Ich musste eingeschlafen sein. Auf jeden Fall fand ich mich im Bett wieder. Allein. Ich trug das Kleid von Abend noch und hatte mich stellenweise drin verheddert. Wie war ich ins Bett gekommen? Der Gedanke daran, dass mich Dalarion ins Bett getragen hatte, erschauderte mich. Als Wolf sah er so friedlich aus.. Hätte mir irgendjemand gesagt, dass sich Menschen in Wölfe verwandeln können.. Ich hätte ihn für verrückt gehalten. Doch ich hatte es mit meinen eigenen Augen gesehen. Ich konnte es gar nicht leugnen. Aber wieso hielt er mich fest? Ich war doch ein ganz normaler Mensch.. Seufzend strich ich mir durch die Haare und entferne einige Knoten mit den Fingern. Dann stand ich auf, wusch mich schnell und zog mir mein Lieblingskleid an.
Gerade als ich das Ankleidezimmer verließ kam Carry hinein. "Du kannst doch nicht ständig dasselbe tragen! Außerdem bin ich hier um dich anzukleiden", zeterte sie. Ich beschloss sie zu ignorieren und trat ins Wohnzimmer. Ich seufzte, als ich aus der Tür hinaus trat. Das Frühstück stand bereits auf einen Tisch. Da ich keinen Hunger verspürte griff ich nur nach der Tasse Tee und ließ mich aufs Fensterbrett gleiten. Den Tee stellte ich neben mich und blickte hinaus. Wie lange war ich nun schon hier? Suchte man mich? Was machte mein Vater wohl?Vorsichtig nippte ich an meinem Tee. Ich hörte die Tür auf und zu gehen. Gut - Carry war wohl gegangen und ich hatte somit meine Ruhe. Ob sie wohl auch ein Wolf war? Waren hier alle Wölfe? Wie sollte ich von einer Horde Wölfe weg kommen? Ganz geschweige davon, dass vor meiner Tür gleich zwei Standen. Langsam fuhr ich die Muster im Fensterrahmen nach. So genau wusste ich nicht was ich machen sollte. Wo Dalarion wieder da war wollte ich nicht in den Garten. Eigentlich wollte ich ihm gar nicht Begegnen. Immerhin ist er der Grund warum ich hier war, was ich leider immer noch nicht verstand.
Es klopfte, ich reagierte wie gewohnt nicht und die Tür wurde geöffnet. Ich hörte die Absätze über den Boden klackern und drehte mich in Erwartung, dass es Isabella sein würde, zu ihr um. Doch vor mir stand nicht Isabella sondern das Mädchen welches gestern mir gegenüber saß. Ich durchforstete mein Kopf nach ihren Namen, doch einfallen wollte er mir nicht.
"Hallo. Ich bin Prinzessin Katharina. Schön dich kennen zu lernen.", sagte sie und ließ sich gesittet auf einen Sessel mir gegenüber nieder. Ihr Kleid wallte sich ordentlich um ihre Beine. Ich kam mir im Gegensatz zu ihr total unelegant vor, wie ich so auf der Fensterbank saß, die Beine baumelten hinunter. Sollte ich mich ihr auch vorstellen? Ich war mir sicher, im Gegensatz zu mir, hatte sie meinen Namen im Kopf behalten. Also nickte ich lediglich als Antwort. War Carry nicht auch ihre Zofe? Oder verwechselte ich da wieder etwas?
"Das gestern war ja leider etwas ungünstig. Aber mir schien es als wollten dich die anderen nicht sehen lassen, dass sich zwei in Wölfe verwandeln. Aber du wusstest doch sicher vorher schon von Wölfen, oder?", fragte sie und lächelte mich an. Ich musterte sie. Hübsch war sie wirklich und ihre Ausstrahlung war ... sie strahlte auf jeden Fall Macht aus. Sie passte hier sicher perfekt rein. Sollte ich ihr die Wahrheit sagen? Ich kannte sie nicht und wer weiß was sie an Dalarion weiter gab? Der Gedanke daran, dass er wütend werden könnte ließ mich erschaudern."Ich weiß nicht was du meinst.", sagte ich schließlich. Einem kurzen Moment sah ich ihre Missbilligung aufblitzt. Ob es wohl daran lag, dass auch ich sie geduzt hatte? Sollte mich jetzt nicht weiter stören.
"Doch ich denke du weißt wovon ich rede. Weißt du Alexia ich kann mir vorstellen das alles ist für dich eine ganz schöne Umstellung. Wo auch immer du herkommst, du kennst sicher unsere Sitten und Regeln nicht. Und so wie ich es mit bekommen habe, wurdest du versteckt gehalten. Also stimmt hier etwas nicht. Daher habe ich mir Gedanken dazu gemacht. Ein Wolf der sich gerade geprägt hat ist unberechenbar, vor allem so ein starker Wolf wie Prinz Dalarion. Er hat sicher überreagiert und dich quasi entführt, liege ich falsch?", fragte sie und ich blinzelte überrascht. Auf den Kopf gefallen war sie sicher nicht.
"Ich.. äh..", stammelte ich etwas unbeholfen. Was sollte ich auch sagen?
"Dachte ich es mir doch. Ich kann mir denken, dass du somit eigentlich nicht hier sein möchtest. Deswegen will ich dir helfen. Ich weiß wie du zurück kannst ..."
"Wirklich? Wie?", unterbrach ich sie. Ein grinsen schlich sich auf ihr Gesicht. Sie wollte genau das erreichen und ich hatte es ihr nicht sonderlich schwer gemacht. Aber warum sollte ich auch? Ich wollte nicht hier sein und jetzt bot sich endlich mal eine Chance hier weg zu kommen.
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The King & Queen of the wolves - Mate
Loup-garouWerwölfe, Gestaltwandler oder wie auch immer sie genannt werden, leben seit Jahrtausenden in einer Parallel Welt. Dort leben sie ohne das Wissen der Menschheit. Nur haben die Männlichen Werwölfe ein Problem: Finden sie ihre Mate nicht vorm Ende ihre...