Tj_Beastboy | Tardy FF

distance - [chapter 56]

Es war schrecklich ohne ihn zu sein und die Tage die verstrichen zu zählen. Müde und genervt saß ich also vor Yvonne in einen noblen Café und trank meinen überteuerten Ingwer-Tee. Zwischen uns war eine starke Distanz, genauso wie zwischen Anonymous und mir. Nachdem mir Ian alles erzählt hatte, war ich abgehauen, ging aber auch nicht nach hause, sondern buchte ein Hotel. Sonst wäre er zu mir gekommen und hätte mit mir geredet. Das wollte ich nicht.

Dass es mittlerweile dunkel war und wir uns immer noch anschwiegen interessierte uns scheinbar beide nicht, da wir beide jeweils in eine andere Richtung schauten und uns auch kaum rührten. Doch die Stille wurde dann doch endlich von Yvonne gebrochen, welche sich räuspert und sich gerader setzte.

»Ich verstehe echt nicht, wie du dich auf ihn einlassen konnten. Der Typ ist ein verdammter Verbrecher, Taddl!«, sagte sie leise, damit die anderen Kunden das nicht hörten. Zudem war ich in dieser Runde auch nicht ganz unbekannt und auffallen tat ich sowieso mit meinen Tattoos und den blauen Haaren. Aber recht hatte sie. Wie konnte ich mich nur auf einen kranken Psychopathen einlassen, der liebevolle, unschuldige Menschen in den Tod getrieben hat? Die Zettel von damals bestätigten das Ganze auch noch. »Wenn ich das nur wüsste. Wenn ich nur wüsste, warum mein Körper verrücktspielt, wenn ich ihn sehe. Ich würde es dir echt gerne erklären können, Yvonne.« Frustriert seufzte ich. Ich musste mich und meine Familie vor ihm schützten, bevor er Zoé noch was antat. »Ich bin einfach enttäuscht. Anstatt, dass du mir davon erzählst betrügst du mich. Ich habe dir mein ganzes Vertrauen in die Hände gelegt und du hast es zerquetscht, mit bloßen Händen.«-»Eine einfache Entschuldigung wird es also nicht wieder wett machen.« Ich erwartete keine Antwort, da ich wusste, dass ich recht hatte. »Ich würde an der Stelle aber trotzdem gerne sagen, dass es mir leid tut und ich dein Herz wirklich nicht brechen wollte. Aber in diesem Moment hat es sich so richtig angefühlt, da ich ihn einfach nicht vergessen kann. Yvonne, ich liebe dich immer noch. Es ist nicht komplett verflogen und ich denke, es wird in nächster Zeit auch nicht so schnell verfliegen. Wir haben ein Kind zusammen, wir haben geheiratet. Das alles war nicht einfach so.« Ernst sah ich ihr in die Augen, während ich das sagte und sah wie sie schluckte. Sie kämpfte mit den Tränen, was mir innerlich so sehr wehtat, dass ich es kaum ertragen konnte. »Ich hoffe, dass du mir eines Tages verzeihen kannst, Yvonne, aber stell dir vor, du siehst deine erste Liebe wieder.. nach so vielen Jahren. Und du bist nie über diese Liebe hinweg gekommen und dann steht sie vor dir und du blickst in seine Augen und siehst deine ganze Vergangenheit in ihnen. Was würdest du tun, wenn du dich in ihn verlieben würdest? Du würdest mich auch verl-«-»Ich würde dich nicht betrügen.«, sagte sie etwas gereizt und sah auf ihre lackierten Fingernägel. Ich seufzte nur frustriert.

Was rede ich hier eigentlich? Sie hatte recht. Sie hätte mich nicht betrogen und außerdem war sie nicht in einen kriminellen, psycho Killer verliebt, so wie ich.

Es schien so, als wäre eine kleine, schwarze Wolke über mir, die ständig regnet. Immer wieder kam ein neues Gewitter hereingebrochen und brachte mein Leben in ein Chaos und ein großes Durcheinander. Jeden Tag konnte ich mich auf den nächsten Sturm bereit machen und merkte selbst gar nicht, dass der nächste Strum sogar näher war, als gedacht.

»Hör mal, Yvonne. Ich will, dass wir Zoé nicht von dem jeweils anderen trennen. Ich verspreche dir auch, sie von Anonymous fernzuhalten und er sie nie wieder zu Gesicht bekommt. Sie bleibt die nächste Zeit erstmal bei dir, damit ich mich um Anonymous und seine Jungs kümmern kann.«-»Seit wann hältst du unsere Tochter freiwillig von diesem Verbrecher fern?« Ich seufzte nur und sah wieder aus dem Fenster.

Seit dem ich die Wahrheit weiß.

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Was denkt ihr, wie das Buch endet? ^-^