chats - [chapter 61]

2.2K 202 45
                                    

Verzweifelt tippte ich so schnell ich konnte die Wörter ins Telefon. Meine Hände zitterten, mein Herz raste und alles schien für eine kurze Zeit stillzustehen. Wieso hast du das getan?!, schrieb ich ihm und schaute parallel die Nachrichten, die mich dazu veranlassten ihm zu schreiben. Zwar war er die ganze Zeit online, doch schreiben tat er nicht, weshalb ich mir angespannt sein Profilbild ansah, welches eins von uns beiden war. Es war ein Selfie von uns, von seinem Geburtstag, als er und die anderen gekifft hatten und ich an Anonymous gekuschelt neben ihm saß. Ich küsste seine Wange auf dem Bild, während seine Augen geschlossen waren und er lächelte. Der Rauch war am Rande des Bildes noch zu sehen. 

Doch auch nach zehn Minuten antwortete er nicht, war aber online. Hallo?!, schrieb ich wieder und biss mir auf der Lippe rum. Die Nachrichten waren mittlerweile zu Ende, ein Blockbuster lief, welcher mich nicht interessierte, da ich immer noch ängstlich auf eine Antwort wartete. Wieso ignorierst du mich? Hör auf damit! Ich wagte es nicht, auf die anderen Chats zu gehen, obwohl mir gerade von mehreren geschrieben wurde, einfach, weil ich diesen Chat zwischen uns nicht aus den Augen lassen wollte. Antworte!, befahl ich voller Verzweiflung und mittlerweile auch leichter Wut, jetzt wo ich die Ernsthaftigkeit der Lage wahrnahm.

 Lass mich in Ruhe, Thaddeus.

   Nein! Ich will antworten. Jetzt sofort!

Antworten auf was?

   Wieso hast du das getan?

Wieder schrieb er nichts und war einfach nur online. Er war unschuldig, Anonymous. Wieder kam nichts, bis die Häkchen blau wurden und aus dem online ein schreibt... wurde. 

Und das interessiert mich jetzt weil?

   Weil es das falsche ist!

Was ist schon das Richtige, Thaddeus..

  Keine Ahnung, aber das definitiv nicht! 

Wow, das habe ich jetzt nicht gewusst. Vielleicht hatte ich aber auch einfach meine Gründe das zu tun! War ich das überhaupt? Du weißt gar nichts, du nervst nur. Die ganzen Medien spekulieren, wissen nichtmal sicher, ob ich es war oder nicht, aber klar. Du beschuldigst mich sofort. Immer bin ich es. Steck' dir deine Vorurteile sonst wo hin. 

Geschockt sah ich auf die lange Nachricht und unterdrückte meine Tränen, da er recht hatte. Ich hatte Vorurteile gegen ihn, beschuldigte ihn, weil ich blind den Medien folgte. Es tut mir leid.., schrieb ich noch, machte das Handy aus und verließ das Haus, obwohl ich nichtmal wusste wohin. Keiner war draußen, da das Wetter schlecht war und keiner bei so einem Wetter raus wollte. Aber das Wetter spiegelte meine Laune perfekt. Ich fühlte mich schlecht, da ich Anonymous so etwas schlimmes unterstellt hatte. Dass ich dachte, er habe jemanden getötet, wegen seiner Vergangenheit. Doch Entschuldigungen waren eh nichtmehr angebracht, da wir sowieso schon zerstritten waren.

Ich kam an einer ruhigen Stelle im Park an und setzte mich schließlich auf die nasse Bank, doch allzu lange hielt die Stille nicht an, da sich jemand neben mich setzte. »Na, du Bastard. Schön, dass wir uns zufällig sehen.« Rick fing an ekelhaft zu grinsen, als ich zu ihm sah. Seine Zähne glitzerten mir förmlich entgegen, was auf keinen Fall freundlich aussehen sollte. So war es sicher auch nicht gemeint. Seine Augen funkelten mich im Kontrast zu seinem Lächeln böse an, sein Körper war angespannt, wie als müsse er sich zurückhalten mir nicht doch eine reinzuschlagen, anstatt mich so 'nett' zu begrüßen. In der Hand hielt er eine Zigarette, die fast fertig geraucht war. »Sicher war es Zufall.«, sagte ich gelangweilt und sah dann weg. Dass mein Ton sehr unfreundlich und ironisch klang war mir fürs erste egal. Momentan war mir sowieso alles egal. »Ardy hat recht, sassy slut.« Er fing an dreckig zu lachen und machte mich damit wütend. Ich wollte gar nicht wissen, was Anonymous alles über mich erzählte, weil ich ihn so verletzt hatte. »Dann bin ich halt einer, aber halt dich aus meinem Leben raus!« Sein Blick war erst neutral, bevor er seinen Kiefer anspannte. Plötzlich packte mich Rick und nahm mich in den Würgegriff. »Pass mal auf, Kleiner. Ich gebe dir einen ganz tollen Rat. Halt dich von uns fern.« Sein Griff wurde immer stärker, weshalb ich anfing nach Luft zu ringen.

Und so tat ich was er verlangte und meldete mich nichtmehr bei irgendjemandem aus der Gruppe.

Es würde mir gut tun. 

---

War das Kapitel ok? Ich bin etwas skeptisch.

Tj_Beastboy | Tardy FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt