Kleine weiße Pillen lagen verstreut auf dem Boden und zwischen ihnen die eine orangene Dose auf der in schwarzen Buchstaben Dr. House stand. Sie saß wie ein Igel zusammen gerollt an der Wand. Stumm rannen die Tränen ihren schneeweißen Wangen herunter. Ich humpelte zu ihr und setzte mich neben sie. Meinen Arm legte ich um sie und zog sie an mich. So saßen wir eine Weile in der beruhigenden Stille. Ich konzentrierte mich auf ihren gleichmäßigen Atem. Schließlich wurde die Ruhe von mir unterbrochen. "Hast du eine genommen?", flüsterte ich. Nach kurzem Zögern schüttelte sie den Kopf. Ich nickte nur und stand auf. "Hunger?"
Hanna POV
Das mochte ich am liebsten an meinem Vater. Obwohl er immer sagt, dass jeder lügt, reicht ihm eine Antwort von mir und die Sache ist gegessen. Und danach lief das Leben für ihn stinknormal weiter. Anscheinend hat er zu mir ein stärkeres Vertrauensband, als zu anderen.
Lächelnd nickte ich. "Gut, dann mach ich Tiefkühlpizza und du sammelst die Pillen auf und wirfst sie weg. Danach startest du einen Film." Ich sprang auf und rief: "Ich bin dran mit Film aussuchen." "Och nö. Sag bitte nicht Sherlock!", bettelte er gespielt genervt. "Nein, ich sag Staffel 4 von meiner Lieblingsserie Elementary." Schnell sammelte ich alle ein. Kurz darauf landeten sie im Müll.
Wir saßen gerade auf dem Sofa und schoben und Pizza rein, als es an der Tür klingelte. "Geh schon!", sagte ich und schwang mich über die Lehne. Mit Schwung öffnete ich die Tür und da stand Dr. Foreman. "Wir wollen keine Kekse." "Ich bin nicht wegen Keksen hier." Er schaute mich verwundert an. "Ich weiß." Er schaute mich noch verwunderter an. "Ich wollte fragen, warum dein Vater nicht zur Arbeit gekommen ist." "Familiäre Probleme.", antwortete ich wie aus der Pistole geschossen. Er starrte mich an, als wäre ich ein Alien. "Wenn Sie keine MRT-Ergebnisse oder anderes haben, können Sie ja gehen." "Musst du nicht morgen zur Schule?", fragte er mit einem Blick auf seine billige Armbanduhr. "Nee. Ich muss überhaupt nicht mehr zur Schule. Schönen Tag noch!" Und schon knallte ich dem verwirrtem Arzt die Tür vor der Nase zu.
"Wer war's?", fragte Dad, als ich zurück kam. "Foreman. Er wollte Kekse verkaufen.", meinte ich sarkastisch. "Es ist schon halb zwölf. Ich geh ins Bett." Kurz bevor ich im Bad war, fragte er mich: "Willst du morgen mal mit in die Klinik? Mal sehen wie richtige Ärzte arbeiten?" DAS hatte er noch nie gefragt. "Im Ernst?" Er nickte. Ich sprang ihm um den Hals und rief: "Danke, Danke, Danke."
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Hanna House: Everybody lies
FanfictionWas wäre, wenn Dr. House eine Tochter hätte, bei der er anders wäre, als bei den meisten Menschen. Nett, freundlich und menschlich? Und wäre sie? Genauso ein arrogantes Arschloch, wie ihr Vater?