,,Wieso sollte sie weg sein?", fragte Lee verblüfft und eilte näher zu ihr hin. ,,Vielleicht ist sie ja nicht am schlafen, sondern irgendwo im Haus. Habt ihr einen Keller? Vielleicht ist sie ja im Keller." Corey schüttelte energisch den Kopf, während sie sich frustriert über ihr Haar strich. ,,Zu dieser späten Stunde? Das macht keinen Sinn, nein." Mit eiligen Schritten lief sie hinüber zum Lichtschalter und ließ das Licht das Wohnzimmer erleuchten, indem sie den Schalter anknipste.
,,Es gibt bestimmt einen ganz logischen Grund, wieso sie nicht da ist." ,versuchte sie der Blondschopf nun zu beruhigen, doch das Mädchen ignorierte ihn. ,,Mom? MOM?" Sie begann mit langsam ansteigender Panik durch das Wohnzimmer zu laufen, dabei stolperte sie fast wieder über den Teppich auf den Boden. ,,Mom, ich bin's! Corey!" ,schrie sie, ihre Hände zu einem Trichter um ihren Mund geschlossen.
Für Corey gab es keinen logisch Grund, wieso ihre Mutter nicht Zuhause sein würde. Sie konnte nicht irgendwo anders im Haus sein, sonst wäre sie schon längst bei dem Klang ihrer Stimme zu ihr geeilt. Was ist, wenn ihr etwas zugestoßen ist? Corey lief ein kalten Schauer den Rücken hinab, sie mochte garnicht daran denken. Jetzt wo sie doch wieder bei sich Zuhause war, da wollte sie ihre Mutter gegenüber stehen und nicht in einem verlassenen Haus nach ihr rufen und keine Antwort bekommen.
,,Was ist denn hier los?" ,wollte plötzlich eine verwirrte Stimme an der Haustür wissen. Mit einem Satz wirbelte Corey herum , ein Funke Hoffnung erleuchtete das Herz in ihrer Brust, doch es wurde genauso schnell wieder zerstört, als sie ihrem besten Freund gegenüber stand. ,,Alex, meine Mom, sie ist nicht hier." Ihr Helfer runzelte die Stirn und schloss die Tür hinter sich. ,,Was soll das heißen? Sie ist nicht in ihrem Bett?"
,,Nein eben nicht, als ich die Tür zu ihrem Schlafzimmer öffnete, war das Bett unbenutzt und alles war still im Raum." ,erklärte die zweite Auserwählte, schlang ihre Arme um ihren Körper, als wäre ihr kalt. ,,Und als ich nach ihr rief kam auch keine Antwort. Alex, da stimmt etwas nicht." Sie trat näher zu ihn, wobei er ein unbemerktes Stückchen zurückwich. ,,Könnte es sein, dass die Schatten sie vielleicht..gefangen genommen haben?" ,hauchte sie entsetzt und ihre Augen wurden starr vor Entsetzten.
,,Jetzt mal nicht gleich den Teufel an die Wand." Alex verdrehte die Augen und lief an ihr vorbei. ,,Vielleicht ist sie auch nur unterwegs oder so. Warum legen wir un nicht erstmal hin und gehen schlafen? Wenn sie morgen dann immernoch nicht zurück ist, dann gehen wir sie suchen." Seinen Rucksack schmiss er auf das Sofa, gefolgt von ihm selbst. ,,Bedenke aber, wir sind auch hier um die anderen zwei Auserwählten zu finden."
Mit einem trockenen Gefühl in ihrer Kehle nickte Corey und rieb sich nervös ihren Nacken. ,,Na schön, aber sobalt ihr etwas ungewöhnliches hier hört, sagt mir sofort Bescheid!" Seufzend strich sich das Mädchen ihre Schuhe von den Füßen, welche verdreckt und an den Seiten kaputt waren, ab und entschied sich dazu in die Küche zu gehen.
,,Wollt ihr was essen oder trinken?" ,fragte sie laut, sodass die beiden Jungen auf der Couch sie verstehen konnten. ,,Bring einfach irgendwas mit." ,bekam sie als Antwort, was sie säuerlich einfach nach ein paar Bananen und einer Flasche Wasser greifen ließ, dann schlenderte sie zurück zu ihren Freunden. Corey legte das Essen und Trinken auf den Wohnzimmertisch ab und setzte sich neben Alex, der ihr einen Blick zuwarf. ,,Was ist?" ,fragte sie und beugte sich vor, um eine Banane zu nehmen. ,,Nichts, ich hoffe nur, dass wir morgen die Auserwählten finden können."
Die Stimmung wurde entspannter und nachdem sie die Heizung angemacht und sich Decken geholt hatten, konnte Corey sogar kurz die Angst um ihre Mutter vergessen. Sie mummelte sich weiter in ihre weiche Decke ein, winkelte die Beine an und legte ihren Kopf leicht auf die Armlehne. ,,Und wenn du es wirklich schaffst, Corey?" Lee legte eine Bananenschale auf den Tisch, deren inneres nun in seinem Mund verschwunden war. ,,Wenn du uns und das ganze Dämmerungsland gerettet hast, was machst du dann?"
DU LIEST GERADE
Das Lied der Auserwählten
ФэнтезиCorey und Alex. Seit mehr als fünf Jahren Nachbarn und beste Freunde. Corey vertraut Alex mehr, als jemand anderen auf der Welt und das wusste er zu schätzen. Sie wussten alles über den anderen, sie erzählten sich jede Einzelheiten und beschützen s...