Es waren bereits vier Jahre vergangen, nachdem Baekhyun wieder zurückgekehrt war.
Er lebte sein Leben einfach und ruhig, es war fast schon eine Qual. Jeden Tag entweder lernen und später arbeiten, nach Hause kommen entweder zu einer Mutter, die schon Essen gekocht hatte oder zu einer leeren, kleinen Wohnung, wo er selbst kochen musste.
Baekhyun hasste es, er hasste jeden Augenblick, den er in dieser Welt leben musste.
Er hatte akzeptiert, dass er Chanyeol nie wieder sehen würde; das hieß aber nicht, dass sein Herz geheilt war. Er vermisste ihn, er vermisste den König so schrecklich, dass es schmerzte. Und jedesmal, wenn er sich bewusst wurde, dass er nichts dagegen tun konnte, schmerzte es nur noch mehr.Vier Jahre waren vergangen. Vier ganze Jahre. Chanyeol war bereits tot. Allein an dem Tag seiner Wiederkehr in diese Welt, an dem Baekhyun noch Stunden vor dem See saß, war Chanyeol längst ein Jahr gealtert.
Und nun vier Jahre später ist er mit Sicherheit schon seit Jahrtausenden tot.
Baekhyun wollte nicht daran denken, doch schlich sich die andere Welt immer wieder in seine Gedanken und er lag lange wach, bis ihn die Müdigkeit irgendwann mit sich in tiefe, leere Schwärze zog. Nicht einmal in seinen Träumen war es Baekhyun gegönnt, mit seinem Liebsten zusammen zu sein.
Der junge Mann seufzte als er aus dem Fenster des Buses schaute und die hell erleuchteten, dekorierten Straßen Seouls an seinen Augen vorbezogen.
Es war Weihnachten, und hier saß Baekhyun nun. Auf dem Weg nach Hause von der Arbeit. Er hatte niemanden zum Feiern, also blieb er zu Weihnachten allein. Er hatte sich nicht die Mühe gemacht, seine Wohnung zu dekorieren, geschweige denn einen Weihnachtsbaum aufzustellen. Er hatte Geschenke gekauft, und seine Familie würde diese auch bekommen, aber sonst war nichts weihnachtlich an seiner Wohnung.
Die Durchsage kam und Baekhyun sah kurz nach vorne, bevor er aufstand und ausstieg. Die Türen schlossen sich hinter ihm und der Bus fuhr laut brummend weiter, als der Gestank des Abgases Baekhyuns Nase erreichte.
"Ekelhaft", nuschelte Baekhyun und lief los. Es waren nur fünf Minuten, die Baekhyun brauchte, bevor er ankam. Er fummelte an seiner Jacke herum, bis er seinen Schlüssel hatte, und schloss die Tür auf, bevor er hineintrat und zu den Briefkästen lief. Er schloss seinen auf und holte die Briefe heraus. Normalerweise würde er sie bereits öffnen, doch wartete er dieses Mal, bis er Zuhause war. Mit flotten, leisen Schritten ging Baekhyun zum Fahrstuhl und drückte den Knopf, weswegen nur wenige Sekunden später die Türen aufgingen und er hineintrat, den Knopf für die 11. Etage drückend.
Er starrte an die Metalltüren, bis das allzu bekannte Geräusch erklang und sich die Türen öffneten. Er trat heraus und ging zu seiner Wohnung, die Tür aufschließend, und verschwand dann hinein.
Dunkelheit und Kälte begrüßten ihn und er seufzte leise. Er ging in die Küche und füllte sich ein Glas mit Wasser, bevor er sich den Briefen zuwendete.
"Rechnung... Werbung... Rotz, Rotz, noch mehr Rotz", seufzte er und schmiss die Briefe auf den Tisch, bis er den letzten in der Hand hielt.
"Kein Absender", murmelte der junge Mann und drehte den pastellpinken Brief.
Öffne mich., stand auf einer Seite; Baekhyun öffnete den Brief. Darin befand sich eine weiße Karte. Er holte diese hervor und öffnete sie. Ein schönes Kinderbild sprang ihm entgegen und er lächelte leicht, als er sich die Figur anschaute."Papa...?"
Baekhyun hob eine Augenbraue und sah auf die nächste Seite.
Geh zur XXXXXX-Str. und finde mich, sobald du das liest."Eine Schnitzeljagd?"
Baekhyun sah auf die Uhr und nahm seine Schlüssel. Irgendwas in ihm wurde neugierig, so neugierig, dass er direkt aus der Wohnung rannte und die Straße suchte. Er sah sich um, bis er erneut einen rosanen Brief sah. Diesen nahm er und öffnete ihn.
DU LIEST GERADE
[Ger] Born In The Light Of The Moon 「BaekYeol」
Fanfiction[EXO | AU] Wie eigentlich fast jede Mutter erzählt auch Byun Baek Hyuns Mutter Märchengeschichten, um ihre Kinder zu unterhalten. Baekhyun glaubt schon lange nicht daran und stöhnt jedesmal genervt auf, sobald seine Mutter anfängt, seinem jüngeren...