-10 Jahre später-
„Los Noah, aufstehen." Ein winziges Lächeln bildete sich auf meinem Gesicht, während ich sanft über die Haare meines 9-Jährigen Sohn strich. „Heute noch Schule, dann ist Wochenende."
„Ich will nicht, Mum." Er stöhnte auf, dann drehte er sich langsam auf die andere Seite." Leise lachte ich. „Komm kleiner."
Nur noch heute. „Ts." Währenddessen bereitete ich das Frühstück vor. Als der Blondschopf dann schließlich aus dem Bad kam, hatte ich schon sein Pausenbrot fertig, außerdem war Frühstück auf dem Tisch, was er sich schnell in den Mund stopfte.
„Danke Mum." Er drückte mir noch kurz einen Schmatzer auf die Wange, und dann ging er, nicht ohne seinen Rucksack geschultert zu haben.
Mit einem leichten Lächeln ging sah ich ihm nach.
In den letzten 10 Jahren hatte sich eine Menge verändert.
Nach einiger Weile war ich sesshaft in San Francisco geworden, als ich herausgefunden hatte, dass ich schwanger war.
Durch Gelegenheitsjobs und singen hatte ich mir das Geld für eine Wohnung finanziert. Daraufhin hatte ich nach einem festen Job geschaut. Es war nicht leicht, nein. Immerhin, wer wollte schon eine Frau, die schwanger war und noch nie in ihrem Leben richtig gearbeitet hatte? Irgendwann bekam ich eine Stelle. Ich erarbeitete mir dort meinen Platz und dort war ich heute noch.
Immer wieder sah ich Niall und auch die anderen im Fernsehen, Zeitschriften und so weiter.
Ich wusste nicht, was mich zu dieser Erkenntnis brachte, aber er sah glücklicher aus.
Ein oder zwei Mal in dieser Zeit hatte er vielleicht eine Freundin gehabt.
Auch, wenn ich ein Kind hatte, was von ihm war, gönnte ich es ihm vom ganzen Herzen. Ich hatte es damals ernst gemeint. Wenigstens einer sollte glücklich sein.
Vielleicht, ganz vielleicht, waren inzwischen wir beide auch glücklich, ich wusste es nicht. Vielleicht würde ich ihn irgendwann sogar wiedersehen, aber wer wusste das schon.
Ich schulterte meine Gitarre.
Es hatte sich vieles geändert in dieser Zeit, doch eines änderte sich nie.
Momentan war es in unserem Café so, dass wir mindestens an einem Tag in der Woche auch einfach so abends zusammensaßen, Spaß hatten, lachten und sangen.
Mein Sohn ging nach der Schule immer in das Café und machte dort seine Hausaufgaben, und verbrachte dort seinen Tag.
So war es immer. Außer er entschied, sich mit Freunden zu treffen.
In gewisser Weise machte er alles, was ich früher nicht machen konnte. Aber ich wollte es auch nicht anders.
Das wichtigste für mich war, dass mein Sohn glücklich war, und momentan war er das augenscheinlich.
Und so gehörte das wohl auch.
Ich wollte nicht einen traurigen Jungen, dem es am Ende genauso wie auch mir ging.
Als ich in dem Café ankam, wurde ich auch schon von allen meinen Kollegen begrüßt.
„Hey." , lächelte ich.
„Hey." sagten sie.
Ich fühlte mich wohl unter ihnen.
Ich ging in den Personalbereich um dort meine Sachen abzustellen und gleichzeitig auch, um mich umzuziehen.
Es war ein ganz normaler Tag wie jeder andere.
Dachte ich zumindest.
Irgendwann kam dann Noah her ins Café, er setzte sich an einen Tisch, Kim, eine Freundin, brachte ihm sein Mittagessen. Ich würde es nachher bezahlen, außer irgendjemand anderes fühlte sich erneut dazu gezwungen, das zu machen.
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This is what it takes
Historia Corta„Niall. Es war schön, diesen Abend mit dir zu verbringen, aber ich glaube nicht, dass wir uns irgendwann wiedersehen. Frühstücke meinetwegen noch hier, wenn du aufwachst, und wir werden uns danach nicht mehr sehen. Ich gehe jetzt in die Schule. Mac...