Ich wachte früh auf und mein Blick fiel als erstes auf Taddl. Er saß schlafend in der Nähe meiner Füße und auch Ardy schlief noch. Ich setzte mich auf und starrte auf Alex. Er hatte sich kein Stück bewegt bis jetzt. Und dann kam mir alles wieder ein. Das Gespräch mit Taddl, der Traum, die Kopfschmerzen. Alles war wirklich passiert. Es kam mir erst vor, wie ein Traum im Traum. Aber gut, jetzt haben wir auch das geklärt.
Ich nahm Alex' Hand wieder und sprach leise zu Gott.
"Du...brauchst nicht beten, es geht mir gut.. Ich darf nicht sterben, schließlich haben.... wir Jeremy ein Versprechen gegeben", sagte eine schwache bekannte Stimme, während der Druck meiner Hand erwidert wurde. Ich schaute in Alex' Gesicht und schwache grüne Augen schauten mich ermunternd an. Ich konnte mich nicht zurückhalten und fiel ihm einfach um den Hals. Auch den Tränen ließ ich freien Lauf. Mein bester Freund lachte leicht und erwiderte meine Umarmung. Ich schluchzte unverständliche Worte und war einfach nur froh, dass er mich nicht verlassen hatte.
In der Zwischenzeit waren auch Ardy und Taddl aufgewacht und ich fragte mich langsam, was Alex mit diesem Versprechen an Jeremy gemeint hatte. "Jeremy hat uns nach der Auswahl unseres Teams gefragt beziehungsweise gebeten, auf dich aufzupassen. Wir gaben ihm unser Versprechen, dich mit unserem Leben zu beschützen.", erklärte Ardy, während er unser Lager zusammen packte. Wir nahmen uns etwas zu Essen aus dem Rucksack und aßen es.Als wir damit fertig waren, gingen wir aus der Höhle und gingen in Richtung Berlin.
Es dauerte eine Weile, bis wir aus der Wüste rausgekommen waren. Aber danach kam Regenwald. Das hieß, wir mussten gegen Schlangen und auch Krokodile ankämpfen, die Ardy und ich nicht mit Zauberei überwältigen konnten. Im Endeffekt waren wir ziemlich schnell aus diesem Gebiet raus und liefen weiter auf die rauchenden Gebäude zu. Es war ein Vorort der ehemaligen Hauptstadt und war komplett niedergebrannt. Wir gingen weiter, bis wir am Alexanderplatz ankamen.Seltsamerweise begegneten uns keine Zombies, doch das sollte sich schnell ändern. Gerade als wir einen Blick auf das Alexa warfen, sah ich davor eine riesige Meute voller Infizierter stehen. Bekannte Stimmen riefen Schimpfwörter und schmissen Sachen aus dem Fenster. Anscheinend musste ich wieder meine Fähigkeiten unter Beweis stellen. Also baute ich ein Kraftfeld zwischen meinen Händen auf und schleuderte es in Richtung der Gruppe, wo es in Form einer Explosion verschwand. Taddl und Ardy übernahmen den Rest, während ich Alex beim Klettern den Rücken frei hielt. Als wir oben ankamen, ruhte Alex sich erstmal aus und ich unterstützte meine Kameraden. Pfeil und Bogen waren meine liebste Waffe, ich konnte am besten damit umgehen. Natürlich besiegten wir diese Wesen und töteten jedes einzelne. Die Jungs kletterten zu uns und wir ruhten uns ein wenig aus.
Während sie auf den Bänken saßen, erkundete ich derweil die Umgebung. Meine Begleiter oder Beschützer oder wie auch immer man sie nennen will, kamen mir natürlich auch nach und zusammen stießen wir auf Menschen. Die ich unter anderem von meinem Bruder kannte. Sie hielten zwar erst ihre Messer in unsere Richtung, aber schon kurze Zeit darauf sahen sie ein, dass wir keine Zombies waren. Ich stürmte auf sie und sprang den ersten an. "Flo! Frodo, Max, Sola! Was macht ihr denn hier, ihr lebt!" Ich fing wieder fast an zu weinen, so sehr freute ich mich. Aber meinen vermissten, wiedergefundenen Freunden ging es genauso. Ich erkannte, wie sie um ihre Fassung ringten und mich anstarrten. Ich stellte ihnen Alex, Ardy und Taddl vor und sie verstanden sich auf Anhieb. Sie hatten sich mit den anderen Überlebenden von Berlin zusammengeschlossen und es stellte sich heraus, dass sie den Vorort niedergebrannt hatten, an dem wir vorbeikamen. Schließlich bestanden Flo und Sola darauf, dass wir bei ihnen blieben. Also verbrachten wir die Nacht im Einkaufszentrum.
Ich erwachte mitten in der Nacht und sah, dass alle anderen noch schliefen. Außer Taddl. Ich konnte ihn jedoch nirgendwo sehen. Er lag nicht mehr dort, wo er sich niedergelassen hatte. Und dann merkte ich, dass noch etwas fehlte. Ich schaute mich um und sah, dass die Tür zum Dach offen war. Also stand ich auf und ging über die Leiter auf das Dach. Im Mondlicht erkannte ich Taddls Silhouette und ging in seine Richtung. Ich setzte mich neben ihn und liess meine Beine - genauso wie er - am Rand des Gebäudes baumeln. Auf seiner anderen Seite stand der vermisste Gegenstand. Er hatte also sozusagen meine Kiste entführt. Aber warum?
"Was machst du alleine hier draussen?" Er schaute mich an und ich sah seine geröteten Augen im Dämmerlicht. "Naja..Heut vor zehn Jahren war mein Bruder gestorben. Autounfall.. Deshalb hatte ich auch deine Kiste genommen. Du sahst so..glücklich aus, als du mir von deiner Familie und deinen Eltern beziehungsweise deinem Bruder erzählt hattest. Da ist mir aufgefallen, dass sie mir einfach fehlen..meine Familie, meine ich." Ich nahm ihn in meine Arme und strich ihm über den Kopf. Mein Blick fiel dadurch in die Truhe und auf ein kleines Beutelchen. "Du hattest mich doch mal nach meinem damaligen Freund gefragt, richtig? Schau mal..." Ich ließ ihn los und er schaute mich verwirrt an. Dann lehnte ich mich zur Truhe und ergriff das Beutelchen. Ich machte es auf und holte Bilder und ein Kettchen raus. Taddl schaute sich die Fotos genau an und auch die Kette betrachtete er. Ich bemerkte nicht, dass er mich musterte, als ich die Gegend betrachtete. "S...Storm?" ich schaute ihn an und er übergab mir die Fotos. "Schau sie dir ganz genau an. Fällt dir irgendwas auf?"
Ich wusste zwar nicht, warum, aber ich tat, was er mir gesagt hatte und schaute mir die Bilder an. Es waren welche von dem Tag, an dem sie mich und ihn auseinandergerissen hatten.. Auf den Fotos waren ich und mein geliebter...Taddl? Wir hatten die Fotos mit dem Polaroidfotoapparat aufgenommen und sie waren noch gut erhalten. Ich schaute meinen Gegenüber an und schaute zurück auf ein Bild. Sie sahen sich verdammt ähnlich und hießen gleich. Hatten die gleichen Augen und das gleiche Tattoo am Unterarm.. So viel Zufall gab es nicht auf einmal!
Ich beobachtete ihn, als er verträumt meine Kette musterte. "Ehm..Taddl? Was machst du da?" Er schaute mich an und übergab mir das Kettchen. Dann zog er eine Kette von seinem Hals und zeigte sie mir. "Das...ist unmöglich!" Dieser Anhänger...es war der gleiche wie meiner. Und diese Zeichen haben nur ich und mein ehemaliger Freund gehabt. Konnte es wirklich sein, dass...ich meinen vermissten Geliebten wiedergefunden hab?
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[ABGESCHLOSSEN] Fight, Love, Apocalypse. ~Taddl FF~
FanfictionDie Kampfelite der Übernatürlichen. Sie war dafür da, um die Menschen zu beschützen. Egal, vor was. Und jedes Jahrzehnt werden neue Auszubildende rausgesucht. Er ist unter ihnen. Taddl. Er fährt mit ins Trainingslager. Und dann, dann sieht er sie...