Es dauert nicht lange und sie kommt mit Kleidung wieder und wickelt mich in ein Handtuch.
"Ich bin kein Kind mehr, weißt du?"
"Ja, aber du bist kaputt, ich lasse dich so sicher nicht alleine." sie hilft mir weiter, föhnt mir die Haare und bringt mich dann runter, wo sie mich in eine dicke Jacke und Hausschuhe zwingt.
"Ich möchte nicht auf die Straße."
"Du brauchst frische Luft. Hast du dich überhaupt ein kleines bisschen darüber informiert? Du musst deinen Körper mit Endorphine überhäufen, damit er kämpfen kann, klar? Also werden wir jetzt schön spazieren gehen. Du musst essen und eigentlich sollten wir Tennis spielen gehen, aber dafür bist du schon viel zu schwach, du Idiotin."
"Weißt du, wenn du mich so anschnauzt, fühle ich mich auch nicht besser. Eigentlich solltest du lieb zu mir sein." meine ich ein wenig niedergeschlagen und folge ihr nach draußen. Ohne es zugeben zu wollen, fühlt sich die frische Luft wirklich sehr gut an.
Hannah hakt sich bei mir unter und geht langsam mit mir vorran.
"Ich bin wirklich stolz auf dich, dass du das versuchst. Und ich bin überzeugt, dass du das schaffst. Denke nicht, dass ich sauer auf dich bin, weil ich dich so behandelt habe gerade, ich mache mir nur Sorgen, das verstehst du, oder?" sie sieht mich lächelnd an und fährt mit dem Daumen über meinen zitternden Unterarm.
"Ja, das verstehe ich und ich bin dir dankbar. Vielleicht wäre ich ja doch verreckt und das wäre nicht sehr cool gewesen."
"Könntest du bitte nicht sowas dummes reden? Sag mir, worauf hast du Lust? Pizza, Pasta, Sushi, Suppe, ich lade dich überall ein. Sogar zu McDonald's, wenn es sein muss." schon der Gedanke an Essen lässt mich würgen.
"Ehrlich gesagt habe ich gar keinen Hunger. Bring mich auf den Geschmack, such du dir was aus."
"Dann gehen wir am besten in das Restaurant, wo du Hühnersuppe bekommst. Das kann dein Körper gut gebrauchen." wir laufen eine Weile, bis wir mitten durch die Stadt wandern. Hoffentlich sehe ich Zayn nicht. Ich will ihn auf keinem Fall gegenübertreten müssen.
Ich spüre jetzt schon, dass sich neue Schweißperlen auf meiner Stirn bilden. Werde ich so überhaupt in ein Restaurant gelassen? Die müssen doch sonst was denken.
Wir kommen an und lassen uns einen Tisch geben, wo Hannah mir dann Hühnersuppe und einen Fruchtdrink bestellt. Beides schmeckt mir nicht, aber ich esse und trinke es trotzdem. Ich spüre jedenfalls, wie mein Körper das zu schätzen weiß.
"Eigentlich bin ich doch froh dass du gekommen bist." gebe ich zu und schaue zum Kellner.
"Das weiß ich doch. Bist du fertig? Dann gehen wir jetzt in den Park." da ich weiß, dass ich es nicht schaffen würde, sie umzustimmen, nicke ich einfach, ziehe mir schon mal meine Jacke an und blicke auf meine Latschen. Das sieht zwar total bescheuert aus, aber was soll ich machen.
Hannah bezahlt und geht dann mit mir nach draußen.
"Willst du nicht mit mir über Zayn reden?" fragt sie, während wir uns am Ententeich auf eine Bank setzen.
"Eigentlich nicht. Am liebsten würde ich ihn genau wie die Drogen einfach nur vergessen."
"Warum denn jetzt schon wieder." da fällt mir ein, dass ich ihr von dem Gespräch nach dem Telefonat mit ihr noch gar nicht erzhählt habe.
"Als Zayn nach Hause kam, war er immer noch scheiße. Also habe ich ihn angeschrien. Er hat mich die ganze Zeit über nur angesehen und nichts erwidert. Und dann sagte er einfach nur, dass ich gehen soll. Also habe ich gesagt, dass ich gehen werde, ich ihn aber nicht mehr wiedersehen will. Und ich hoffe er hat das für immer daraus verstanden. Ich komme damit nicht klar und es war mir auch echt zu blöd." ich lehne mich mit starken Kopfschmerzen gegen ihre Schulter und fürchte, dass das denken an ihn mich noch schlechter fühlen lässt.
"Ich würde so gerne wissen, was mit ihm los ist. Aber dass du ihn auf ewig von dir verbannst, das kann ich ehrlich gesagt nicht glauben Blake. Und ich denke auch nicht, dass das das richtige ist. Ich glaube nämlich, dass du durch ihn erst wieder richtig belebt warst."
"Das einzige was mich belebt hat, waren die Drogen."
"Hör auf mit den Drogen Blake! Es ist vorüber, also benutze nie wieder das Wort Drogen, ist das klar ?" ich nicke und schließe nur noch die Augen. Schlafen wäre jetzt genau das richtige.
"Hey, schön wach bleiben, ich hab nicht die Kraft dich bis nach Haus zu tragen."
"Ich halte doch nur die Augen geschlossen, ich habe Kopfschmerzen und das Gefühl, gleich kotzen zu müssen. Das Essen ist völlig umsonst in meinem Magen."
"Hab mal ein bisschen Vertrauen in dir." wir sitzen eine ganze Weile dort, bis mich die Müdigkeit wirklich überkommt und sie mich endlich nach Hause bringt.
"Ich werde bei dir schlafen. Und morgen gehen wir schön einkaufen, ok?" meint sie und schließt die Vorhänge in meinem Zimmer. Ich derweil ziehe mir bequeme Sachen an und lege mich ins Bett.
"Aber du kannst vergessen, dass ich bei dir schwitzenden Elend schlafe. Ich nehme das andere Bett. Und jetzt schlaf gut." sie lächelt mir zu und verschwindet. Ich bin ihr wirklich sehr dankbar. Alleine sein macht nichts besser. Ich sollte mich auf das alles einlassen. Hilfe ist gut und nicht erniedrigend. Ich kann mich auf Hannah verlassen. Hoffentlich bleibt das für immer.
Sobald ich gemütlich liege, spüre ich das flaue Gefühl im Magen. Und den schnellen Herzschlag. Doch kommt der wirklich von meiner Situation gerade? Oder verspürt mein Herz einfach nur das vermissen nach Zayn, wo mein Gehirn nicht mitspielt? War ich in Zayn verliebt? Ich bin mir über mich selbst nicht im klaren. Ich habe vergessen was bestimmte Gefühle bedeuten. Und ich habe die ganzen letzten Tage einfach meine Gefühle ignoriert. Ich war so gebrochen, dass ich nicht mal an ihn gedacht habe. Doch jetzt wo sich mein Kopf wieder etwas wohler fühlt und wieder freien Lauf für Gedanken hat, fällt mir auf, wie es wirklich ist.
Ich vermisse ihn. Und ich kann nicht glauben, dass ich die Freundschaft wirklich für immer aufgegeben habe. Wahrscheinlich liegt das daran, dass es gelogen ist. Ich weiß, dass ich sofort in seine Arme fallen würde, wenn er sich bei mir für sein Verhalten entschuldigen würde. Aber ich weiß dass es nicht passieren wird und ich sehe es auch nicht ein, ihn sofort zu vergeben. Wenn er Bedauern und Vertrauen zeigt, dann bin ich mir sicher, dass ich ihm verzeihe.
Ich muss erfahren, weshalb er so ist wie er ist. Und genau das ist der Grund, weshalb es nicht für immer bedeutet. In gewisser Weise sind wir irgendwie miteinander verbunden.
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Connected - Teil 1 ||Zayn Malik ff
FanfictionBlake leidet an einer Angststörung und nimmt Drogen verschiedener Art. Sie kennt niemanden und will niemanden kennen. Doch dann kommt sie in Kontakt mit Zayn und geht, um ihn zu vergessen, wieder in Diskos, wo sie Hannah kennenlernt, in der sie eine...