#trauer

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Es war ihr Geburtstag. Ich stand vor dem Grab meiner Eltern. Es regnete und meine Kleidung war vollkommen durchnässt, aber das war mir egal. ,,Happy birthday Mommy". Ich lächelte. ,,Ich vermisse dich und Daddy." Eine Träne rollte meine Wange hinunter. Ich konnte nicht mehr. Meine Tränen wurden immer mehr bis sie in Sturzbächen auf meine schon nasse Kleidung tropften. Mein ganzer Körper zitterte und ich kniete mich auf den Boden. ,,Wieso? Wieso Gott hast du mir meine Eltern genommen?" Ich schrie die Worte richtig aus meiner trockenen Kehle. Ich will nicht mehr leben. Zusammengekauert lag ich auf dem Boden, als mir die Glasscheibe einer zerbrochenen Kerze in den Blick fiel. Zitternd streckte ich meine Hand danach aus. Als ich sie berührte schnitt ich mir in den Finger und lies sie ruckartig wieder fallen. Das Blut vermischte sich mit dem Regen. Unsicher starrte ich in den Wolkenbedeckten Himmel. ,,Gleich werde ich bei euch sein." Entschlossen griff ich noch einmal mach der Scherbe und legte sie an meine Pulsader am Handgelenk. Ich drückte die Scherbe in meine Haut und Blut tropfte auf den Boden. Es schmerze unglaublich doch das war mir egal. Ich setzte noch einmal an als ich plötzlich meinen Namen und eine Person über den Kies laufen hörte. Die Person blieb hinter mir stehen und setzte sich neben mich in den Kies. Ich blickte nicht auf, wusste aber sofort wer es war. Noah. ,,Scheiße Emma was machst du da?" Seine Stimme war aufgebracht und er versuchte mir die Glasscherbe aus der Hand zu nehmen. Doch ich wollte nicht und umklammerte sie mit aller Kraft die ich aufbringen konnte. ,,Nein! Es soll aufhören!" Ich setzte sie noch einmal an meine Haut, als mir das Glas aus der Hand geschlagen wurde. Und ich in eine Umarmung gezogen wurde. ,,Nein Emma. Bleib bei mir" Seine Worte waren kaum lauter als ein Flüstern und so liebevoll, als würde ich daran zerbrechen. Er schlang seine starken Arme fest um mich. ,,Ich liebe dich doch". Seine Worte kamen wie durch Watte zu mir durch. Sein Geruch. Seine Stimme. Seine Berührungen. Er hob mich hoch und trug mich weg. Ich schluchzte in sein T-Shirt. ,,Ich liebe dich auch Noah."

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