James
,,Ich bin wieder da!" Rief ich Durch die Wohnung und kickte die Tür hinter mir zu. Ich hatte Taylor die letzten Tage weitgehend in Ruhe gelassen, aber auch ich hatte meine Grenzen und wenn ich ihn nicht sofort sehen würde, würde ich noch durchdrehen. Und das Wortwörtlich.
,,Hey."kam es aus dem Wohnzimmer zurück. Zögernd ging ich dort hin und starrte Taylor erst lange an.
Er sah besser aus. Viel besser. Seine Züge waren weicher, seine Körperhaltung entspannt. Blaue Augen sahen mich fragend an. Ich schüttelte mich kurz und konnte mich nur schwer seinem Bann entziehen.
,,Hey." Murmelte ich und lächelte leicht. Hatte er noch immer Angst?
Vorsicht ging ich zur Couch Rüber auf der er saß und setzte mich Ans andere Ende. Das letzte was ich wollte, war ihm zu nahe treten. Der Fernseher dudelte leise vor sich hin und forderte Taylors Aufmerksamkeit. Ich beschloss einfach still zu sein. Es kam nur selten vor, dass er entspannt in meiner Nähe war. Das wollte ich nicht ruinieren.
Meine Augen huschten immer wieder zu ihm. Ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen. Er war so wunderschön. Und er wirkte noch schöner, weil er gar nicht wusste wie schön er war.
Vielleicht hätte ich das Öffners sagen sollen, als ich noch die Chance dazu hatte.
Jetzt war es zu spät. Egal wie ehrlich das Kompliment war das ich ihm gab, er würde es für eine Täuschung halten. Sein Vertrauen in mich war dahin. Und ich hatte das wage Gefühl, dass es sehr lange dauern würde, bis ich es wieder besaß. Wenn ich es den je wieder Besitzen würde.
Mein Lächeln verschwand langsam. Wörter sprudelten durch meinen Kopf und vernichteten das Gefühl der Geborgenheit.
Er hatte mich gehasst. Für meine Sexualität. Und jetzt war er selbst schwul.
Ich wünschte er wäre damals reifer gewesen. Toleranter gegenüber mir. Dann hätte ich niemals so weit gehen müssen. Dann wäre alles anders gekommen.
Wobei letzten Endes doch nur einer Schuld war.
Ich.
Niemand sonst.
Mein handeln. Meine Konsequenz.
Ich versuchte mich abzulenken und fragte:,,Warum lächelst du?"
Nicht grade ein einfallsreicher Einstieg in ein Gespräch, aber na gut.
Taylor zuckte zusammen und starrte mich ertappt an.
,,Warum nicht?" Fragte er und zog die Schultern leicht hoch. Er sah dabei so süß aus wie damals. Mit den roten Wangen und dem verlegenen Lächeln. Gott...was ich alles dafür geben würde, dass er zu mir gehören würde.
,,Es ist mir nur aufgefallen." Ich wollte eigentlich beruhigend klingen, doch meine Stimme nahm einen skeptischen Tonfall an.
Taylor rutschte unbehaglich auf der Couch herum.
Nein...warum? Manchmal wünschte ich mir von ganzem Herzen er würde seine Gefühle besser verstecken können. Doch er war ein offenes Buch.
,,Wer?" Fragte ich kalt, doch Taylor schwieg. Eine der Sachen die ich immer an ihm bewundert hatte war seine unfassbare Loyalität. Jetzt verabscheute ich sie.
,,Wer?" Knurrte ich leicht bedrohlich. Wer brachte ihn zu so einem verliebten Lächeln.
Normalerweise wäre Taylor jetzt mit der Wahrheit herausgeplatzt.
Doch er hob nur stolz den Kopf und funkelte mich aus seinen unglaublich blauen Augen an.
Mehr brauchte ich nicht.
Ich hatte meine Antwort.
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Ich.bin.nicht.Schwul | Band 2
Novela JuvenilFinnick: Ich war perfekt, ich bin nicht mehr perfekt und ich werde auch nicht mehr perfekt sein. Seit meiner "Heilung" kann ich mich an nichts mehr wirklich erinnern. Es sind nur noch Momentaufnahmen, die genauso schnell verschwinden wie sie komme...