Müde saß ich auf meinem Schreibtischstuhl und scrollte durch die verschiedensten Plattformen, likte ein paar Bilder meiner Freunde und skypte währenddessen mit Veni. Veni war einer meiner besten Freunde. „Und was machst du heute Abend noch so?", lächelte ich in die Cam. Er jedoch, sah konzentriert auf seinen Schreibtisch. „Keine Ahnung, man." „Hm.", gab ich nur von mir und konzentrierte mich wieder auf meinen Bildschirm. „Du Stegi?" Ich ließ von meiner Arbeit ab und blickte blinzelnd in die Cam. „Was ist eigentlich mit Tim?" Ich begann bei seinem Namen zu Lächeln. Seine dunkelbraunen Augen, wenn er mir mit seinem lässigen Gang entgegen kam, seine ebenfalls braunen Haare, die ihm in sein Gesicht hingen, immer wenn ich auf ihn vor der Sporthalle wartete, damit wir gemeinsam in die Pause gehen konnten. Obwohl er zwei Jahre älter war, ebenso auch zwei Köpfe größer, verstanden wir uns auf Anhieb perfekt. Er besaß auch ein Auto, mit dem er mich oft abholte, wenn ich länger als er Schule hatte. „Stegi?" Ich schreckte hoch. „Ich hab gesagt, dass dein Handy klingelt und ich aufhören muss." „Oh sorry Veni. Wir sehen uns." „Ja. Bis morgen." Mit diesen Worten legte er auf und ich schielte auf mein Handy. Drei verpasste Anrufe, von wem, konnte ich nicht sagen, da mein nicht entsperrter Display mir nicht mehr Informationen geben wollte. „Ach man." Ich hatte keine Lust mehr, mit Personen in meinem Umfeld zu reden. Mich machte es krank, was es genau war, wusste ich nicht. Auch als ich mir durch meine blonden Haare strich, wusste ich nicht weiter. Ich hatte das Gefühl irgendwie nicht dazu zu gehören, zu der ganzen Gruppe. Veni und ich verstanden uns gut, auch mit den Anderen hatte ich ein sehr gutes Verhältnis, aber bei niemandem fühlte ich mich so wohl wie bei Tim. Wieder unterbrach mich mein Handy. Ein Anruf. Kurz starrte ich auf den Hintergrund, den Tim und mich zeigte. Tim hatte ein Selfie gemacht und ich hatte mich in den Hintergrund geschlichen und eine Grimasse gezogen.
Seufzend nahm ich den Anruf an.
"Ja?", gab ich gelangweilt von mir. Von der anderen Seite der Leitung kam nur ein rauschen. "Hallo? Ist da wer?" Langsam wurde ich wütend, was man auch in meiner Stimme hören konnte. "Hallo?! Wer ist da?!" Ich habe eindeutig besseres zu tun, als mit jemandem zu reden, der nicht antwortet. Genervt atmete ich aus. "Wenn ich jetzt keine Antwort bekomme, dann leg ich-" "Stegi. Chill. Ich wollte dich nur ärgern." Meine Laune stieg augenblicklich wieder. "Oh man, Tim!" Lächelnd stand ich auf, begab mich ans Fenster und sah in die Ferne. "Ich wollte nur fragen ob mein kleiner Dino mit mir feiern gehen will." Man konnte schon förmlich riechen wie Tim sich das Lachen unterdrücken musste, als er 'Dino' gesagt hatte. "Ähm. Klar? Gerne. Warum eigentlich nicht?" "Gut mein kleiner Stegi. Ich hol dich in einer Stunde ab ja?" "Klar. Bis dann." Dann legte er auch schon auf. Lächelnd sah ich noch einige Sekunden auf den schwarz gewordenen Bildschirm, ehe ich mich ins Bad begab um meine Haare zu richten. Als das dann nach gefühlten Stunden erledigt war, trabte ich in mein Schlafzimmer um mir die passenden Klamotten rauszusuchen. Meine Wahl fiel auf eine schwarze Skinny und ein einfaches kariertes Holzfällerhemd. Dazu zog ich meine schwarzen Sneakers an. Lächelnd betrachtete ich mich im Spiegel, bis mich ein Klingeln zusammen zucken ließ. Kopfschüttelnd und amüsiert über mich selbst, öffnete ich die Türe und umarmte mein Gegenüber zur Begrüßung. "Na du?" Lächelte Lächelte er mich an. Ich erwiderte dieses ansteckende Lächeln, löste mich aus seiner wärmenden Umarmung, schlüpfte in meine Schuhe und wollte gerade nach meiner Jacke greifen, als ich merkte, dass sie nicht an ihrem Platz war. Verwirrte öffnete ich den Schuhschrank, der in meinem schmalen Flur stand, doch dort war sie auch nicht aufzufinden. Gerade als ich wieder ins Wohnzimmer gehen wollte, hielt mich Tim an meinem Handgelenk fest und hielt die Jacke mit seiner anderen Hand hoch. „Woher?" Ich verstand nicht genau, wie er es geschafft hatte, an meine Jacke zu kommen, doch dies beantwortete er mir sofort. „Du hast es nicht bemerkt?" „Was nicht bemerkt?" Ich war sichtlich verwirrt, was Tim ein leises Lachen entlockte. „Du hast sie mir gestern ausgeliehen, als ich nach Hause gegangen bin, du Held." „Oh. Das wusste ich!", gab ich sicher und überzeugt von mir. „Ach Stegi." Ich lächelte nur, nahm ihm meine Jacke aus der Hand und zog sie mir über. Beim überziehen der Jacke raschelte es. Genervt atmete ich aus. Ich hatte meinen Schlüssel in der Jacke gehabt. „Ist nicht mein Ernst, Tim. Das kann nicht mein Ernst sein, Tim. Bitte sag, dass das nicht mein Ernst ist." „Es ist aber dein Ernst, Stegobert." „Och man, Timmi!" gespielt schmollend boxte ich Tim gegen die Brust und taumelte ein paar Schritte zurück. „Och man, Stegi!", versuchte mir mein bester Freund nachzumachen, indem er das I am Ende lang zog, so wie ich es immer bei ihm tat. „Können wir jetzt?" Tim biss sich auf die Unterlippe und sah mich gespielt erotisch an. „DAS ist lächerlich, Tim. DU bist so lächerlich!" Mit diesen Worten drückte ich mich an dem breit gebauten Mann vorbei und hüpfte die Treppen nach unten. Dort angekommen hielt ich Ausschau nach Tims Auto, doch ich konnte es nicht entdecken. „Tim?", rief ich in den Hausflur. „Wo ist das Auto?" Ich klang schon leicht verzweifelt, denn ich wollte nicht laufen, die ganzen Clubs und Nachtbars waren viel zu weit weg, also für mich.-----
Ha-llo, meine Freunde.
Diese Story habe ich Anfang des Jahres 2016 angefangen zu schreiben und möchte sie nun endlich weiter schreiben.
Viel Spaß, ihr Fickerz.
Und danke an alle, die Voten und Kommentieren❤
DU LIEST GERADE
Sad Story | Stexpert
FanfictionStexpert. Stegi und Tim sind beste Freunde. Aber was passiert, wenn Stegi sich in seinen besten Freund verliebt? Was wenn Tim das Gleiche fühlt? Was, wenn einer der Beiden nicht damit klar kommt, dass er schwul ist?