Kapitel 19

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„Ich...", bevor ich antworten konnte kam die Kriegerin auf mich zu. Ihr schwarzes Haar wellte bedrohlich. „Was hat diese sterbliche hier zu suchen!", ihre Stimme war wütend und sie kam näher zu mir hin.
Ich zuckte sachte zurück, bis sich plötzlich Loki vor mich hin schob. „Sif bitte, halte dich zurück!". Ihr blick wurde starr, „Hast du dir Mut angeeignet da unten!". „Den hatte ich schon immer aber bei Nyota hört der Spass auf!", gab er zurück. Meine Mundwinkel verzogen sich zu einem dämlichen Grinsen und mein Herz schlug ein wenig höher.
„Bitte was!", sie konnte nicht glauben was gerade passiert war. „Nyota..", die Stimme von Lokis Mutter war nur noch ein Flüstern. Odin hatte wohl niemandem gesagt, dass nicht nur Loki und Thor hier sind. „Bitte folge mir.", meinte sie und griff nach meiner Hand. Sie zog mich hinter Loki hervor und führte mich in einen wundervollen Garten. Unter einem herrlich blühenden Kirschbaum machte sie halt. „Du bist deiner Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten.", meinte sie und strich liebevoll über meine Wange. „Sie kannten meine Mutter?", fragte ich mich zitternder Stimme. „Du kannst mich Frigg nennen. Und ja ich kannte deine Mutter. Sie war mir eine der liebsten Freundinnen.", erklärte sie. „Stimmt es, war Sygn meine Mutter?", ich wollte es jetzt einfach wissen. „Ja meine Liebe. Sie war die Göttin der Gerechtigkeit.", bestätigte sie. „Kein Wunder wurde mir erzählt sie wäre Anwältin.", lächelte ich leicht. „Aber was ist geschehen, dass ich in Manhattan gelandet bin?", wollte ich weiter wissen. „Nun deine Mutter kämpfte lange Zeit an der Seite des Gottes Tyr....deinem Vater. Bei euch vielleicht besser bekannt als der Kriegsgott Mars. Und naja, sie verliebten sich ineinander. Sie vermählten sich und deine Mutter wurde schwanger mit dir. Doch kurz vor der Geburt geschah etwas, dass uns alle schwehr traf....besonders deine Mutter. Dein Vater hielt Wache am Bifröst als einige Eisriesen auftauchten. Wir wissen bis heute nicht, wie das funktionieren konnte. Jedenfalls kämpfte dein Vater gegen sie und wurde dabei getötet. Loki und Thor wollten ihm zu Hilfe kommen doch es war zu spät. Es brach deiner Mutter das Herz. Sie wurde schwach und ihr Lebenslicht erlosch. Dann kamst du....doch deine Geburt war zu viel für sie, und sie Starb während sie dich das erste mal in den Armen hielt.....", Frigg unterbrach ihre Erzählung und schluckte kurz. Mir strömten Tränen über die Wangen. „Deine Eltern haben dich sehr geliebt, Nyota.", sagte sie und drückte mich sanft an sich. „Wie bin ich auf die Erde gekommen?", wollte ich nochmals wissen. „Deine Mutter hatte erfahren, dass die Eisriesen nicht von ungefähr nach Asgard gekommen waren. Sie wollten dich töten, da sie fürchteten, eine Tochter des Kriegsgottes und der besten Kriegerin, mit dem treusten Herzen, würde für sie zur Gefahr werden. Sie suchte zusammen mit Heimdall nach einem Ort wo du sicher sein würdest und entdeckte die Familie bei der du aufgewachsen bist. Deine Mutter hatte mir das anvertraut und ich schickte dich dort hin, nachdem sie gestorben war. Ich habe es niemandem jemals erzählt, sie dachten alle du wärst tot.", dann schwieg sie. Ich wusste nicht recht was ich sagen sollte, doch ich war auf eine Weise erleichtert. Dies war nun also meine Geschichte. Meine Vergangenheit. Doch etwas liess mich nicht in Ruhe; „Und bis heute ist noch nicht klar, wie die Eisriesen hierher gekommen sind...?".

Frigg seufzte traurig. „Nun von damals wissen wir es noch immer nicht, aber sie kamen ein Zweites mal, bei der Krönung von Thor. Damals steckte Loki dahinter....", es fiel ihr schwer das zu sagen. Mein Herz setzte einen schlag aus. „D...d das kann doch nicht sein...er würde ni...", ich brach den Satz ab denn ich wusste er konnte. Doch jetzt nicht mehr. Er hat sich geändert und er war bestimmt nicht für den ersten Anschlag verantwortlich....oder?

„Ich muss mit ihm sprechen....", meinte ich. „In Ordnung, aber ich bringe dich erst mal kurz in dein Gemach, dort kannst du dich umziehen.", meinte sie und reichte mir die Hand. Ich sah an mir herunter und erkannte, dass ich immer noch die Kleider der Schlacht trug. Ich folgte Frigg erneut.

Mein Gemach war riesig und ebenso schön wie der Rest des Palastes. Auf dem Bett lag ein samt, grünes Tunika Kleid. Welches sich unglaublich gut auf meiner Haut anfühlte. Ich machte meine Haare wieder auf und schnallte mir den Ledergürtel noch um, an welchem ich meine Waffen befestigte. Es klopfte an der Tür; „Herein!", rief ich und sah wie Loki mein Zimmer betrat. „Du siehst hinreissend aus.", meinte er und lächelte verzückt. „Danke.", lächelte ich ebenfalls. „Mutter hat mir gesagt, dass du mit mir reden willst..", meinte er dann leicht besorgt. „Ja....es.. es geht um den Tod meines Vaters.", begann ich. Lokis Gesicht wurde starr und sein Blick senkte sich kurz zu Boden. „Ich...ich habe erfahren, dass du bei Thors Krönung Eisriesen hier hineingeschleust hast und....es tut mir leid aber ich muss einfach wissen...wer damals bei meinem Vater geholfen hat...und es...", meine Stimme ging in Schluchzern unter. Loki eilte zu mir hin und nahm mich in den Arm. „Ja ich weiss, ist schon gut. Ja ich habe bei Thors Krönung die Eisriesen her gerufen, doch niemals hätte ich dir den Vater genommen. Ich hätte keinen Grund gehabt dich zu töten...sie her zu bringen.", stockte er als er sich das Letzte vorstellte. Er schüttelte leicht den Kopf und strich mit dann über die Haare. „Es tut mir Leid...ich wollte es einfach wissen.", wisperte ich. „Keine Sorge, ich verstehe dich...", sagte er einfühlsam. Ich hob erneut meinen Kopf und sah ihn schuldbewusst an. Er strich mir eine Strähne von der Wange, welche augenblicklich zu prickeln begann. Es war ein so angenehmes Gefühl und ich sehnte mich nach mehr. Ich konnte meinen Blick nicht von seinen Lippen nehmen und wir standen enger zusammen als jemals zuvor.

„Ich..", hauchte ich und zuckte erschrocken zurück als die Tür aufschlug.

Children of AsgardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt