Zwanzig

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ʟ s s ɪ
ʜᴀᴛʜᴀᴡᴀʏ

Mit weichen Knien ging ich mit Bryan wieder zurück in den Kursraum. Dort angekommen setzten wir uns auf die Stühle in der Nähe des hinteren Fensters und sahen nach vorne.

Die nächsten Unterrichtsstunden zogen enorm schnell an uns vorbei. Mittendrin sprach Bryan mit mir, versuchte mich ein paar Dinge über meine Freunde zu fragen, bis uns der Lehrer ermahnte und Bryan die Augen verdrehte, nachdem der Lehrer sich umgedreht hatte.

Ich grinste und er erwiderte es.

Als es klingelte und ich gerade den Flur und somit die Spinde entlang lief, dachte ich nach.
In mir hatten sich so viele Fragen angesammelt.

Fragen wie: Stritten Bryan und Jayden noch immer? Was bedeutete es für mich, wenn Bryan sich versuchte in meine Freundesgruppe zu integrieren? Warum ließ das mein Herz schneller schlagen? Wollte ich wissen, was Jayden von mir hielt? Wollte ich seiner Einladung nachgehen? Wie konnte ich Bryan am besten auf Samuels Vater ansprechen?

Draußen am Parkplatz der Schule holte ich erst einmal Luft, erschrak aber, als sich Arme von hinten um mich legten.

Allerdings entspannte ich mich schnell wieder, als ich die blonden Haare meiner Freundin bemerkte, die sich auf meiner Schulter abgelegt hatten.
Ich drehte mich in ihrer Umarmung um und legte die Arme ebenfalls um sie.

»Was genau läuft da zwischen dir und Bryan, hm?«, fragte sie mich grinsend und nahm wieder mehr Abstand. Ich legte den Kopf ein bisschen zur Seite und runzelte die Stirn.

»Wir sind Freunde«, stellte ich amüsiert klar. Was sollten wir sonst sein?

»Und du bist dir sicher, dass du nicht mehr möchtest?«, erkundigte sie sich und ihr anfängliches Grinsen wurde so breit, dass es sicherlich schmerzen musste. 
Ich verstummte, mein Gedankenchaos kam zum Stillstand und drehte sich um eine einzige Frage.

Wollte ich mehr von Bryan Black?

Ich wusste es nicht, wie ich bei dieser Frage empfinden sollte. Sie machte mich nervös, denn ich mochte Bryan. Ich mochte seine Stimme, sein Grinsen, seine charmante Art und die Weise, wie er mich im Blick behielt, wenn er merkte, dass es mir nicht gut ging...also, waren wir Freunde? Oder hatten wir eine Freundschaft erschaffen, bei der einer mehr wollte? Bei der ich anfing, mehr zu wollen?

»Das verändert einfach alles«, quiekte Maya begeistert und klatschte kurz in die Hände. Zwischen meinen Augenbrauen bildete sich eine senkrechte Falte.

»Was?«, fragte ich irritiert. Was veränderte alles? Diese Freundschaft? Nun, da hatte sie keinesfalls unrecht, denn das tat sie tatsächlich. Diese Freundschaft veränderte alles. Nicht nur mein Leben.

»Oh, Alessia. Da wird was auf dich zukommen«, sagte sie verschwörerisch und ließ mich dann endgültig und lachend los.

»Wir schreiben«, berichtete sie und nickte mir zu, bevor sie zurück in die Schule lief und scheinbar auf Sam wartete.
Ich sah ihr eine Weile nachdenklich nach und machte mich dann auf den Weg.

Gespräche mit Maya konnten einfach und lustig sein, sie konnten aber auch völlig verwirrend und zum Nachdenken anregend sein.

• • •

Ich ging Nachhause, entschied mich dafür, nicht zu Jayden zu gehen. Nach dem Abend gestern wollte ich mögliche Eskapaden mit Jessica oder ihm vermeiden.

Also machte ich meine Hausaufgaben, lernte etwas für Physik und sah dann, zwei Stunden später auf mein Handy.

Meine Augen weiteten sich, als ich die Nachricht las.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 12 ⏰

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