XXXII ÷ Und was passiert jetzt? ÷

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Vorbei.

Es war geschafft!
Voldemorts Schreckensherrschaft hatte ein Ende genommen.

Jetzt blieben nur noch die Todesser, seine Anhänger. Viele von ihnen wurden gefangen genommen oder wurden noch gesucht. Die ganze Zeit liefen Prozesse gegen verschiedene Personen. Askaban hatte viel Zuwachs bekommen.
Die Titelseite des Tagespropheten war fast immer mit erfolgreichen Verhandlungen gegen die Todesser bedruckt. Immer sah man irgendwelche Leute grimmig vom Papier starren.

Ich hatte viele mir bekannte Gesichter bereits gesehen, unter anderem auch Lucius Malfoy.

Mit einem Mal hatte ich an dessen Sohn Draco denken müssen...

Sicherlich hatte er den Prozess gewonnen, in welchem er angeklagt worden war.

Ein kleiner Teil von mir freute sich darüber.
Doch jetzt, wo alles zu Ende war und ich mich bei den Weasleys einquartiert hatte, kam es mir komisch vor so zu denken.

Nachdenklich blickte ich aus dem Fenster. Ich blickte über die Sümpfe hinter dem Schilfwald am Haus der Weasleys, dem Fuchsbau.
Die Sonne schien. Momentan war nicht viel los. Es war Hochsommer.

Jeder Tag hier war gleich.
Morgens aufwachen, aufstehen an einem seltsam ruhigen Tisch frühstücken, bis zum Mittagessen irgendwo rumhängen und dann nachdem man das gleiche bis zum Abendessen nochmal gemacht hat, geht man ins Bett.

Zwischen Ron und mir lief nichts. Beziehungsweise ich wollte, dass nichts zwischen uns lief. Seine Hoffnungen,  basierend auf einseitiger Liebe, wollte ich ihm zunichte machen,  doch ich wollte ihn echt nicht verletzen.
Wenn ich hier rausgeworfen wurde, war ich echt doof dran.

Ich hatte, bevor wir aufbrachen um Horkruxe zu suchen, meinen Eltern einen Vergessenszauber auferlegt.

Sie wohnten jetzt unter anderem Namen in Australien und hatten aus ihrer Sicht auch keine Tochter.
Ich konnte den Zauber nicht rückgängig machen.

Mein Vater hatte mit der Polizei gedroht, als ich bei ihnen klingelte und behauptete ich sei seine Tochter.

Es zerstörte mich innerlich.
Generell fühlte ich mich in einen Moment leer und schon im nächsten spielten die Gefühle verrückt. Ich konnte mir das nicht erklären.

Sowieso wollte ich mich nicht damit zufrieden geben, dass ich ohne leibliche Eltern dastand.

Schon übermorgen, vielleicht auch schon morgen, würde ich einen letzten Versuch starten und nach Australien in die
Coast-Road 11 apparieren, um meine Eltern von ihrer Tochter zu überzeugen. Ich hatte schon jemanden engagiert, der mir die Verwandtschaft nachweisen sollte...

So kam es auch... Naja, nein.
Eigentlich lief es schief.

Dieser Arzt, Dr.McHarrison, hatte mehrere Proben von mir und meinen Eltern genommen,nachdem ich meine Eltern dank einem ungesagten Zauber wenigstens überzeugen konnte, einen Nachweistest zu machen, der bestätigen sollte, dass es meine leiblichen Eltern waren... Doch im Gegenteil.
Nach Untersuchungen im Labor, meinte dieser Arzt, dass es eindeutig nicht meine Eltern wären.

Bevor ich das Haus unter Tränen verließ dachte ich ganz fest:
,,Oblivate!", und richtete meinen Stab auf den Mann.

Jetzt hatte dieser Arzt auch keine Familie mehr und arbeitete eigentlich auf einer Schweinefarm in Argentinien.

Es war qualvoll, sich bewusst zu sein, angeblich keine leiblichen Eltern zu haben. Ich wusste nicht, dass dieser Zauber solch krasse Nebenwirkungen hatte und die DNA veränderte.

Krampfartig versuchte ich mich zum Einschlafen zu zwingen, als ich an diesem Abend im Bett lag.

Ich hatte seit gestern Früh nichts gegessen. Und Appetit hatte ich immer noch nicht, nur einen elenden Hunger.

                     .•º*◆*º•.

Bald war September und ich hatte meine Hoffnungen fast aufgegeben,  dass ich Hogwarts je wieder sehen würde, egal ob von innen oder von außen, als mich eines morgens das Bild von meiner alten Schule vom Tagespropheten anstarrte.

Ich riss George die Zeitung aus der Hand und konnte nicht glauben was ich dort las:

HOGWARTS WIEDER GEÖFFNET

Die Hogwarts-Schule für Zauberei und Hexerei begrüßt seine Schüler wieder. Nach einem langen Wiederaufbau, in dem das Schloss größtenteils restauriert werden konnte, wird dort wieder unterrichtet.
Alle Hogwartsschüler werden eine Einladung erhalten und ein neues Jahr beginnen. Auch die ehemaligen Schüler werden wieder erwartet um ihr angefangenes Jahr zu wiederholen. Minerva McGonagall, neue Leiterin der Hogwarts-Schule für Zauberei und Hexerei

Mir entfuhr ein Freudenschrei.

Ginny sah mich fragend an.
,,Hogwarts hat wieder offen! Wir können zurück!"

,,Was!?",auch sie sah mich begeistert an. Ron war aufgesprungen und hatte mich umarmt. Ich löste mich schnell von ihm.

,,Aber... Mine?"
,,Hm?",Ginny sah mich betreten an und fuhr fort.
,,Ich werde nicht wieder nach Hogwarts gehen. Ich und Harry."

Das... war ein Tritt in den Magen. Ich nickte langsam.
Ein Jahr in Hogwarts ohne Ginny, meine beste Freundin? Und ohne Harry? Unvorstellbar! 

                 -^*>×}¤{×<*^-

Sehr geehrte Miss Granger! Sie sind herzlich eingeladen ihr bereits begonnenes Schuljahr an der Hogwarts-Schule für Zauberei und Hexerei zu wiederholen und zu vollenden! Sie haben die Wahl. Wenn sie sich für Hogwarts entscheiden erwartet sie der Express, wie gewohnt, am 1. September in Kings Cross, Gleis
9 3/4.
Mit sehr freundlichen Grüßen! Minerva McGonagall, Schulleiterin

                 -^*>×}¤{×<*^-

Es war soweit. Heute. Für ein letztes Jahr auf nach Hogwarts!

Ron schleifte seinen Koffer und Pigwidgeon im Käfig zu der Absperrung zwischen Gleis 9 und 10. Ich ging voraus.

Wen wir wohl alles wieder treffen würden?

Mit ein bisschen Anlauf war ich dann hier: Gleis 9 3/4.

Da stand der Hogwartsexpress und überall waren Zauberer und Hexen. Und Kinder, die welche werden wollten.

Glücklich quetschte ich mich zur Zugtür durch und stieg ein.
Krummbein folgte mir immer noch.

Im nächstbesten Abteil ließ ich mich nieder. Hogwarts ich komme!

Ich strich Krummbein immer wieder übers Fell. Ganz sachte kraulte ich meinem schnurrenden Kater unterm Kinn. Dann klopfte es an der Abteiltür.
Neville steckte seinen Kopf herein.
,,Neville!"
,,Hermine! Hey! Ist hier noch frei?"
,,Klar. Komm rein."
Ich zog meinen Koffer zur Seite.

Er setzte sich und wir unterhielten uns eine Weile.

,,Wo ist eigentlich Ron? Ich dachteihr beide seid..."

,,Najaa... Wo er ist weiß ich nicht.  Ehrlich gesagt interessiert es mich auch nicht. Er... ich... Es ist kompliziert. Weißt du, ich glaube er ist schon noch in mich verliebt, da ist nur das Problem,  dass ich ihn nicht in dem Sinne... naja ,liebe'."
Neville nickte total verwirrt.

,,Sonst immer hat er von dir geschwärmt wie ein Fisch von Wasser... ich dachte bei euch läuft wenigstens alles perfekt."

,,Wieso wenigstens bei uns? Harry und Ginny sind gar nicht erst gekommen, weil sie auf Reise gehen. Sie wollen zusammen einmal um die Welt.
Und was ist mit dir und Luna?"

,,Ach... Luna.", er stützte seinen Kopf auf seinen Arm. Und dann schüttelte er ihn langsam und sah mich an...

Was sind schon Hass und Liebe - DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt