In der Früh klingelt der Wecker, wie immer. Ich stehe auf und fahre in das Badezimmer. Normalerweise hilft Constantin mir aber heute lasse ich es nicht zu, sondern versuche mich selbstständig anzuziehen und fertig zu machen.
Ein paar Minuten später kommt Constantin in das Badezimmer. Er scheint nicht gerade begeistert zu sein über meinen Versuch etwas selbstständiger zu sein.
"Warum hast du nicht auf mich gewartet?"
Ich flechte gerade meine Haare und binde jetzt ein Haargummi herum. Da ich im Badezimmer fertig bin, fahre ich zu der Tür um es zu verlassen. Constantin stellt sich genau vor die Tür und schließt ab.
Verdammt, was soll dieser Mist? Warum schließt er die Tür ab?
"Antworte mir!" Sein Ton ist schon wieder alles andere als freundlich.
Ich senke den Kopf und schaue auf den Boden.
Er hebt mit seiner Hand mein Kinn an, sodass ich gezwungen bin ihm in die Augen zu schauen.
"Was soll das eigentlich alles? Du redest nicht mit mir, versuchst mir auszuweichen, verweigerst es zu Essen und zu Trinken und versuchst dich ständig umzubringen. Wobei deine Selbstmordversuche zum Glück aufgehört haben aber was soll das?"
Ich versuche mit meinem Blick auszuweichen und irgendwie eine Möglichkeit zu finden aus diesem Badezimmer und aus dieser Situation herauszukommen.
Constantin versperrt jedoch immer noch die Tür. Er will mich einfach nicht herauslassen.
"Antworte mir doch endlich mal! Ich versuche das Beste aus der ganzen Situation zu machen. Wirklich! Ich würde dir die komplette Welt zu Füßen legen, wenn ich könnte. Ich verstehe einfach nicht, warum du nicht auf mich eingehst und nicht einmal versuchst mit mir klar zu kommen... Ich verstehe es einfach nicht..." Seine schwarzen Augen fixieren mich.
Ich versuche nach unten zu gucken aber er hält mit beiden Händen mein Gesicht fest. Also entschließe ich mich einfach dazu die Augen zu schließen und zu schweigen.
"Okay, du willst also immer noch nicht mit mir reden. Ist schon gut... Komm geh raus. Verlasse das Zimmer, sofort!" Seine Stimme wird lauter.
Er schließt die Tür wieder auf und öffnet sie. Ich fahre raus und direkt zum Schlafzimmer.
Constantin schließt die Badezimmertür wieder.
Ich suche meine wichtigsten Sachen zusammen und tue sie alle in eine Tasche. Leise fahre ich über den Flur zur Wohnungseingangstür, jedoch muss ich feststellen, dass in der Tür kein Schlüssel steckt. Ich versuche die Tür trotzdem zu öffnen. Man weiß nie, ob sie vielleicht doch offen ist, wenn man es nicht versucht.
Die Tür lässt sich leider nicht öffnen, stattdessen gibt sie nur ein lautes Krachen von sich.
Bevor ich leise zurückfahren kann, öffnet sich schon die Tür und das Flurlicht geht an.
"Wie, versuchst du etwa schon vor mir zu flüchten? Auszubrechen? Ich glaube es nicht. Dich müsste man echt irgendwo fest ketten, damit du weder abhauen noch dich umbringen kannst!"
Wenig später kommen wir bei seiner Arbeit an, wo uns die Anderen bereits freudig erwarten.
Nach der Begrüßung setzen wir uns hin, denn der Chef hat uns etwas zu sagen.
"Guten Morgen allesamt, der Firmenchef lädt uns am Samstag alle zur Betriebsfeier ein. Wir können unsere Frauen und Familien mitbringen und es geht um 18 Uhr los. Die ganze Veranstaltung soll am alten Fabrikgelände stattfinden."
Es geht ein leises Raunen durch den Raum.
Wir gehen schließlich alle an die Arbeit und Constantin lässt mich keine Sekunde aus dem Auge.
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Mein neues Leben mit einem fremden Mann - #Wattbooks2017 #WPOlymphics
Teen FictionJulie ist fünfzehn Jahre alt und lebt bei ihrem wohlhabenden Vater, der allerdings keinerlei Gefühle für sie übrig hat. Eines Tages beauftragt er eine Firma um sein Grundstück erneuern zu lassen. Julie fällt auf, dass sie von einem Bauarbeiter ständ...