Dieser One Shot ist für ein Weihnachtswichteln von der tollen xpaper_heart, die diesen One Shot auch in ihrem Buch vorkommen lässt.
Gewidmet ist diese Geschichte drei Personen:
Homebodyathome, für die diese Geschichte von Anfang an bestimmt war.
LittleMissSwyles, die mir eine wunderbare Geschichte geschrieben hat.
Und Kuro, die hier leider nicht zu finden ist, mir aber immer geholfen hat. (Besonders meiner Motivation.)
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I don't want a lot for Christmas,
there's just one thing I need,
I don't care about those presents
underneath the christmas tree.
I just want you for my own,
more than you could ever know,
make my wish come true,
you know that all I want for christmas is you.
Michael Bublés angenehme Stimme klingt in meinem Auto, während ich mehr oder weniger konzentriert über die Autobahn fahre. All I want for christmas is you – dass ich nicht lache. Zu Weihnachten wünsche ich mir erstmal eine heile Familie und ein neues Auto, dann erst kann ich Mr Perfect gebrauchen.
Seufzend drehe ich das Radio leiser und versuche, dem Verkehr zu folgen. Ich hätte nicht über Nacht fahren sollen, schon gar nicht nach einem langen Arbeitstag. Aber das Verlangen, meine Schwestern so schnell wie möglich zu sehen, hat mich angetrieben. Also bin ich ins Auto gestiegen und fahre jetzt von Montréal in Kanada nach New York City zu meiner älteren Schwester Léonore. Während ich schon den Großteil der Strecke mit Müdigkeit zu kämpfen habe und ich versuche, mich zu konzentrieren, sitzt meine jüngere Schwester Lore gerade gemütlich im Flugzeug aus London. Sie hat aber auch im Gegensatz zu mir keine Flugangst und kann das ohne Probleme machen. Allein schon bei dem Gedanken an die Höhe in der sich so ein Flugzeug befindet wird mir schlecht.
Die Müdigkeit ist unaufhaltsam und ich zwinge mich, weiterhin die Augen geöffnet zu halten. Noch drei Stunden und dann habe ich es geschafft! Dann kann ich mich in das kuschelig, weiche Bett von Léonore werfen und ausschlafen. Mit dem Gedanken an ein Bett werde ich immer träger und muss gähnen. Auch mein Auto scheint müder zu werden, denn ich werde immer langsamer. Stirnrunzelnd werfe ich einen Blick auf die Anzeigen meines Autos. Sowohl Sprit, als auch Kühlwasser scheinen in Ordnung. Trotzdem rolle ich immer langsamer und auch der Motor fängt an, stärker zu stottern als sonst. Mist! Ein Blick aus dem Rückspiegel lässt mich nochmals laut aufstöhnen. Hinter mir fahren die Autos alle dicht auf und machen Lichthupen. Als dann auch noch ungeduldige Hupgeräusche in mein Ohr dringen, mache ich mich klein und versuche mich, so gut wie möglich hinter meinem Lenkrad zu verstecken. Da sich das Problem nicht von selber löst, fahre ich schließlich, den Blinker setzend, an den Rand, um mir den Schaden erstmal anzuschauen. Dabei vergesse ich leider, dass ich mich bei Autos gerade so gut auskenne, dass es für vorwärts und rückwärts fahren reicht. Deshalb stehe ich dann auch ziemlich ratlos vor der geöffneten Motorhaube. Irgendetwas ist kaputt, das kann ich deutlich an dem rauchenden Motor erkennen, aber was? Nachdenklich blicke ich in den aufsteigenden Rauch, dann entschließe ich mich, einen Abschleppdienst zu rufen. Etwas Besseres könnte ich sowieso nicht machen.
Gerade möchte ich mein Handy in dem Chaos auf meinem Beifahrersitz suchen, da hält ein dunkelgrauer Wagen hinter meinem Auto. Der junge Mann, der da aussteigt ist groß und schlank, sein Gesicht kann ich jedoch auf diese Entfernung und bei der Dunkelheit nicht erkennen. Blinzelnd blicke ich in die grellen Scheinwerfer des Wagens und bemerke, dass der Fahrer auf mich zukommt.
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All I want for Christmas is You
Short StoryWas ein kaputtes Auto, ein leerer Handyakku und ein dummer Zufall alles ausmachen können... Ein One Shot, der während eines Weihnachtswichtelns entstanden ist.