...(Ende des 1. Kapitel)
Ich ging wieder nach oben in den großen Saal und dann in Richtung Tür. Ich stoppte an dem großen Gemälde. Hatte das Bild doch eine größere Bedeutung, als ich dachte? Gibt es wirklich nur schwarz und weiß, nicht vielleicht auch Grautöne? Vielleicht ist Sam gar nicht das Ungeheuer für das ich ihn halte. Es fühlt sich eher an, wie eine Maske. Eine Maske mit der er sein wahres Ich versteckt. Ich ging weiter in den langen Gang zu meinem Zimmer. Als ich die Tür öffnete und auf mein Bett sah, entdeckte ich ein wunderschönes rotes, kurzes Tanzkleid. Daneben standen passende rote Schuhe. Wow. Ich überlegte nicht lange und zog mich um. Das Kleid war wundervoll. Als ich mich im Spiegel betrachtete, hatte ich das erste Mal seit langem wieder ein Lächeln im Gesicht.
Plötzlich, wie aus dem Nichts, stand Sam hinter mir.
„Gefällt es dir?"
Ich nickte und sah im Spiegel, wie er näher kam. Er legte seine Hand auf meine Schulter und strich meinem Arm entlang bis zu meiner Hand.
„Ich hoffe, du bist eine gute Tänzerin!"
Schmunzelnd nahm er meine Hand und ehe ich mich umsehen konnte, waren wir in dem großen Saal. Auf einmal fing Musik an zu spielen und das Licht wurde schwächer. Sam legte meine Hände sanft auf seine Schultern. Dann wanderten seine Hände zu meiner Taille. Langsam fing er an, sich zu der Musik zu bewegen. Erst zögerte ich ein bisschen, aber schon nach kurzer Zeit war ich in der Musik gefangen und lies mich von Sam führen. Ich muss zugeben, dass er wirklich gut tanzte. Langsam verschränkte ich meine Hände in seinem Nacken und legte meinen Kopf an seine Schulter.
Ich weiß nicht, wie lange wir so tanzten, aber es war ein wunderschöner Augenblick. Ich fühlte mich ungewöhnlich wohl und geborgen. Es war fast so, als hätte ich endlich den Menschen gefunden, den ich schon mein Leben lang gesucht habe. Aber konnte das wirklich Sam sein?
„Danke, Chrisi."
Er flüsterte ganz leise in mein Ohr und strich mir über die Wange.
„Danke für Alles."
Ich verstand nicht ganz, was er mir damit sagen wollte. Immerhin war ich seine Gefangene, also wofür dankt er mir? Wir drehten uns im Kreis und es wurde immer dunkler und die Musik leiser.
„Leb dein Leben und vergiss mich."
Seine Stimme war so leise und klang so weit weg. So unendlich weit weg, so unerreichbar. Ich sah kaum noch was, spürte nur noch eine leichte Berührung.
„Chrisi, ich glaube...ich liebe dich."
Ein leises Flüstern drang an mein Ohr und auf einmal wurde es wieder etwas heller um mich herum. Und als ich mich umsah, war kein Sam mehr bei mir. Die Straßenlaterne erhellte die leere, triste Straße. Ein Auto fuhr vorbei und ich, ich stand allein am Straßenrand in meinem schönen roten, kurzen Kleid.
Er hat mich gehen lassen. Er hat sein Versprechen gehalten. Mir lief eine Träne über die Wange. Erst eine, dann zwei und schließlich war mein ganzes Gesicht nass. Ich war froh wieder hier zu sein, aber mein Herz verriet mir, dass ein Teil von mir bei Sam geblieben ist. Ich vermisste ihn jetzt schon. Er hatte sich in den letzten Tagen so verändert. Oder vielleicht hatte er sich gar nicht verändert, sondern mich hinter seine Maske blicken lassen.
Ein Auto hielt an. Der Fahrer drehte die Fensterscheibe runter.
„Kann ich dich mitnehmen?"
Eine alte Frau sah mich freundlich an.
„Ja, bitte."
Ich stieg ein und fuhr heim. Nach Hause! Aber war das überhaupt noch mein Zuhause?
So ohne Sam?
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Fortsetzung folgt;)
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Der Teufel lebt weiter
FantasíaChrisi ist jetzt seit drei Monaten wieder zu Hause, doch es hat sich viel verändert. Jakob und Tamira hatten sie nur ausgenutzt, Max hat schon lange eine anderer Freundin und Lilli ist kaum für sie da. Außerdem muss sie ständig an Sam denken. Was is...