Acht Wochen später.
Die Zeit war vorbei gerast. Ehrlich. Und dabei hatte ich nicht viel besonderes erlebt. Hauptsächlich habe ich gearbeitet, meinen Bachelor offiziell abgeschlossen und angefangen an den Bewerbungen zu arbeiten.
Ich konnte mich zwar erst für das nächste Wintersemester bewerben, aber die Zeit bis dahin musste ich ja auch gut füllen. Mit Praktika oder so. Am liebsten wäre ich ja direkt wieder zu Xenia nach Barcelona geflogen. Aber von welchem Geld?
Mehr als ein paar Tage über Halloween waren leider nicht drin gewesen. Auch wenn diese ehrlich wieder richtig gut waren. Und dieses Mal war der Abschied auch nicht so schwer gefallen. Xenia wollte für ein Praktikum nach München kommen. Mit Liz und Luisas Hilfe hatte ich ihr auch ein WG-Zimmer organisiert. Und jetzt würde sie hier bleiben! Den ganzen Dezember-die Weihnachtsfeiertage ausgenommen- und mehr als die Hälfte des Januars. Am liebsten hätte ich ihr ja das Zimmer von Rebecca gegeben, die sowieso die meiste Zeit über bei Liam herumhing. Aber da hatte meine Mutter eingegriffen. Also gut, dann eben so. Xenia würde so zwar etwas zentraler wohnen als wir aber das konnte ja nur Vorteile haben.Jetzt war ich am Flughafen auf dem Weg zu ihrem Gate, um sie abzuholen. Es war Freitagnachmittag, kalt und regnerisch. Xenia musste sich wohl ziemlich umstellen. Die Arme. Ich hatte ihr sogar ein kleines "WILLKOMMEN X!" Schild gebastelt und trug das jetzt mit mir herum. Endlich erreichte ich das Gate. Noch keine Leute in Sicht. Ich war so aufgeregt und voller Vorfreude- schließlich hatte ich durchgesetzt, dass Xenia wenigstens bis Sonntag bei uns wohnen durfte bis sie ihr Zimmer beziehen konnte. Sie hätte es so oder so bei mir verbracht, sie kannte schließlich noch niemanden sonst hier.
Auf einmal kam jemand kreischend auf mich zugelaufen. Ich erschrak, musste dann aber auch lachen! Xenia kam beladen mit einem großen Rucksack und einen riesigen Koffer hinter sich herziehend auf mich zu. "Helena, ich bin so froh, dich zu sehen!", rief sie so laut, dass sich einige Leute zu uns umdrehten.
"Ich erst!", antwortete ich und umarmte sie.
"Danke fürs Abholen, ehrlich! Gott, ich bin so aufgeregt!"
"Verstehe ich! Wie war der Flug?"
"Alles super! Ich freue mich so, alle deine Freunde endlich kennenzulernen! Gibt's irgendetwas neues?", fragte sie sofort, als wir uns auf dem Weg zu meinem Auto machten."Melina hat ihr Baby bekommen, du wirst sie morgen auch sehen. Leonie ist wirklich total süß", berichtete ich. "Luisa und Erik sind jetzt offiziell wieder zusammen, meine Schwester und Liam kleben weiterhin aneinander."
"Oh, ich bin so gespannt! Und an der Noel Front?"
Ich seufzte nur statt zu antworten. Es war wieder einmal kompliziert. Der Vorfall mit Behati hatte uns noch weiter voneinander getrennt. Und jeder meiner Versuche das zu ändern war gnadenlos gescheitert.
"So schlimm, ja?"Ich zuckte nur die Schultern. Xenia schloss ihr Handy an und wir hörten unsere liebsten spanischen Songs, während wir zu mir nachhause fuhren. Sie erzählte von ihrer Arbeit, ihrer Familie und Parties auf denen sie gewesen war. Außerdem gab sie mir Updates darüber, was welcher unserer gemeinsamen Freunde aus Barcelona jetzt so machte. Dann kamen wir endlich bei meiner Wohnung an. Mom war sogar noch kurz da, um Xenia begrüßen zu können.
"Hi Xenia, ich bin Elisa, schön, dass ich dich endlich kennenlernen! Helena hat so viel von dir erzählt", stellte sie sich vor.
"Ja, ebenso! Ich freue mich auch endlich alle hier zu treffen. Danke auch, dass ich bis Sonntag hier wohnen darf."
"Gar kein Problem, ehrlich. So, Mädels, ich muss jetzt aber los. Euch einen schönen Abend. Vergesst nicht, dass wir morgen zum Abendessen bei Martin und Liam eingeladen sind."
"Nein natürlich nicht. Mit wem triffst du dich?", fragte ich."Nur mit ein paar Freundinnen. Bis morgen dann."
Damit war meine Mom weg und Xenia und ich hatten die Wohnung für uns. Ich schlug vor, ein Restaurant in der Nähe auszusuchen und dort Abendessen zu gehen. "Wollen wir nachher auch feiern gehen?"
"Von mir aus gerne. Bist du nicht müde?"
"Ach quatsch, ich würde noch 20 Minuten schlafen und dann bin ich fit."
"Aber dann würde ich das Essen gehen auf Sonntag verschieben und jetzt nicht so viel essen."
"Das stimmt. Sollen wir irgendetwas bestellen?"
Ich nickte, zeigte Xenia mein Zimmer und suchte dann meinen liebsten Lieferservice heraus und ließ meine Freundin die Wahl treffen.
DU LIEST GERADE
Zehntausend Gründe Dich Zu Hassen
Roman pour AdolescentsHelena hasst Noel. Noel hasst Helena. So war das schon immer. Doch bisher konnten sie sich immer noch ganz gut aus dem Weg gehen. Blöd nur, dass ihre Eltern befreundet sind und dazu noch die Mutter von Helenas bester Freundin und Noels Vater heirat...