Best Friends

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And the years go by,
Our friendship will never die
You're gonna see it's our destiny
You've got a friend in me
('You've got a friend in me' – Randy Newman)

'Scheiße, tat mein Kopf weh!', waren meine ersten Gedanken, als ich aufwachte.
Ich spürte einen unangenehmen Geschmack im Mund, beinahe musste ich davon würgen. „Aufwachen, du Schlafmütze!", schrie mir jemand ins Ohr. Ich verzog das Gesicht. Meinem Kopf tat diese Lautstärke alles andere als gut.
Kurzer Hand griff ich nach dem Kissen neben mir und legte ihn mir aufs Gesicht. In diesem Zustand sollte man mich lieber in Ruhe lassen! Aber natürlich tat er es nicht, natürlich packte er meine Finger und machte so das Kissen los.
Dieser gemeine Friedensstörer!

„Keine Chance, Isabella.", sagte er mit strenger Stimme und fügte hinzu: „Es ist schon elf Uhr vormittags." 

Was?!

Geschockt richtete ich mich auf, allerdings etwas zu schnell, denn sofort spürte ich wie mein Magen leicht rebellierte. Stöhnend legte ich mir die Hand an den Kopf.
„Na, hat Dornröschen etwa einen Kater?", fragte Mario mich neckend. Gereizt sah ich ihn an. „Halt die Klappe." - „Das ist aber nicht sehr nett, wenn man bedenkt, was ich dir mitgebracht habe.", bemerkte Mario tadelnd, dann reichte er mir ein Glas Wasser und einen Ibuprofen. „Ich hab gar keinen Kater.", startete ich trotzig den Versuch mich zu verteidigen. „Prinzesschen, du hattest den ein oder anderen Cocktail und ich weiß, wie wenig du immer vertragen hast und du willst mir erzählen, dein Kopf schmerzt nicht?" 

Immer noch trotzig nickte ich. Ich was angriffslustig, wenn jemand meinte, mich wegen meines Alkoholkonsums aufziehen zu müssen.

Mario zuckte mit den Schultern. „Tja, dann hab ich diese salzigen Essigchips ganz umsonst gekauft." Bedauernd sah er die Chipstüte in seiner anderen Hand an.
Sobald er sie erwähnte, spürte ich wie dieses unangenehme Gefühl in meiner Kehle und Magen, sich wieder meldete und genau nach den Geschmack von Essigchips lechzte. Ich brauchte sie, wenn ich einen Kater hatte, das war das einzige, was ich ertrug, also gab ich mich geschlagen, schluckte die Tablette und spülte mit dem Wasser nach.

„Braves Mädchen." Mario grinste mich unverschämt an. Nach den Chips langend, streckte ich ihm die Zunge raus, sein Grinsen wurde dadurch aber nur noch breiter, jedoch verkniff er sich einen weiteren Kommentar.
Eine kurze Weile sah er mir einfach beim Kauen zu. Während sich mein Magen langsam beruhigte, dachte ich über den gestrigen Abend nach.

Verdammt, hatte ich tatsächlich mit Marios Kumpel geflirtet? Langsam erinnerte ich mich nämlich an einige Wortfetzen.
Oh Gott.", rutschte es mir raus, Mario sah mich fragend an. „Kann es sein...dass ich ein wenig mit Marco geflirtet hab?", wollte ich mich vergewissern. Kurz meinte ich einen kleinen Schatten über Marios Gesicht huschen zu sehen, aber dann hob er bloß abschätzig die Augenbrauen. „Ein wenig? Das ist ein wenig untertrieben, würde ich sagen." 

Wiedererwarten musste ich kichern.

„Hast du dich etwa wegen mir fremdgeschämt?" - „Ehrlich gesagt wusste ich nicht, wegen wem von euch beiden ich mich mehr schämen sollte." Immer noch kichernd setzte ich einen Dackelblick auf. „Verzeihst du mir?" Mario lachte und stichelte augenzwinkernd: „Nur, weil du so süß aussiehst mit der verlaufenden Schminke. Wie ein kleiner Panda." - „Gar nicht wahr!", wehrte ich mich eingeschnappt, sprang aber schnell vom Bett auf, um in den Spiegel zu schauen.

Verdammt, er hatte recht, meine Schminke war verlaufen und passend dazu waren meine Haare ein reines Durcheinander. Und so hatte ich die ganze Zeit ausgesehen?
Kein Wunder, dass sich Mario, seitdem ich aufgewacht war, über mich lustig machte.

Maybe tomorrow (Mario Götze)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt