Kapitel 15

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Ich klopfe an seiner Tür. Keine Antwort.
Ich klopfe nochmal. Immer noch keine Antwort.
Warum klopfe ich? Es ist auch mein Zimmer für die nächsten Wochen. Ich betrete es also.
Alles ist still. Das einzige was man hört, ist das Atmen von uns beiden. Sean liegt in seinem Bett. Und schläft?
Ich drehe mich also um, gerade als ich die Tür schließen will, höre ich seine Stimme, wie er leise nach mir fragt. Ich bleibe stehen und betrete wieder das Zimmer.
„M-m-Melina", seufzt er. Ich setze mich neben ihn. Sean schläft tief und fest.
„Nein!", brüllt er und schreckt auf. Ich erschrecke mich und rutsche weg.

„I-i-i-Ich... ich wollte dich nicht erschrecken...", murmelt er leise.
Er sieht verdammt fertig aus. Ich nehme ihn in den Arm und er kuschelt sich an mich.

„Was ist denn passiert?", frage ich, als er sich beruhigt hat.
„Nicht so wichtig", meint er.
„Naja du hast geschrien. Also denke ich mal schon. Komm erzähl es mir", fordere ich auf.
„Verdammt Melina lass es. Ich will nicht drüber reden!", sagt er wütend.
Leicht verletzt stehe ich auf und verlasse das Zimmer, indem ich die Tür zu schlage.

Wütend stampfe ich nach unten und verlasse wütend das Haus. Hinterher laufen kennt er nicht oder?
„Melina bleib hier!", ruft Devin mir hinter her.
Jaden holt ihn wieder ins Haus und nickt mir zu.

Ich laufe los, keine Ahnung wo hin. Passend zu meiner Stimmung fängt es jetzt an zu regnen.
Hasst mich die Welt gerade so ja?
Vertraut Sean mir so wenig, dass er es mir nicht sagen will?
Langsam fange ich an zu weinen.

>Komm sofort nach Hause!< Sean.
>Nrin!<
>Doch. Ich will mit dir reden. Außerdem regnet es draußen und du bist total übermüdet. Und du weinst, dann ist nicht schön< woher weis er das?
>Jetzt auf eimal? Und woker weist du, dasd ich weine?<
>Honey, immer wenn du weinst, triffst du die Tasten nicht richtig und ich habe das Gefühl gehabt, dass du weinst. Du schreibst immer was anderes. Und jetzt komm nach Hause<
>Sean?<
>Ja?<
>Ich weiß nicht wo ich bin<

Anruf von Sean.
Widerwillig gehe ich ran.
„Warum weißt du nicht, wo du bist?", fragt er.
„Ich bin einfach los gelaufen ohne auf irgendwas zu achten", schniefe ich.
„Hast du irgendwo einen Straßennamen?"
„Nein"
„Beschreib mal die Gegend."
„Hier ist ein kleiner Spielzeug laden. Die Häuser sehen ziemlich teuer aus. Es riecht nach gebackenen Broten und Brötchen", erkläre ich.
„Ist da ein Haus, dass mal abgebrannt ist? Also sieht eins so aus?"
„Jaa"
„Warum bist du so weit gelaufen? Wir holen dich ab", erklärt er.
„Okay..", murmle ich.
„Devin wir müssen los", murmelt er zu wem.
„Ja ist okay, aber mach leise. Die anderen schlafen", höre ich Devin.
Sie verlassen das Haus und sofort hört man den Regen durch das Handy.
„Regnet es bei dir auch so stark?", fragt mich Sean.
„Könnte man sagen ja", antworte ich.
„Stell dich irgendwo unter."
„Okay mache ich." Gesagt getan.

„Bist du noch dran?", fragt mich eine Stimme. Sean.
„Ja bin ich."
„Gut wir sind gleich da. Wo hast du dich unter gestellt?"
„Unter eine Bushaltestelle", erkläre ich ihm.
„Okay gut."

Ein Auto hält vor mir, naja bevor es hält springt eine Person schon fast heraus und umarmt mich.
„Melina", murmelt die Person in meine nassen Haare.
Ich umarme ihn und weine jetzt noch mehr.
„Es tut mir so leid", murmelt er, „aber es ist halt etwas mit meiner Familie..."
„Nein mir tut es leid, ich hätte nicht so reagieren dürfen", sage ich leise.
„Komm wir fahren nach Hause", erklärt er.
Ich nicke und zusammen steigen wir ins Auto.

„Also uns laufen ja oft Mädchen weg, aber für drei Stunden? Das ist mir neu", scherzt Devin.
Drei Stunden war ich weg?
„Devin sei ruhig. Wir haben sie ja jetzt", lacht Sean.
Der Rest der Fahrt ist ruhig.

„Ist Sarah eigentlich wach geworden?", frage ich, aber die Jungs schütteln nur den Kopf. Gut.

Als wir an dem Haus ankommen, steigen wir aus und laufen schnell ins Haus.
Drin angekommen kommt Jaden sofort auf mich zu und umarmt mich.
„Bäh du bist ja total nass", merkt er.
„Wirklich? Es regnet ja auch", rolle ich mit den Augen. „Ich geh duschen", sage ich nur, als ich mich von ihm löse und nach oben verschwinde.

Im Zimmer angekommen suche ich mir neue Klamotten und möchte gerade ins Bad gehen, als Sean vor mir steht.
„Können wir reden?", fragt er leise.
„Was willst du denn noch reden? Du hast gesagt es geht mich nichts an und fertig", sage ich und drücke mich an ihm vorbei und verschwinde ins Bad. Bevor ich die Tür zu machen kann, folgt mir Sean ins Bad.
Er schließt die Tür ab und kommt auf mich zu.
„Sean ich will duschen", sage ich kalt.
„Dann reden wir halt unter der Dusche", bestimmt er.
„Du willst mit mir duschen?", frage ich verwirrt.
Sean nickt. Da ich weiß, dass er eh nicht nach gibt lasse ich es über mich ergehen.

„Melina.. Ich glaub ich muss dir was sagen", erklärt er.
Ich sehe ihn verwirrt an, da ich mich eigentlich gerade ausziehen wollte.
„Meine Familie meinte, dass sie nicht wollen, dass ich eine Freundin habe, aus Angst, dass ich mich nicht mehr richtig auf die Musik konzentriere", murmelt er.
„Deine Familie schreibt dir vor, dass du keine Freundin haben darfst?", werde ich laut.
„Denkst du, dass ich es schön finde?", wird er auch lauter.
„Machst du jetzt Schluss oder was?", frage ich wütend.
„Nein! Was? Spinnst du? Ich lasse mir von meinen Eltern nicht vor schreiben, mit wem ich zusammen bin. Nur mich macht das total fertig, jetzt meinten sie, dass sie dich kennenlernen wollen", seufzt er.
Okay damit habe ich nicht gerechnet.

„Man Melina es tut mir so leid... Ich wollte dich nicht anschreihen und mit dir streiten. Vor allem wollte ich nicht, dass du abhaust. Jaden meinte, dass wenn du sauer bist und abhaust, man dich nicht aufhalten kann und darf. Also habe ich mich geschlagen gegeben. Ich liebe dich", murmelt er zum Schluss hin.

Ich küsse ihn einfach, ich weis nicht, was ich sonst tun soll. Er erwidert den Kuss. Zum Glück.
Ich liebe diesen Jungen so.
Er zieht mir mein Oberteil aus und lächelt schüchtern, als unsere Lippen sich lösen. Und dann passiert es. Wir ziehen uns gegenseitig aus und er schiebt mich Richtung Dusche.
Unsere Küsse werden immer leidenschaftlicher.

„Leute wir stören nur ungern. Aber wir gehen nochmal einkaufen und holen Bruno und Matt ab. Sarah und Dylan fahren mit", ruft Jaden durch die Tür.
„Ist gut. Bis dann", ruft Sean.
Und dann verschwinden sie und alles ist ruhig.

Nachdem wir dann doch geduscht haben, trocknen wir uns ab.
Und dann küsst er mich wieder. Sean nimmt mich auf den Arm, so das ich meine Beine um seine Hüfte legen kann.
Er küsst meinen Hals und hinterlässt ein paar Knutschflecke. Warum? Die sind total schwer abzudecken.
Aus ‚Rache' mache ich ihm auch einen am Schlüsselbein. Mein erster, den ich jemals gemacht habe.
Aber davon mal abgesehen. Ich habe noch nie mit jemanden geschlafen.

Meine Eltern sagten immer, dass ich warten soll, auf den richtigen. Am besten nach der Hochzeit. Aber ich habe den richtigen gefunden. Und so passiert es. Ich schlafe mit Sean. Mit dem Jungen, den ich liebe, mit dem ich vor nicht mal einer Stunde noch gestritten habe. Aber was soll ich sagen? Es fühlt sich verdammt richtig an.

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