Korriban, 38 VSY:
"Wir sind jetzt im Orbit von Korriban", ertönte die Stimme meines Meisters durch mein Headset.
"Die Dunkle Seite ist hier", murmelte ich und es lief mir kalt den Rücken runter.
"Ja, das ist sie. Ich habe sie noch nie so stark gespürt", gab auch Windu zu.
„Seit wann war keiner mehr hier?", überlegte ich laut.
"Seit Ewigkeiten. Nach dem Hyperraumkrieg wurde das Betreten des Planeten verboten", teilte er mir mit.
"Na wenn man den Planeten nicht betreten darf, worauf warten wir dann noch? Bereit zum Landen, Meister?", ich begann mit dem Landeanflug und der Starfighter neben mir tat es mir gleich. Der Planet war aus diesem schwarzen Gestein, das immer mal wieder rot schimmerte. Es erinnerte mich an einen alten Steinbruch. Die Jedi-Datenbanken hatten angegeben, dass der Planet unbewohnt, vulkanisch und mit Wüsten war. Ob das unbewohnt stimmte bezweifelte ich allmählich. Sanft setzten unsere Fighter auf dem Boden auf und wir stiegen aus.
"Das ist echt trostlos hier", stellte ich fest.
"Ja. Jetzt müssen wir nur Morgana finden. Wenn das eine Falle für dich ist dann müsste es irgendwo einen Hinweis für dich geben", überlegte er. "Wir könnten mit den Sensoren die nähere Umgebung scannen. Vielleicht finden wir was."
"Ja, gute Idee", stimmte ich zu. Während Meister Windu wieder in seinen Starfighter kletterte ging ich ein paar Schritte weiter und schaute mich um. Es musste ewig her sein, dass irgendjemand hier gelandet war. Alles sah so kaputt aus, aber es musste lange her sein, dass es zerstört wurde. Das war der Heimatplanet der ursprünglichen Sith und somit auch von Naga Sadow. Der einzige, der für diese Aktion in Frage kam war Sidious. Wer könnte es sonst auf mich abgesehen haben, der die Dunkle Seite der Macht nutzte. Das seltsame daran war, dass ich Sidious eigentlich so gut kannte, dass ich seine Anwesenheit spüren müsste. Außerdem hatte ich so viel dunkle Macht nicht mal bei ihm spüren können. Ich stand inzwischen vor einem Abhang. Auf dem Boden war schwarzer Sand, der wie bei einer großen steilen Düne vor mir abfiel. Plötzlich gab der Sand unter meinem rechten Fuß nach, ich rutschte ab und rollte den Hang runter. Als ich unten ankam, mich wieder aufgerappelt hatte und mir den Sand aus den Kleidern geklopft hatte hörte ich plötzlich eine Stimme. Sie klang dunkel und rau und irgendwie nicht menschlich.
"Komm zu mir... Daragon ich warte... Sie ist hier, komm... Feigling...", wisperte sie und klang weit weg. Das musste Morganas Entführer sein und sie war bei ihm. Ich musste der Stimme folgen, um Morgana zu retten. Innerlich wusste ich schon, dass es nur eine Schnapsidee sein konnte, allein los zu gehen. Aber Meister Windu war schon zu weit weg, um ihn her zu rufen. Also nahm ich vorsorglich mein Lichtschwert in die Hand und machte mich auf den Weg.
Die Stimme führte mich in eine dunkle Höhle. Es war zu düster, um etwas zu erkennen also fuhr ich die Klinge meines Lichtschwertes aus. In dem blauen Licht tastete ich mich immer weiter ins Innere der Höhle vor."Komm... Du bist fast da... Wir brauchen dich!", sagte die Stimme nun und war immer deutlicher zu hören. Sollte das bedeuten, dass der Entführer mich auch brauchte? Was hatte er mit mir vor? Plötzlich stolperte ich und hörte das Geräusch einer reißenden Schnur. Ich landete auf dem Boden und meine Waffe glitt mir aus der Hand. Dann wurde es auf einen Schlag hell und ich konnte nichts mehr sehen. Als sich meine Augen an das Licht gewöhnt hatten sah ich die gefesselte Morgana auf dem Boden liegen. Mein Lichtschwert konnte ich allerdings nicht mehr sehen. Ich hatte wohl einen Mechanismus ausgelöst als ich über die gespannte Schnur gestolpert war. Die Höhle war jetzt nach oben hin geöffnet und eindeutig größer als gedacht. Ich rannte zu Morgana, die echt nicht gut aus sah. Ich rüttelte vorsichtig an ihrer Schulter.
"Morgana? Bist du ok?", versuchte ich sie anzusprechen. Ich überprüfe ihren Puls und stellte erleichtert fest, dass sie am Leben war. Die Stimme, die mich her geführt hatte war verschwunden, was mir leider zu spät auffiel, denn hinter mir begann jemand zu klatschen. Ich drehte mich um und stolpere vor Schreck fast rückwärts über Morgana. Dieser jemand war ein Cyborg. Allerdings war er deutlich mehr Maschine als Mensch oder was immer er vorher gewesen war.
"Was zum...?", fassungslos starrte ich dieses Ding an.
"Nico Daragon, schön dich endlich kennen zu lernen", grinste der Cyborg. Er hatte die gleiche Stimme wie die, die ich gehört hatte. Aber sein hämisches Grinsen gefiel mir ganz und gar nicht.
"Wer bist du? Was willst du? Und was hast du mit Morgana gemacht?", wollte ich ohne Umschweife wissen. Hoffentlich bemerkte der Typ nicht, wie sehr mein von Nervosität angetriebenes Herz raste.
"Nicht so viele Fragen auf einmal, Junge. Ich habe echt besseres zu tun als mich von einem Milchgesicht nerven zu lassen", entgegnete er locker. Ich war mit meinen knappen ein Meter siebzig nicht besonders groß aber neben dem Cyborg sah ich aus wie ein Zwerg. Er musste um die fünfzig Zentimeter größer sein.
"Was ist mit Morgana passiert?", erkundigte ich mich mit zitternder Stimme.
"Die Frage ist dir am wichtigsten? Das ist echt süß", lachte die Maschine vor mir.
"Das ist nicht lustig, verdammt! Sag mir einfach was du von mir willst!", ich riss mich zusammen, um selbstbewusst zu klingen.
"Hey, ganz ruhig. Oder willst du mir etwa drohen? Siehst du dich wirklich in der Lage dazu?", er musterte mich kritisch. Dann zog er mein Lichtschwert hinter seinem Rücken hervor und warf es triumphierend in die Luft, um es dann wieder auf zu fangen.
"Knie dich hin, dann sag ich dir, vielleicht was ich will", forderte er und seine Augen schimmerten so rot wie das Gestein der Höhle.
"Vergiss es!", schimpfte ich.
"Ich hätte dir wohl noch die Konsequenzen mitteilen sollen. Ich bin aber auch vergesslich. Lass mich nachdenken. Wenn du nicht tust, was ich sage werde ich dich umbringen! War das so verständlich?", drohend sah er zu mir herunter. Mir blieb keine andere Wahl, außer mich wiederwillig hin zu knien.
"Na also, geht doch", lobte er. Das Ganze schien für ihn wie ein Spiel zu sein.
"Ich frag jetzt zum letzten Mal! Wer bist du, was willst du und was hast du mit Morgana gemacht?", wiederholte ich meine Fragen nun mit festerer Stimme.
"Das klang ja schon fast nach einer Forderung", spekulierte der Cyborg.
"War es vielleicht auch", angriffslustig sah ich zu ihm hoch und versuchte seinem Blick nicht mehr auszuweichen.
"Du bist echt lustig, kleiner", erneut brach er in metallisches Gelächter aus.
"Also?", hakte ich nach. Ich konnte doch nicht einfach lockerlassen.
"Rate doch mal wer ich bin", schlug er grinsend vor. Ich wollte wieder aufstehen aber der Cyborg machte nur eine kleine Bewegung mit seinem Metallfinger und ich konnte mich nicht mehr bewegen. Er hielt mich mit der Macht fest.
"Wer hat gesagt, dass du aufstehen darfst?", das Lachen war nun aus seinem Gesicht verschwunden.
"Wollte nur was ausprobieren", krächzte ich heißer.
"Ach ja?", zornig verengten sich seine roten Augen.
"Du bist ein Sith-Lord, ein ziemlich starker. Aber du hast nichts mit den Sith-Lords zu tun, die ich kenne", überlegte ich.
"Wow. Weiter so, du Meister-Detektiv", unbeeindruckt spazierte er um mich herum.
"Du bist ein Cyborg. Also hattest du entweder einen schweren Unfall oder du bist einfach verdammt alt und versuchst dich so am Leben zu erhalten", sinnierte ich weiter.
"Eher das zweite. Ich geb dir noch einen Tipp. Du kennst mich oder hast zumindest schon mal was von mir gehört und ich bin nicht nur ein Sith-Lord sondern auch ein Sith und ich müsste eigentlich schon längst tot sein, weshalb keiner mit mir rechnet. Na, klingelt da was?", er hielt kurz inne und wechselte dann die Richtung.
"Das kann nicht sein!", plötzlich hatte ich einen miesen Verdacht.
"Oh doch! Sprich ihn ruhig aus, meinen Namen! Oder hast du Angst?", triumphierte er und sah mich belustigt an. Also sprach ich es aus:
"Nein, ich habe keine Angst, Naga Sadow!"
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Between Red and Blue
FanfictionEs war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis... STAR WARS Between Red and Blue Die von der Galaktischen Republik geführte Galaxie scheint trotz einiger lokaler Konflikte in Harmonie zu existieren. Doch im Untergrund spinnt de...