Ich fuhr hoch und betrachtete den roten Fleck, der sich auf meinem hellen Kleid ausbreitete. ,,Scheiße es tut mir so leid!" Auch Aiden hatte sich von seinem Stuhl erhoben und kam mit geweiteten Augen und einer Serviette in der Hand auf mich zu. Er versuchte verzweifelt den Fleck wegzutupfen. Mit hochrotem Kopf hielt ich seine Hand fest und blickte ihm entschlossen in die Augen. ,,Ich mach das schon." Ich versuchte ihm noch ein zustimmendes Lächeln zu schenken, als ich mich kurz zur Toilette entschuldigte. Im vorbeigehen konnte ich noch erkennen, wie David uns beobachtete. Unsicher öffntete ich die Tür zu den Damentoiletten und lehnte mich an den Rand der Waschbecken. Scheiße, Scheiße, Scheiße. Meine Hände zitternden, als ich mir durch die Haare fuhr und den rießigen Fleck im Spiegel betrachtete. Tief ein und aus atmen Claire. Du schaffst das. Ich nahm mir ein paar Papierhandtücher und versuchte mit etwas Wasser und Seife, das rote Disaster auf meinem Kleid wieder in Ordnung zu bringen. Als sich plötzlich die Tür öffnete.
Erschrocken drehte ich mich zu der Tür und konnte David erblicken, der mit einem leichten Grinsen den Raum betrat. Er machte anstalten auf mich zu zu kommen, als ich warnend die Hand hob. ,,Bleib da stehen!" Meine Stimme hörte sich nur halb so sicher an, als ich es mir erhoffte. David schien das zu merken und ging ein paar Schritte auf mich zu. Innerlich verdrehte ich die Augen. War ja klar, dass er nicht auf mich hört. Ich ging etwas zurück um mehr Platz zwischen uns zu schaffen und wiederholte meine Worte mit etwas mehr Nachdruck in der Stimme. ,,Bleib. Mir. Fern." Aufgebracht warf ich das Papierhandtuch, das immer noch fest umschlossen in meiner Hand war, nach ihm. Diesmal schien David sichtlich genervt und überbrückte schnellen Schrittes die letzten Meter, die noch zwischen uns waren und nahm meine Handgelenke fest in seine großen Hände. Erschrocken blickte ich sie an und wich ein paar Schritte zurück, bis ich mit meinem Rücken an der Wand anstieß. Etwas Angst kam in mir hoch und ich versuchte mich aus seinem Griff zu befreien. ,,Boah Claire lass das!" Er ging noch einen Schritt auf mich zu und blickte mir in die Augen, doch ich wich seinem Blick aus. ,,Sieh mich an, ich will dich doch nur warnen." Sarkastisch lachte ich auf und versuchte meine Angst zu überspielen. ,,Ach ja? Vor wem den? Ich sehe hier niemenden außer dir." Ich war dankbar über die Sicherheit in meiner Stimme, als David erneut seine Augen verdrehte und genervt auf mich herabblickte. Wieso war er genervt? Ich bin doch die, die gegen ihren Willen festgehalten wird. ,,Vor meinem Bruder."
Mir entkam ein leiser Seufzer. ,,Ich kann auf mich selbst aufpassen." Entschlossen blickte ich in seine braunen Augen, die Aiden's so ähnlich waren und versuchte ihn entwas wegzuschubbsen. Doch er drückte mich noch etwas fester zu den Fliesen, weswegen ich schmerzerfüllt aufkeuchte. ,,Du hörst mir nicht zu. Er wird dir alles nehmen und dich einen unendlichen Schmerz spüren lassen." Er sah mir eindringlich in die Augen. Man konnte das Feuer in ihnen sehen. Ich versuchte mich ein letztes Mal aus seinem harten Griff zu befreien, als sich die Tür schwungvoll öffnete und ein aufgebrachter Aiden auf uns zueilte. Sofort entfernte sich David von mir und ging mit einem letzten warnenden Blick zu mir an seinem Bruder vorbei, zurück in das Lokal. Ich hingegen stüzte mich am Waschbecken ab und hielt mir meine schmerzenden Handgelenke, die bereits leicht gerötet waren. Plötzlich spürte ich eine Hand sanft auf meinem Rücken. Überrascht zuckte ich zusammen. Doch als ich aufsah und in die warmen Augen von Aiden sah, entspannte ich mich wieder. Wie konnte ich seine Augen nur mit denen seines Bruders vergleichen? Sie waren so anders. Viel sanfter. Voller Liebe. Er half mir auf und nahm mich schützend in die Arme. ,,Es tut mir so leid Claire." Ich zog seinen Duft ein und schlang meine Arme um seine Körper. Ich fühlte mich sicher. Nach ein paar Minuten löste er sich von mir und zog mich an meiner Hand hinter sich her. Aus der Toilette durch das Lokal in die Nacht hinaus.
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I hate you, I love you
Dla nastolatkówDie Tür öffnete sich mit einem leisen Quietschen. Als ich sah wo wir uns befanden, stockte mir der Atem. Wir standen auf dem Dach des Wolkenkratzers und hatten eine Wunderschöne Aussicht über die von Lichtern erhellte ganze Stadt. Es war keine Mensc...