Vergessene Welten

Kapitel 1

Grace pustete vorsichtig den Staub von einem großen Buch. Schon als sie den kleinen Gang, der städtischen Bücherei, betreten hatte war ihr das Buch aufgefallen. Es war relativ Bunt gewesen und hatte etwas magisches an sich gehabt, was es von den anderen im Regal unterschieden hatte. Sie hatte einfach nicht widerstehen können und musste es deswegen heraus ziehen. Als sie es von näheren betrachtet hatte, war es gleich noch schöner gewesen. Jetzt wo der Staub herunter war konnte sie auch den Titel entziffern: ,,Die Kunst der Weltensprünge". Seltsam, was das wohl heißen sollte? Der Buchdeckel leuchtete schon fast in verschiedenen Farben und kleine Elfen die darauf gedruckt waren sahen aus als würden sie sich fortbewegen. Das Buch hat Grace wortwörtlich verzaubert. Hastig blätterte sie die erste Seite auf: ,,Kapitel 1: Eukolüptika". Und was hieß das jetzt schon wieder? Sie klappte es wieder zu und ging es fest in der Hand haltend zum Ausleihtresen. ,,Ich würde gerne dieses Buch ausleihen", sagte sie mit einem funkeln im Auge. Die schon etwas ältere Frau rückte ihre Brille zurecht und sah das Buch geschockt an. ,,Ich schenke es dir, wenn du mir versprichst vorsichtig zu seien", meinte die Dame hinter dem Tresen. ,,Natürlich werde ich vorsichtig mit dem Buch umgehen", antwortete Grace überrascht. Sie bedankte sich bei der Frau und trat nach draußen in die Kälte. Während sie durch die Straßen lief bildeten sich weiße Atemwolken vor ihren Mund und verpufften kurz darauf auch schon wieder. Es war mitte Winter, Weihnachten stand schon bald vor der Tür und es schneite. Ein paar Schneeflocken verirrten sich in Graces Haaren und schmolzen darauf. Sie hasste es abgrundtief nasse Haare zu haben. Da ihr kalt war rückte sie ihren Schal zurecht und schnürrte ihre Jacke enger zu. Was sie jetzt nicht alles dafür tuhen würde in ihrem warmen Bett zu liegen. Es war noch relativ früh am Morgen weshalb noch nicht so viele Leute unterwegs waren. Allgemein war bei diesem Wetter nicht viel los. Aber Grace hatte ja noch unbedingt ein neues Buch für das folgende Wochenende gebraucht. Das was sie jetzt letzendlich  gefunden hatte war zwar nicht was sie sich vorgestellt hatte, aber es genügte ihr durchaus. Schon seit sie ein kleines Mädchen war liebte sie es zu lesen. Wenn sie las konnte sie in eine andere Welt tauchen und alles um sich vergessen. Am besten gefiel ihr das jedes Buch anders war und eine Art Ebenbild des Autors darstellte. So in Gedanken vertieft erreichte sie die Haustür zu ihrer und ihrer Mutters Wohnung. Sie schloss sie schnell auf und tratt über die Türschwelle. Eine angenehme Welle der Wärme schlug ihr entgegen.