das um was sie sich am meisten Sorgen machen sollte.
Ihr Haus.
Die flackernden Flammen verschlangen es, als läge ihr Befugnis darauf, ausgerechnet dieses zu verschlingen.,,Ein Traum. Ein Traum", wiederholte sie immer wieder in Gedanken.
Ihr Herz raste und es fühlte sich an als stände sie in Flammen.
Reflexartig fingen ihre Füsse an sich von selbst zu Bewegen.
Sie wurden immer schneller.
Ihr Atem ging stossweise.
Ihre Lungen brannten.
Sie konnte schon den giftigen Rauch von hier aus einatmen.Ihre Eltern.
Ihre Gedanken verfielen schon in völliges Gebete.
Sie rezitierte alle gelernte Gebete, die sie von ihrem Vater auswendig gelernt hatte.Auf dem weg sah sie all die halbwegs in Flammen stehenden Häuser.
Die Menschen fingen an zu schreien und versuchten mit aller kraft ihre Häuser auszulöschen. Einige schafften es, andere nicht. Im Hintergrund nahm sie kleinlaut Schreie wahr und knurren, was sie aber am wenigsten interessierte.Die halb in Feuer stehende Türe lag vor ihr, Tränen stiegen ihr in den Augen.
Eadlyns Hand blieb an ihrer stelle wie gelähmt, sie fürchtete sich.
Nicht vor den Flammen, sondern davor was sie hinter der Türe erwarten würde.,,Es ist ein Albtraum, ein fürchterlicher Albtraum",versuchte sie sich es ständig in Gedanken klar zu machen.
Abrupt packte sie den heissen Griff und öffnete gewaltsam die Tür.
Alles war Anfangs in schwarzen Nebel umhüllt. Hustend versuchte sie den Rauch mit ihrer kleinen, zierlichen Händen abzuschütteln.
Zitternd machte sie sich auf den Schritt gefasst, und auf den nächsten.
Der stechende Rauch, stiess ihr Tränen in den Augen und ein Hustenanfall überhäufte sie.
Sie neigte ihren Kopf zur Treppe, in der Hoffnung sie könnte ihre Eltern entdecken. Vorsichtig wich sie den heissen Flammen aus, dabei legte sie sich ihren ehemaligen roten Mantel auf den Mund, so wie es ihr der Vater beigebracht hatte.
Sie entdeckte die Treppe,
sowie ihre Eltern.
Aber nicht in einem erhofften zustand.Es wurde Still.
Sie hörte nichts mehr, ausser einem Rauschen und einem leisen piepen, der selbst ihre Gedanken übernahm.Pure Dunkelheit umfasste die kleine, Übelkeit sowie Frust übernahm ihren kleinen Körper.
Der Nacken ihrer Mutter war in einer unvorteilhaften Position verdreht worden. Die Mutter lag mit dem Kopf hinunter der Treppe. Blut floss aus ihrem Magen, wie aus ihrem Mund. Ihre feuerroten Haare waren blutüberströmt und verklebt.
Ihre grünen Augen waren aufgerissen und starrten in einer schwarzen Farbe ins leere.
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Red riding hood
FantasyDer Atem, der flüsternde Tod. Die Augen, die volle Lust nach Mord. Das Fell so dunkel wie die Nacht, präsentiert sich nur am Vollmond, in seiner ganzen Pracht. Zeigt dir die Angst und eine Wunde, die dir tief in die Seele geht und nicht mehr rauskom...