Kapitel 26

115 10 2
                                    

*Angie* POV

Erschrocken sah ich meinen Schwager an. Hat er mich etwa erkannt? Es entstand eine Stille und keiner getraut sich irgendetwas zu sagen.

"Guten Tag! Sie sind sicher einer der Bewerberinnen für den Job als Hauslehrerin für Violetta,  richtig?", meinte plötzlich ein etwas älterer Herr im Anzug.

"Ja, das bin ich. Ich bin Angie!", stellte ich mich kurz vor, doch am liebsten hätte ich mich wieder sofort auf meine Zunge gebissen. Was noch blödes hätte ich wohl oder übel nicht sagen können, oder?

"Ah, das freut mich Angie. Darf ich vorstellen: Ich bin Ramallo und das ist Germán,  der Vater von Violetta!", meinte Ramallo. 

"Ah, freut mich, Sie kennen zu lernen!", meinte ich nun zu meinen Schwager gewandt.

"Guten Tag, Angie! Verzeihung, dass ich sie vorher Maria genannt habe, aber sie haben eine große Ähnlichkeit mit meiner verstorbene Frau!"

"Naja, kein Wunder", dachte ich mir. "Ich bin schließlich ich ihre Schwester", aber das wird Germán nicht wissen.

"Kein Problem. Ich werde schließlich oft mit jemanden verwechselt!", meinte ich und brachte zumindest ein schiefes Lächeln zu Stande. 

Germán sah aber auch wirklich gut aus. Mit diesen schwarzen Haaren und diesem wunderschönen Lächeln....! Wenn ich nicht wüsste, was er alles meiner Familie angetan hat, dann hätte ich mich sofort in ihn verliebt.

"Äh, Angie, darf ich bitte Ihre Bewerbungsunterlagen haben?", meinte Ramallo plötzlich. Erschrocken fuhr ich hoch. War ich etwa die ganze Zeit damit beschäftigt gewesen, menen Schwager anzustarren? 

"Äh, ja, gerne!", und mit diesen Worten reichte ich Ramallo das gewünschte. 

"Wir werden Ihnen in den kommenden Tagen über unsere Entscheidung informieren.", meinte Germán zu mir und brachte mich mit diesen Worten zu Tür.

*German* POV

Nachdem ich die Tür hinter mir geschlossen hatte, musste ich meinen Herzschlag erstmals etwas beruhigen. War das wirklich gerade Angie gewesen, die Schwester von Maria,  die Tante von Violetta?

Ich hatte zwar diese Frau längere Zeit nicht mehr gesehen, aber ich erkenne sie sofort wieder! Was ich allerdings nicht mehr in Erinnungen hatte, war, dass sie so hübsch war! Daher kommt auch mein schneller Herzschlag!

Aber was will sie hier? Sich rächen, dass ich Violetta von ihr und ihrer Familie, vor allem ihrer Großmutter Angelica, fern gehalten hatte? Inzwischen weiß ich auch, dass ich einen riesigen Fehler begangen hatte. Diese Lüge würde ich am Liebsten wieder beseitigen. Aber wie?

Bevor ich wieder ins Büro ging,  rief ich Ramallo zu: "Stellen Sie Angie als Hauslehrerin für Violetta ein!"

"Ludmila* POV

Zu Hause angekommen, warf ich mich sofort auf mein Bett und drückte meinen Kuschelkissen an mich. Die Tränen rannen hemmungslos herunter. Nach einer Weile klingelte es an der Tür.

"Das wird sicher Naty sein!", dachte ich mich, stand auf und öffnete die Eingangstür. 

"Hi, Naty!", meinte ich, als ich meine Freundin erblickte. Doch sie war nicht alleine. Mein Blick wandte sich zu der Person, die sich hinter meiner besten Freundin befand und mein Herz begann augenblicklich schneller zu schlagen. 

"Äh, ja, tut mir leid, Ludmila, dass ich nicht alleine gekommen bin, aber ich konnte Federico schlecht bei mir zu Hause lassen!"

"Federico, questa e Ludmila, mia amica.", meinte sie nun zu den Jungen hinter ihr gewandt.

"Ludmila,  darf ich vorstellen, das ist Federico,mein Cousin aus Italien. Wundere dich nicht, aber er kann nur Italienisch und nur ein paar Broken Spanisch."

"Ciao, Ludmila! Come stai?", meinte er zu mir und umarmte mich!

Augenblick war alles um mich herum vergessen.  Die Trennung mit Léon,  Violetta usw. In diesen Augenblick sah ich nur noch Federico vor mir.

"Aber warum hast du mir nicht gesagt, dass du einen so gutaussehenden Cousin hast?"

"Naja, du warst ja schließlich die ganze Zeit mit Léon beschäftigt!", meinte sie achselzuckend. 

*Violetta* POV

Nachdem ich mit Francesca im Resto war, klingelte plötzlich mein Handy. 
'Leon' stand in großen Lettern darauf. 

"Hi Léon,  was gibt's?"

"Violetta, ich muss dringend mit dir reden. Ich habe mit Ludmila gesprochen und ihr alles erzählt. Können wir uns auf der Parkbank treffen, wo wir unseren ersten Kuss hatten?"

"Ist ok. Also dann bis gleich!"

Nachdenklich begab ich ich auf dem Weg dorthin. War das etwas guten der etwas schlechtes?  Was wird wohl auf mich zukommen?  Wird Léon mich fragen,  ob ich mit ihm zusammen sein möchte oder wird er sagen, dass er doch noch Gefühle für Ludmila hatte? Womöglich aber bereute er jetzt alles?

Leonetta - Una Amor Perfecta *Abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt