Wir werden ausgesät, zu aber tausend werden wir geboren und gedeihen. Jeder für sich kämpft um zu leben, um die ersten Stunden zu überstehen. Die erste Zeit sind wir unter der Erde, brauchen halt von unseren Wurzeln und eine Wand zum Abstützen. Doch wir wollen schnell hoch hinaus. Manchmal zu schnell, sodass wir umknicken und eingehen. Sodass wir uns erst einmal wieder erholen müssen, bevor wir weiter an die Oberfläche können. Wir wollen die Sonne sehen, den Wind spüren und das Leben genießen. Wir wollen an die Oberfläche, um den Sinn des Lebens zu suchen und wenn wir ihn gefunden haben, ihn einzufangen und nie wieder loszulassen. Mit jedem Regen und mit jedem Sonnenstrahl wachsen wir. Entfalten uns, kriegen Blätter und Knospen. Manchmal dauert es länger bis du anfängst zu blühen, doch du wirst es. Glaube mir. Du wirst aufblühen und deine Blüten werden in den schillerndsten und leuchteten Farben strahlen. Und du wirst dich umsehen und feststellen, dass jeder anders ist. Jeder ist ein Individuum. Versuche nicht nachzueifern oder Eifersüchtig zu sein, wie hübsch sie doch leuchten und wie groß sie doch sind, im Gegensatz zu dir. Sei glücklich und bleib aufrecht. Du bist das Besondere. Und wer zuerst stirbt, entscheidest nicht du, sondern die anderen. Die großen und schönen, werden als erstes gepflückt. Wer würde keine Blume pflücken, die einen fasziniert? Du gehörst dann ihnen, bist ihr Besitz, bis du zerfällst. Doch ich werde weiter wachsen, unscheinbar, vielleicht langsam, aber mit solch einem Bedacht nicht gepflückt zu werden, dass man einsam wird. Sich von den anderen abgrenzt. Im Endeffekt muss man sagen, dass du so oder so gepflückt oder verwelken wirst. Gepflückt, weil du schön bist und faszinierst, wie wahrscheinlich die meisten anderen auf der Wiese, oder, weil du dich abhebst, weil du vielleicht krumm gewachsen bist, deine Blütenblätter nicht rund, sondern eckig sind und du interessant bist. Weil sich jemand nicht für deine Schönheit, sondern für deinen Charakter interessiert. Oder du verwelkst, ziehst dich zurück, und wirst nie Entscheidungen treffen. Du wirst nicht mehr leben, obwohl dein Leben noch nicht einmal angefangen hat, aus Angst nicht aufblühen zu können und andere nicht gerecht zu werden. Das ist das Leben. Geprägt von unseren Entscheidungen, wer und wie wir sein wollen, und durch die Gesellschaft, die uns entweder auffangen oder fallen lassen wird. Wir müssen vertrauen. Doch Vertrauen wird heutzutage einfach überbewertet.
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The Fear Of Being Forgotten
ŞiirTexte Gedichte Worte Gedankenfetzen, die es wert sind niedergeschrieben zu werden, aber zu klein sind, um eine Geschichte daraus zu weben. Vielleicht findet ihr euch in dem ein oder anderem Text wieder. || Genau wie Augustus Waters (The Fault In Our...