Kapitel 16

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Luna Pov.
*dring dring dring*

Mit einem lautem Stöhnen öffnete ich müde meine Augen und nahm mein Handy in die Hand.

Schnell stellte ich dieses unerträgliche Piepsen aus und stand schliesslich auf. Ich schlurfte erschöpft in das Badezimmer und schaute in den Spiegel. 

"Wow Luna, du hast schon lange nicht mehr so heiss ausgesehen." murmelte ich leise.

Ich schaute noch einige Sekunden mein erschöpftes Gesicht an, bevor ich meine Bürste in die Hand nahm und mich kämmte. Als das erledigt war, ging es ans schminken. Nach einigen Handgriffen waren meine riesigen Augenringe kaum mehr zu sehen.

Zufrieden verließ ich das Badezimmer und kehrte zurück in mein Zimmer. Dort angekommen zog ich mir meine Schuluniform an und packte meine Schulbücher in meine Tasche.

Als ich fertig war, lief ich runter ins Esszimmer.

"Guten Morgen" murmelte ich leise und begrüsste somit Matteo und Gaston, die gutgelaunt am Tisch sassen und assen. "Hey, wie geht's dir?" kam von Matteo, der mich neugierig anschaute.

"Ganz normal halt" flüsterte ich müde. Matteo nickte kurz und führte schließlich sein Gespräch mit Gaston fort.

Soweit ich mitbekommen hatte, sprachen sie über irgendeine Wette. Ich schaute die beiden neugierig an, was sie jedoch nicht bemerkten. "Über was sprecht ihr?" hakte ich deshalb nach und schaute die zwei zeitgleich mit grossen Augen an.

"Darüber das..." fing mein Cousin an, wurde jedoch von Matteo unterbrochen. "Von der Schule" sagte dieser schnell und mit Verlegenheit in seiner Stimme.

"Aha" sagte ich wenig überzeugt und zog dabei meine Augenbrauen zusammen. "Wieso glaube ich euch das nicht?" fragte ich sie nachdenklich.

Gaston setzte schon zu einer Antwort an, als ein klingeln ihn unterbrach. Verdammt. Gaston nahm mit flinken Händen sein Handy hervor und schaute darauf.

"Da muss ich dran" murmelte er leise und stand vom Tisch auf. Er warf noch einen entschuldigenden Blick auf Matteo und huschte dann davon.

"Also Luna... was hast du heute noch so schönes vor?" fragte er mich mit einer leicht panischen Stimmlage. "Lenk nicht vom Thema ab, Snob. Über was habt ihr geredet?"

Ich sah Matteo mit festem Blick an. Seine Augen waren so schön. Stop Luna, das war hier nicht das Thema, ermahnte ich mich gedanklich.

"Okay, ich sag es dir. Wir haben über eine Wette gesprochen, die wir vor ein paar Tagen aufgestellt haben" "Und was für eine Wette?" fragte ich weiter.

"Das wirst du noch genug früh erfahren" grinste Matteo und zwinkerte mir dabei zu. Ich seufzte und verdrehte meine Augen.

Warum musste er ein so grosses Geheimnis daraus machen? Ich verstand es nicht.

"Mal was anders Kratzbürste, hast du Lust heute mit mir Skaten zu gehen?" änderte mein braunhaariges Gegenüber das Thema. Ich schaute in perplex an.

"Ich kann nicht skaten" flunkerte ich ihn an. "Luna, wenn du nicht willst, kannst du das einfach sagen, du musst mich nicht anlügen" erklärte mir Matteo und kratze sich dabei an seinem Nacken.

"Wieso denkst du ich lüge?" fragte ich ihn herausfordernd. Ein Lächeln schlich sich auf die Lippen von Matteo und er schaute mich hinterlistig an.

"Wieso ich das denke?" fragte er und ich nickte tonlos. Matteo entwich ein Lachen. "Nun ja, sagen wir's so. Wenn du nicht willst, dass jemand erfährt, dass du Rollschuh fährst, solltest du deine Rollschuhe vielleicht nicht neben deinem Bett stehen haben" grinste er mich triumphierend an.

"Fuck" flüsterte ich leise und machte grosse Augen. Er hatte recht. "Luna, leg dich nicht mit Matteo Balsano an" sagte er schadenfroh. Ich schaute ihn mit einem scharfen Blick an. Ich hatte tatsächlich gegen diesen Snob verloren.

"Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn" behauptete ich um meine Ehre zu retten. Leider fiel mir zu spät auf, wie dumm der Satz eigentlich tönte. Matteo lachte kurz auf.

"Dieses blinde Huhn würde liebend gerne mit dir skaten" sagte Matteo mit seiner rauen Stimme und schaute mir dabei tief in die Augen. "Matteo, ich..." fing ich an, wurde jedoch von dem klingeln der Türe unterbrochen. Ich schaute ihn entschuldigend an und stand dann vom Tisch auf.

Mit schnellen Schritten lief ich zur Tür und machte sie vorsichtig auf. Als ich sah, wer davor stand, öffnete sich mein Mund. Ich wollte etwas sagen, jedoch kamen keine Worte aus meinem Mund. Meinem Gegenüber schien es jedoch nicht besser zu gehen.

Sie schaute mich mit Tränen in den Augen an. Die Reisetasche, die sie in der Hand hatte, liess sie fallen. "Luna" murmelte sie leise und fiel mir dann um den Hals. "Lil" kam dann von mir.

Ich erwiderte die Umarmung und ich merkte, wie mir Tränen die Wange hinunterliefen. Wir standen sicherlich fünf Minuten da, in einer Umarmung, niemand sagte etwas.

Ich fühlte schon lange nicht mehr so etwas schönes. Ich fühlte mich geliebt und akzeptiert. Sie kam extra nach Argentinien, nur für mich. Ich tat ihr so etwas fürchterliches an und trotzdem liess sie alles stehen und liegen für mich.

" Du kannst dir nicht vorstellen wie leid mir das Alles tut" schluchzte ich in die Umarmung. "Pssst, alles ist gut" beruhigte sie mich und tätschelte mir dabei sanft den Kopf. "Danke" murmelte ich leise und atmete den Duft meiner Besten Freundin ein.

Nach einigen weiteren Minuten, lösten wir uns aus der Umarmung. "Willst du rein kommen? Ich denke wir haben viel zu bereden" bot ich Lil an und lächelte sie dabei traurig an. Sie nickte leicht mit ihrem Kopf, strich sich die Tränen weg und lächelte mich schliesslich aufmunternd an.

Zusammen liefen wir in das grosse Haus hinein. "Mein Onkel und seine Frau sind gerade nicht da, aber wenn du willst kann ich dir mein Cousin und seinen Besten Freund vorstellen" erklärte ich meiner Besten Freundin. "Okay" sagte sie und schaute mir dabei in die Augen.

Ihre grauen Augen wirkten wie so oft beruhigend auf mich. "Komm, sie sind im Esszimmer" sagte ich und zog meine Freundin am Handgelenk durch das Haus.

Im Esszimmer angekommen, schauten uns zwei Personen neugierig an. Gaston und Matteo. Sie sahen leicht verwirrt aus.

"Matteo, Gaston, darf ich vorstellen Lilie. Meine Beste Freundin. Sie ist auf Besuch hier. Lil, das ist Gaston, mein Cousin und Matteo, der Beste Freund von Gaston" stellte ich die drei einander vor. "Freut mich" kam von Gaston.

"Die Freude liegt ganz meinerseits" kam von Lil. Matteo schaute mich und Lilie abwechslungsweise an, bevor er sein Mund öffnete und Lilie begrüsste.

"Matteo, Matteo Balsano, freut mich dich kennenzulernen" grinste er die blonde Schönheit an. Lilie erwiderte das Lächeln, bevor sie sich dann an mich wandte.

Sie schaute mich mit schief gelegtem Kopf an. "Wollen wir hoch in mein Zimmer? Dort können wir in Ruhe reden" fragte ich sie. "Hört sich gut an" kam von Lilie.

Wir verabschiedeten uns noch kurz von Matteo und Gaston und liefen dann hoch in mein Zimmer

Nach Regen kommt Sonne! LutteoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt